Landessuperintendent Eckhard Gorka trägt, ebenso wie die anderen leitenden Geistlichen in den Sprengeln der Landeskirche, ab 1. Januar 2020 offiziell den Titel "Regionalbischof".
Diese Änderung sieht, neben vielen inhaltlich gewichtigen neuen Regelungen, die neue Verfassung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers vor. Damit folgt sie dem Beispiel anderer Landeskirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Weitergehende Veränderungen sind mit der neuen Bezeichnung des Amtes nicht verbunden.
Grund für die neue Amtsbezeichnung der leitenden Geistlichen in den sechs Sprengeln der hannoverschen Landeskirche sind die vom bischöflichen Amt abgeleiteten Aufgaben. Dazu gehören unter anderem die Ordination von jungen Geistlichen und die Einweihung von Kirchen. Der Sprengel Hildesheim-Göttingen hat rund 500.000 Mitglieder und ist einer der 6 Bezirke der hannoverschen Landeskirche. Er umfasst das gesamte Gebiet Südniedersachsens von Peine im Norden bis Hann-Münden an der Grenze zum Bundesland Hessen.
Ein Freund – 64 Jahre alt wie ich – berichtet vom Adventsliedersingen in der Kirchengemeinde. Er sieht um sich herum vorwiegend ältere Damen. Nichts gegen ältere Damen. Sie sind bemerkenswert textsicher und singen gern mit. Zum Beispiel das Lied „In der Weihnachtsbäckerei“. Nun ist Rolf Zuckowski nicht Johann Sebastian Bach. Zum Weihnachtsoratorium gibt es mehr als graduelle Unterschiede. Aber für viele Menschen ist es das „Jauchzet, frohlocket“ ihrer Frömmigkeit und ihres Lebensgefühls.
Dann schreibt mein Freund einen Satz, der mich wirklich beunruhigt: „Es liegt schon ein eiskalter Hauch des Abschieds über allem unserem kirchlichen Tun.“ Er hat also nicht nur den Gesang, sondern auch einen Abgesang gehört. Ich habe zunächst geantwortet, dass die Besucherzahl des Adventsliedersingens seit Jahren konstant hoch ist und dass die älteren Damen von 2019 andere sind, als die älteren Damen von 2009 oder 1999. Und dass womöglich etwas dran ist, dass erst mit dem Alter der Psalter kommt.
Ich hätte ausführlicher antworten sollen. Ich hätte ihm schreiben sollen, dass „In der Weihnachtsbäckerei“ gleich nach „Macht hoch die Tür“ und „O du fröhliche“ durchaus seinen berechtigten Platz hat und dass jede noch so kleine Dosis Hoffnung mit Gottes Hilfe schon ihre Wirkung tut. Selbst dann, wenn wir sie kaum messen können. Und dass wahrscheinlich die Verkündigungsengel mit ihrem „Fürchtet euch nicht!“ auch zu Leuten gesprochen haben, die keine Erwartung mehr hatten. Die überall den eiskalten Hauch des Abschieds von bewährten Traditionen gesehen haben. Und dass diese Menschen ohne Wundererwartung genau jenen aberwitzigen und unerklärlichen Satz „Fürchtet euch nicht!“ gebraucht haben. Und dass die Hirten auf dem Felde bei den Hürden die ersten waren, die zwischen Warten, Zweifeln und Nichtstun auf der einen und Erwarten, Glauben und Mithelfen auf der anderen Seite zu unterscheiden lernten.
Da kommt doch kein Mensch drauf, dass Gott selbst Mensch wird. Und dass niemand, wirklich niemand sich verlassen fühlen muss. Weder in der Weihnachtsbäckerei noch im Weihnachtsoratorium, weder im festen Haus noch auf der Straße oder auf dem Meer.
Hildesheim: Inzwischen ist es eine Tradition geworden, die jedes Jahr mehr Besucher anzieht. Zum dritten Mal heißt es am 23. Dezember: „Heiligvorabend – Der Hügel klingt“.
