Superintendentin Katharina Henking besucht im Rahmen der Visitation den Runden Tisch Asyl Bad und das „Offene Haus“ in Bad Salzdetfurth
Bad Salzdetfurth. Einen so turbulenten Visitationstermin hat Katharina Henking selten erlebt. Die Superintendentin war zu Gast bei einer Sitzung des Runden Tisches Asyl in Bad Salzdetfurth. Dort besprechen Ehrenamtliche in regelmäßigen Treffen alles, was es in der Bad Salzdetfurther Flüchtlingsarbeit ansteht.
Vor knapp zwei Jahren hat sich der Runde Tisch Asyl gegründet. Damals, im Herbst 2013, kamen die ersten Flüchtlinge aus Eritrea, Somalia oder dem Sudan in die Kurstadt. Schnell kursierten Gerüchte, die bis zu Diakonin Ilona Wewers und Pastor Klaus-Daniel Serke vordrangen. Um den Ängsten in der Bevölkerung schnellstens entgegenzutreten, haben sich der damalige Bürgermeister Wolfgang Dettmer sowie Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde zusammengetan und sich gemeinsam der Problematik gestellt. Seitdem treffen sich Ehrenamtliche zum regelmäßigen Austausch und zur Organisation der Arbeit. Zudem ist jeden Freitagabend das „Offene Haus“ im Gemeindehaus der evangelischen St. Georg-Gemeinde geöffnet. Dort können sich Bad Salzdetfurther Bürger und Interessierte mit Flüchtlingen treffen, um sich kennenzulernen, miteinander ins Gespräch zu kommen, gemeinsam zu kickern und zu spielen.
Superintendentin Henking durfte erfahren, mit wieviel Emotionen die Flüchtlingsarbeit geleistet wird. Sie selbst engagiert sich ebenfalls in der Arbeit mit Flüchtlingen in Alfeld und weiß, mit wieviel Zeit und Kraft mit diesem Engagement verbunden ist.
Zum einen ist viel Freude dabei, wenn Mitglieder des Runden Tisches, auch kurz RTA genannt, merken, dass die Arbeit langsam Früchte zeigt. „Wenn die Afrikaner endlich eine Arbeit oder eine Wohnung finden, freuen wir uns natürlich alle darüber“, sagt Diakonin Ilona Wewers, bei der die Fäden der Flüchtlingsarbeit zusammenlaufen. Dann merkt man: „Die Integration kommt wieder ein kleines Stückchen voran“, ergänzt Dr. Elke Brüsch vom Kirchenvorstand.
Neben der Freude herrscht aber auch oft Unverständnis über manche Entscheidungen von Ämtern und Behörden. So muss sich der RTA immer wieder mit bürokratischen Hürden auseinandersetzen. Dann werden Briefe mit Situationsbeschreibungen und Verbesserungsvorschlägen an verschiedenste Institutionen geschrieben. So haben bereits Parteien, Bundesregierung, Landkreis, Volkshochschule, die Agentur für Arbeit und viele andere Post vom RTA bekommen.
Gibt es Neuankömmlinge oder „Rückführungen“ in andere EU-Länder? Auch diese Dinge werden am Runden Tisch Asyl ausgetauscht und es wird immer auf die aktuelle Situation vor Ort geblickt. In der Bad Salzdetfurther Flüchtlingsarbeit sind zirka 25 Ehrenamtliche aus verschiedenen Ortsteilen tätig. Im Laufe der Zeit haben die Mitarbeitenden unterschiedlichste Aufgaben übernommen, sich Wissen angeeignet und praktische Erfahrungen gesammelt.
Von Anfang an bekamen die Neuankömmlinge kompetenten Sprachunterricht von pensionierten Lehrern und Lehrerinnen, wurden von Ehrenamtlichen bei verschiedensten Behördengängen, Arztbesuchen oder zu Banken begleitet, um ein Konto zu eröffnen. In unregelmäßigen Abständen wird eine „Fahrradwerkstatt“ veranstaltet, bei der gespendete Räder gemeinsam mit den Asylbewerbern in Stand gesetzt werden. So können die jungen Männer kostengünstig mobil sein.
Mittlerweile suchen die Flüchtlinge Wohnungen und Arbeit. Und wieder muss sich das Team gemeinsam mit Afrikanern durch einen Wust von Bürokratie wühlen, ehe sie es zu einer Wohnungsanmietung oder einer Anstellung kommen. Superintendentin Katharina Henking war sehr angetan von der Kompetenz und der vielfältigen und strukturierten Arbeit des Teams in Bad Salzdetfurth und ist sich sicher, dass das Thema noch lange viel Engagement benötigt. „Bleiben Sie weiter so couragiert“, ermunterte sie das Team des Runden Tisches und dankte allen für den unermüdlichen Einsatz. Manuela Konrad-Nöhren
Bad Salzdetfurth. Einen so turbulenten Visitationstermin hat Katharina Henking selten erlebt. Die Superintendentin war zu Gast bei einer Sitzung des Runden Tisches Asyl in Bad Salzdetfurth. Dort besprechen Ehrenamtliche in regelmäßigen Treffen alles, was es in der Bad Salzdetfurther Flüchtlingsarbeit ansteht.