Posaunenchor und Bläserkreis von St. Michael laden am 23. Dezember um 18 Uhr zum Weihnachtsliedersingen und zu einer kurzen Andacht auf den Platz vor der St. Michaeliskirche ein. Unterstützt wird die Aktion von der Michaelisstiftung. Die Andacht wird von Landessuperintendent Eckhard Gorka und Superintendent Mirko Peisert gestaltet.
Mitwirkende aus Posaunenchören der Umgebung sind zum spontanen Mitmusizieren herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Instrumentalisten beginnen um 17.30 Uhr vor der Kirche. Um 18 Uhr starten das gemeinsame Singen und die Andacht.
Besucherinnen und Besucher sollten Taschenlampen oder Handys bereithalten, um die Liedtexte lesen zu können. Vor und nach dem Singen kann man sich mit Punsch und Schmalzbroten stärken.
Zum 1. Januar 2020 tritt in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers eine neue Kirchenverfassung in Kraft. Darin ist – neben vielen inhaltlich gewichtigen neuen Regelungen für das kirchliche Leben – auch die Bezeichnung des Amtes des bisherigen Landessuperintendenten neu geregelt. Ab dem 1. Januar heißt es – dem Beispiel anderer Landeskirchen in der Ev. Kirche in Deutschland folgend – „Regionalbischof für den Sprengel Hildesheim-Göttingen“.
Themenschwerpunkt im neuen Halbjahresprogramm des evangelischen Kirchenkreisjugenddienstes für 2020
Hildesheim. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind wichtige Themen im neuen Halbjahresprogramm des Kirchenkreisjugenddienstes, das im Januar 2020 startet. Damit setzt der KKJD Hildesheim-Sarstedt die Wünsche und Anliegen der Jugendlichen um, die unter anderem beim Treffen der Evangelischen Jugend in Groß Lobke formuliert wurden. Die regelmäßigen Zusammenkünfte der Evangelischen Jugend stehen konfirmierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 14 und 27 Jahren offen; Vertreter*innen unterschiedlicher evangelisch-christlicher Verbände machen mit. In diesem Gremium setzen die jungen Menschen selbst thematische Schwerpunkte und formulieren ihre Vorstellungen für die kirchliche Jugendarbeit – eine gute Übung für politisches Engagement.
Das Aufbauseminar im Mai für Mitarbeitende, die bereits die Jugendleiter*innenkarte (JuLeiCa) besitzen, setzt das Thema Nachhaltigkeit ganz praktisch um: Es geht darum, für eine Gruppe gesund und lecker, mit fairen und nachhaltigen Lebensmitteln zu kochen, und die Mengen so zu kalkulieren, dass es für alle reicht, und möglichst wenig übrig bleibt. Beim Flohmarkt mit Kleidertauschbörse im Juni können Kleidung, Spiele, Bücher und anderes neue Besitzer*innen finden, anstatt auf dem Müll zu landen.
Das Landesjugendcamp, das alle zwei Jahre stattfindet, steht 2020 im Juni auch wieder auf dem Programm. Rund 2000 Jugendliche werden in Verden erwartet. Das Landesjugendcamp verspricht Festivalatmosphäre mit Konzerten, Workshops und Diskussionen. Einprägsam und sinnstiftend wirkt das Gefühl von Gemeinschaft: die manchmal empfundene Scheu, den eigenen Glauben zu zeigen und darüber zu sprechen, ist hier unter vielen Gleichgesinnten verschwunden, wissen die DiakonInnen Elske Gödeke, Katrin Bode und Harald Breitenfeld.
Auch im nächsten Jahr gibt es wieder Ferien- oder Wochenendfreizeiten. Neu im Programm ist eine Fahrradtour mit zwei Übernachtungen für zehn- bis 13-Jährige. Die Tagesetappen liegen zwischen sechs und zwölf Kilometern, damit noch Zeit und Energie bleiben für gemeinsame Unternehmungen.
Spannend wird es beim Escaperoom, der logisches Kombinieren erfordert, und dessen Geheimnisse gut im Team gelöst werden können. Wer hier mitgemacht hat, kann die Idee mit in die eigene Gemeinde oder auch Familie nehmen und dort nachspielen. Ebenfalls ein spannender Spaß: Die Jagd nach Mister X, eine Agenten-Schnitzeljagd für Jugendliche ab 14 Jahre per U-Bahn und Bus in Hannover.
Für die Jüngeren ab sechs Jahre findet im Juni der Kinderkirchentag statt, der 2018 pausiert hat. Den ganzen Tag gibt es Spaß und Spiel, und es geht um eine biblische Geschichte.
Auch viele vertraute und beliebte Angebote stehen 2020 wieder auf dem Plan, wie die Torte im Park oder der Musikworkshop „Let´s fetz“ und der Ökumenische Jugendkreuzweg.
Mehr Informationen zum Programm und die Möglichkeit der Anmeldung gibt es auf www.kkjd-hisa.de. Wiebke Barth
am Sonnabend, 14.12., 17.00 Uhr, in der Michaeliskirche Hildesheim
Zum Adventsliedersingen für die ganze Familie mit Fritz Baltruweit lädt das Michaeliskloster am Sonnabend, 14.12., von 17.00 – 19.00 Uhr in die Hildesheimer Michaeliskirche ein. Der Eintritt ist frei!
Beim gemeinsamen Singen der alten und neuen Advents- und Weihnachtsliedern aus acht Jahrhunderten im festlich erleuchteten Kirchenschiff der Michaeliskirche entsteht eine ganz besondere vorweihnachtliche Stimmung. Die Einladung und Moderation durch Fritz Baltruweit machen es leicht, in die bekannten und unbekannteren Advents- und Weihnachtslieder einzustimmen. Die Harfenistin Konstanze Kuß aus Hamburg und der Pianist Valentin Brand aus Hildesheim geben dem Singen die adventlich-instrumentale Note. Während die kleinen Besucher beim Lied „In der Weihnachtsbäckerei gibt es manche Kleckerei“ aus vollen Kehlen mitsingen, lassen sich die Älteren von den zarten Harfenklängen und von „Zu Bethlehem geboren“ gefangen nehmen.
Gelegenheit, den Kreuzgang des Michaelisklosters im Kerzenschein zu erleben und einen heißen Kakao oder Glühwein mit Blick auf die mittelalterlichen Gewölbe zu trinken, gibt es in der Pause, in der die Tagungsstätte leckeres Gebäck und warme Getränke anbietet.
Die Reihe des geöffneten Kreuzgangs im Michaeliskloster – „Der Kreuzgang voller Musik und Licht: Neue spirituelle Erfahrung in alten Steinen“ findet mit dem Adventsliedersingen zum 63. Mal statt. Sie wird seit Anfang des Jahres 2006 durchgeführt. Seit der grundlegenden Restaurierung des Kleinods gotischer Baukunst im Jahre 2004 ist wieder ein ungehinderter Blick auf die Säulen, Bögen und Kapitelle möglich.
Neue Mitglieder als Novize und Familiaren ins Kloster Amelungsborn aufgenommen, Abt Eckhard Gorka entpflichtete Pastorin Astrid Schwerdtfeger als Klosterpfarrerin
Die schwarzen Chormäntel mit weißem Besatz hängen im Durchgang zur Klosterkirche bereit. Sie ähneln der Mönchstracht der Zisterzienser. Das Kloster Amelungsborn gehört ja auch zur Gemeinschaft der evangelischen Zisterziensererben in Deutschland. Die evangelische Klosterkleidung wird von den Mitgliedern des Klosterkonvents getragen, ebenso auch von den Mitgliedern der klösterlichen Gemeinschaft, den „Familiaren“. Als Familiare können Interessenten nach einer wechselseitigen Probezeit von mindestens drei Jahren aufgenommen werden. In der der Probezeit vorangehenden Zeit des Noviziats soll der neue Klosterbruder die Ordnungen, Gottesdienste und Gewohnheiten des klösterlichen Lebens im evangelischen Kloster im Weserbergland kennenlernen, regelmäßig an den Einkehrtagungen teilnehmen und sich in die Gemeinschaft einbringen. Nach Ablauf des Jahres wird dann aus dem Novizen ein Familiare und statt des einfachen weißen Überwurfs erfolgt die Einkleidung mit einem Chormantel.