Vor knapp zwei Jahren hat sich der Runde Tisch Asyl gegründet. Damals, im Herbst 2013, kamen die ersten Flüchtlinge aus Eritrea, Somalia oder dem Sudan in die Kurstadt. Schnell kursierten Gerüchte, die bis zu Diakonin Ilona Wewers und Pastor Klaus-Daniel Serke vordrangen. Um den Ängsten in der Bevölkerung schnellstens entgegenzutreten, haben sich der damalige Bürgermeister Wolfgang Dettmer sowie Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde zusammengetan und sich gemeinsam der Problematik gestellt. Seitdem treffen sich Ehrenamtliche zum regelmäßigen Austausch und zur Organisation der Arbeit. Zudem ist jeden Freitagabend das „Offene Haus“ im Gemeindehaus der evangelischen St. Georg-Gemeinde geöffnet. Dort können sich Bad Salzdetfurther Bürger und Interessierte mit Flüchtlingen treffen, um sich kennenzulernen, miteinander ins Gespräch zu kommen, gemeinsam zu kickern und zu spielen.
Superintendentin Henking durfte erfahren, mit wieviel Emotionen die Flüchtlingsarbeit geleistet wird. Sie selbst engagiert sich ebenfalls in der Arbeit mit Flüchtlingen in Alfeld und weiß, mit wieviel Zeit und Kraft mit diesem Engagement verbunden ist.
Zum einen ist viel Freude dabei, wenn Mitglieder des Runden Tisches, auch kurz RTA genannt, merken, dass die Arbeit langsam Früchte zeigt. „Wenn die Afrikaner endlich eine Arbeit oder eine Wohnung finden, freuen wir uns natürlich alle darüber“, sagt Diakonin Ilona Wewers, bei der die Fäden der Flüchtlingsarbeit zusammenlaufen. Dann merkt man: „Die Integration kommt wieder ein kleines Stückchen voran“, ergänzt Dr. Elke Brüsch vom Kirchenvorstand.
Neben der Freude herrscht aber auch oft Unverständnis über manche Entscheidungen von Ämtern und Behörden. So muss sich der RTA immer wieder mit bürokratischen Hürden auseinandersetzen. Dann werden Briefe mit Situationsbeschreibungen und Verbesserungsvorschlägen an verschiedenste Institutionen geschrieben. So haben bereits Parteien, Bundesregierung, Landkreis, Volkshochschule, die Agentur für Arbeit und viele andere Post vom RTA bekommen.
Gibt es Neuankömmlinge oder „Rückführungen“ in andere EU-Länder? Auch diese Dinge werden am Runden Tisch Asyl ausgetauscht und es wird immer auf die aktuelle Situation vor Ort geblickt. In der Bad Salzdetfurther Flüchtlingsarbeit sind zirka 25 Ehrenamtliche aus verschiedenen Ortsteilen tätig. Im Laufe der Zeit haben die Mitarbeitenden unterschiedlichste Aufgaben übernommen, sich Wissen angeeignet und praktische Erfahrungen gesammelt.
Von Anfang an bekamen die Neuankömmlinge kompetenten Sprachunterricht von pensionierten Lehrern und Lehrerinnen, wurden von Ehrenamtlichen bei verschiedensten Behördengängen, Arztbesuchen oder zu Banken begleitet, um ein Konto zu eröffnen. In unregelmäßigen Abständen wird eine „Fahrradwerkstatt“ veranstaltet, bei der gespendete Räder gemeinsam mit den Asylbewerbern in Stand gesetzt werden. So können die jungen Männer kostengünstig mobil sein.
Mittlerweile suchen die Flüchtlinge Wohnungen und Arbeit. Und wieder muss sich das Team gemeinsam mit Afrikanern durch einen Wust von Bürokratie wühlen, ehe sie es zu einer Wohnungsanmietung oder einer Anstellung kommen. Superintendentin Katharina Henking war sehr angetan von der Kompetenz und der vielfältigen und strukturierten Arbeit des Teams in Bad Salzdetfurth und ist sich sicher, dass das Thema noch lange viel Engagement benötigt. „Bleiben Sie weiter so couragiert“, ermunterte sie das Team des Runden Tisches und dankte allen für den unermüdlichen Einsatz. Manuela Konrad-Nöhren