Harald Helmchen aus Hamburg und Bernd Iwohn aus Pattensen erhielten nun im Rahmen eines Abendgebets in der Klosterkirche Sankt Marien ihren jeweiligen Chormantel aus den Händen von Eckhard Gorka, Landessuperintendent im Sprengel Hildesheim-Göttingen der hannoverschen Landeskirche. Gorka, der dem Kloster Amelungsborn als Abt vorsteht, nahm im selben Gottesdienst Jörg Hoymann neu als Novizen in die klösterliche Gemeinschaft auf. Jörg Hoymann, geboren 1963, stammt aus Düsseldorf und wird wie Harald Helmchen und Bernd Iwohn in den vergangenen Jahren zunächst den einfachen, weißen Überwurf, den Skapulier, über der Alltagskleidung tragen. Immer wenn er mit den beiden neuen Familiaren und den weiteren Mitglieder der klösterlichen Gemeinschaft im Kloster Amelungsborn zu Gottesdienst, Einkehr und Gebet zusammenkommen wird.
Neben den drei Neuaufnahmen als Novize und als Familiare in die Klostergemeinschaft stand ein Abschied an. Eckhard Gorka und Ulrich Wöhler, Superintendent des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder, entpflichteten Pastorin Astrid Schwerdtfeger von ihren Aufgaben als Klosterpfarrerin Amelungsborn. Die Theologin verändert sich beruflich und übernimmt neue Aufgaben im Sprengel Hildesheim-Göttingen.
Wissenschaftlerin referiert bei Sprengel-Schultagung über Lehrerausbildung
„Lehrerinnen und Lehrer sind heute keine Einzelkämpfer mehr“, sagte Dörthe Buchhester. „Sie müssen im Team arbeiten können und vielfältige persönliche Kompetenzen über ihr Fachgebiet hinaus mitbringen.“ Buchhester, Geschäftsführerin des „Centrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung“ der Universität Hildesheim, arbeitet mit Lehramtsstudenten. Während eines knapp fünfmonatigen Schulpraktikums begleitet sie mit ihrem Team die angehenden Lehrerinnen und Lehrer. Ziel ist, die Schuldienstanwärter auf Aspekte ihres Berufes jenseits des reinen Fachunterrichts vorzubereiten. Buchhester referierte jetzt auf dem diesjährigen Treffen zwischen der Regionalabteilung Hannover der Niedersächsischen Landesschulbehörde und Vertretern der Landeskirche Hannovers in den Sprengeln Hannover, Hildesheim-Göttingen und Osnabrück. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung von Landessuperintendentin Petra Bahr und Landessuperintendent Eckhard Gorka gefolgt.
In ihrem Vortrag „Veränderungen in Selbstbild und Fremdwahrnehmung von Lehrerinnen und Lehrern“ wies Buchhester darauf hin, dass „die Fremdwahrnehmung von Lehrern nicht so schlecht ist wie viele Pädagogen denken“. Doch „wenn Nachbarn den Lehrer am Freitag um 13 Uhr nach Hause kommen sehen, dann denken sie natürlich, dass er jetzt frei hat“. Hier müssten junge Lehrerinnen und Lehrer lernen, mit ihrem Rechtfertigungsdruck umzugehen und „auch mal auf gesunde Art etwas an sich abprallen zu lassen“. Das Thema „Gesundheitsmanagement“ sei deshalb mittlerweile auch Teil des Lehrerstudiums. Buchhester führt auch Befragungen junger Lehrerinnen und Lehrer zu ihren Erfahrungen aus den ersten Unterrichtsjahren durch. Manche fühlten sich „von Aufgaben überrannt“ und konnten ihren eigenen Ansprüchen nicht genügen, andere berichteten, dass sie nach außen kompetent und selbstsicher wirkten, innerlich aber mit Selbstzweifeln und Überforderungsgefühlen zu kämpfen hätten. „In der Ausbildung der Lehrer müssen wir hier Impulse für die spätere Berufstätigkeit setzen“, sagte Buchhester, die auch Leiterin der Koordinierungsstelle Lehramt der Universität Hildesheim ist.
Während der Begleitung der Studierenden in ihrem Schulpraktikum kann Buchhester auf ein Regionalnetzwerk zurückgreifen, in dem Vertreter der Schulen, der Schulbehörde, der Studienseminare und der Studierenden zusammengeschlossen sind. Gemeinsames Anliegen ist, den Übergang der Studierenden aus der Hochschule in die Berufspraxis zu optimieren. Doch Buchhester und ihr Team sind nicht nur gefragt, wenn angehende Lehrer mit Selbstwertzweifeln und Überforderung zu kämpfen haben. Probleme im Schulpraktikum können auch auftreten, wenn angehende Lehrer unrealistische oder unangemessene Vorstellungen von ihrem Berufsfeld haben. So beherrschten manche Studierende soziale Grundfähigkeiten nur ungenügend, hat Buchhester beobachtet. Dazu gehörten Fragen wie die korrekte Einhaltung von Dienstwegen in der Schule, Umgang mit Kollegen und Eltern, Pünktlichkeit oder auch ein angemessener Kleidungsstil.
„Wollmütze und Kaugummi sind tabu ebenso wie Handy“, sagt Buchhester, die als Lehrziel der Praktikumsphase auch die „Vermittlung von Haltung“ nennt. Es müsse den angehenden Lehrerinnen und Lehrern deutlich sein, dass „sie ein öffentliches Amt bekleiden und von der Bevölkerung auch so gesehen werden“. Erfreulich sei, dass rund 80 Prozent der Studierenden nach ihrem Langzeitpraktikum ihre Berufsentscheidung gefestigt hätten. Als Vertreterin der Landeskirche Hannovers wies Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track darauf hin, dass das Profil des konfessionellen Religionsunterrichts gestärkt werden müsse, wenn das Fach „Werte und Normen“ künftig auch an Grundschulen gelehrt werden solle. „Kirche muss dafür werben, dass der Religionsunterricht nicht zugunsten von ‚Werte und Normen‘ aufgegeben wird“, sagte die Schuldezernentin. Dies betreffe nicht nur die Praxis in den Schulen, sondern auch die Aus- und Weiterbildung von Lehrern.
Vertreter der Schulbehörde berichteten, dass der konfessionsübergreifende Religionsunterricht an den Schulen stark zugenommen habe, mittlerweile sei er die am häufigsten erteilte Form des Religionsunterrichts. Es herrsche auch eine wachsende Nachfrage nach islamischem Religionsunterricht. Hier gebe es aber noch nicht genügend Lehrkräfte, so dass eine flächendeckende Versorgung zurzeit nicht möglich sei.
Erster Fairer Weihnachtsmarkt will regionale Angebote bekannt machen Hildesheim. Im Michaelis-Weltcafé laufen die Vorbereitungen für den ersten öko-fairen Weihnachtsmarkt Hildesheims auf Hochtouren: Weihnachtliche Dekoration wird gebastelt, Wegweiser werden beschriftet. Rund 100 haupt- und ehrenamtliche Helfer und Helferinnen werden am dritten Adventssonntag, 15. Dezember, zwischen 11.15 und 18 Uhr auf dem Michaelishügel im Einsatz sein. Weihnachtsmärkte gibt es in Hildesheim natürlich schon, nicht nur den zentralen Markt rund ums Rathaus, sondern auch kleinere Angebote in den Stadtteilen. Doch der Markt an der Michaeliskirche soll etwas Besonderes sein, erklärt Mandy Steinberg, Kirchenkreissozialarbeiterin und Koordinatorin des Michaelis-Weltcafés. Vor dem Diakonischen Werk Hildesheim war die Fairhandelsorganisation El Puente Betreiber des Cafés. Richard Bruns und Rosita Jung-Concha von El Puente und Mandy Steinberg vom Weltcafé entwickelten gemeinsam schon im Sommer 2018 die Idee, den fairen Handel mit nachhaltigen Produkten mehr ins Bewusstsein der Menschen zu rücken – durch einen Weihnachtsmarkt. Das Interesse an umweltfreundlich hergestellten und gehandelten Waren sei nicht zuletzt durch die Proteste der jungen Menschen von Fridays for Future sehr angewachsen, das Bewusstsein für die Eigenverantwortung gestiegen, meint Mandy Steinberg. Der Weihnachtsmarkt soll daher nicht nur Gelegenheit bieten, öko-faire Weihnachtsgeschenke und Geschenkverpackungen einzukaufen und einen schönen Nachmittag zu verbringen. Die lokalen und regionalen Händler sollen auch bekannter werden – denn sie bieten faire Produkte das ganze Jahr über an. Vorweihnachtliche Stimmung kommt dabei nicht zu kurz. Es gibt Glühwein und andere Heißgetränke, Biobratwurst und weitere Leckereien. Im Michaelis-Weltcafé werden Geschichten gelesen, im Michaelis-Gemeindesaal kann man sich bei einem Stück Kuchen aufwärmen und Live Musik hören: Edgar Wendt und Renas Ibrahim spielen nachmittags Klarinette und Saz, um 17.30 Uhr singen die Chorallen. Außerdem hat El Puente eine Ausstellung von Krippen aus aller Welt vorbereitet und um 17 Uhr ist am Michaelishügel eine Feuershow des Duos Dubiosi zu sehen. Doch neben Einkauf, Genuss und Adventsstimmung gibt es auch Vorträge und Info-Stände: Um trotz aller Weihnachts-Vorfreude die Themen Nachhaltigkeit, soziales Engagement und den Zusammenhang zwischen Klimaveränderung und Flucht nicht auszublenden, sind beispielsweise auch Greenpeace, der Naturschutzbund (NABU) und die Seebrücke vertreten. Um 10 Uhr findet in der Michaeliskirche ein Gottesdienst statt, um 11.15 Uhr wird der Weihnachtsmarkt mit Redebeiträgen und dem Kinderchor der Grundschule Alter Markt auf dem Michaelishügel eröffnet. Wiebke Barth
Offene Tür, Workshops, Treffpunkt und Diskussionen ab 16. Dezember Sarstedt. Verwaiste Regale, gestapelte Stühle, Möbel begraben unter Kartons: Die Pop Up-Kirche zieht mal wieder in einem leerstehenden Laden ein. Dieses Mal ist der Ort für die Kirche auf Zeit ein Geschäft in Sarstedt. In der Steinstraße 37, vormals Wäsche-Bartling, wird von Montag, 16. Dezember, bis Sonntag, 22. Dezember, die Pop Up-Kirche zum Basteln und Spielen, zum Gespräch und zur Einkehr einladen. Abseits gewohnter Kirchenbauten und traditioneller Gottesdienstformen können BesucherInnen hier Kirche einmal ganz anders kennenlernen. Die Pop Up-Kirche ist ein Projekt des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt.
Da in der gleichen Woche auch der Weihnachtsmarkt in der Sarstedter Innenstadt stattfindet, wird die Pop Up-Kirche als Ort der Ruhe Teil des Angebotes. „Wir wollten dieses Mal die örtlichen Kirchengemeinden und die Stadt stärker in unser Programm einbinden“, erläutert Nele Gittermann, Koordinatorin der Pop Up-Kirche.
„Heile Welt“ ist das siebentägige Kirchenprogramm überschrieben. Denn eine heile Welt ist es, was viele sich in der Advents- und Weihnachtszeit ersehnen, was aber von der Wirklichkeit oft weit entfernt bleibt. „Das Motto ist durchaus kritisch und auch politisch gemeint“, sagt Nele Gittermann. Gäste der Pop Up-Kirche können in dem dann freundlich, hell und modern eingerichteten Ladengeschäft Frieden finden – oder auch über Frieden diskutieren.
Die Pop Up-Kirche wird Montag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 16 Uhr, durchgehend geöffnet sein. In dieser Zeit findet sich dort immer jemand zum Gespräch, gibt es immer einen Becher Tee und Angebote zum Basteln und Spielen. Zusätzlich gibt es feste Programmpunkte. Montag um 18 Uhr wird mit Musik die Eröffnung gefeiert und BesucherInnen können sich das Friedenslicht aus Bethlehem mit nach Hause nehmen. Dienstag von 15 bis 17 Uhr werden in einem Workshop Weihnachtsgeschenke aus der Küche selbst hergestellt. Um 18 Uhr beginnt eine Taizé-Andacht.
Auch am Mittwoch gibt es von 15 bis 17 Uhr einen Workshop, dann geht es um Weihnachtskarten und Geschenkanhänger. Am Mittwochabend sind Jugendliche ab zwölf Jahren willkommen: Von 18 bis 19.30 Uhr findet das Teamer-Treffen statt. Zu dem gemütlichen Spieleabend sind außer den JugendgruppenleiterInnen der Sarstedter Kirchengemeinden auch alle anderen interessierten Jugendlichen eingeladen. Auch bei der Offenen Probe des Jungen Chors Sarstedt von 20 bis 22 Uhr sind Gäste willkommen, ob sie nun die Weihnachtslieder mitsingen oder dem Chor nur zuhören wollen.
Bienenwachstücher werden am Donnerstag, 15 bis 17 Uhr, in einem weiteren Workshop hergestellt. Ab 18 Uhr sind BesucherInnen eingeladen, über Krieg und Frieden in der Geschichte Sarstedts zu diskutieren. Der Chor der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde probt ab 20 Uhr, auch hier sind Gäste eingeladen mitzumachen oder auch einfach zuzuhören.
Was kann jeder und jede selbst beitragen, um der heilen Welt in der Adventszeit näher zu kommen? Welche Bedeutung hat der Begriff Frieden für Sarstedt, für die Familien und Nachbarschaften? Das ist Thema beim Stammtisch am Freitag um 18 Uhr. Mit dabei sind Vertreter der Polizei, der Sozialberatung und der Arbeit mit Geflüchteten. Einen anderen Aspekt zeigt das Frühstück für den Frieden am Samstag um 10 Uhr auf. Michaela Grön, Leiterin des Projektes „Lernen eine Welt zu sein“ im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt, bringt alles mit, was für ein Frühstück nötig ist, und informiert dabei auch über fair gehandelte und regional erzeugte, nachhaltige Lebensmittel. Am Samstagabend ab 18 Uhr findet eine Kombination aus Lesung und Wohnzimmerkonzert mit Selene Mariani statt. Sie hat an der Stiftung Universität Hildesheim Literarisches Schreiben studiert.
Der Vierte Advent, Sonntag, 22. Dezember, bildet den Abschluss der Pop Up-Kirche für dieses Jahr. Die St.-Nicolai-Kirchengemeinde lädt aus diesem Anlass im Anschluss an ihren 10-Uhr-Gottesdienst ab 11.30 Uhr zu Kirchencafé und Suppe in die Pop Up-Kirche ein. Wiebke Barth