9 Ehrenamtliche aus Holzminden, Stadtoldendorf, Heinsen und Derental haben den Lektorenkurs des Kirchenkreises absolviert, der im November 2018 startete und am 28.4. in einem feierlichen Gottesdienst in der St. Thomas-Kirche in Holzminden seinen Abschluss fand. Unter der Leitung von Pastorin Christiane Nadjé-Wirth haben sie gelernt, wie ein Gottesdienst aufgebaut ist, wie man ihn selbst gestaltet, wie man sich eine Lesepredigt erarbeitet und sie hält. Dieser Kurs ist die Voraussetzung dafür, dass jemand als Lektor oder Lektorin in einer Kirchengemeinde eingeführt werden kann. Eine Besonderheit dieses Kurs war die große Altersspanne der Teilnehmer (zwischen 16 Jahren und Ruhestandsalter), was den Kurs – nach einhelligem Urteil – sehr bereichert hat.
„Mit Messiaen durchs Kirchenjahr“ lautet das Motto des Orgelkonzerts mit Werken von Olivier Messiaen am Sonntag, dem 19. Mai 2019 in der St. Michaeliskirche Hildesheim. Die Orgel wird gespielt von Helmut Langenbruch, die Texte zur Musik spricht Pastor Dirk Woltmann.
Olivier Messiaen bezeichnete sich selbst als Synästhetiker, der sowohl bei Klängen Farben sehe, als auch bei Farben Klänge höre. Er verlangte für seine Orgelwerke ausgefallene Registrierungen, um diese Klangfarben darstellen zu können. Die Michaelisorgel mit ihrem großen Farbenspektrum bietet dafür ideale Voraussetzungen.
Eintrittskarten für das Orgel-Text-Konzert, das um 18 Uhr beginnt, gibt es zum Preis von 10 € (erm. 7 €) an der Abendkasse, die ab 17.15 Uhr geöffnet sein wird.
Am Sonnabend, 18. Mai ab 18 Uhr wird in St. Michael wieder ein Gottesdienst nach der Ordnung des Evensongs gefeiert
Die Form dieses Gottesdienstes hat sich im 16. Jahrhundert in England aus den abendlichen Stundengebeten entwickelt und besitzt dort bis heute eine ungebrochene Ausstrahlung, nicht zuletzt dank der hohen Qualität der Kathedralchöre. Die tragende Mitwirkung des Chores, meist von der Orgel begleitet, ist für den Evensong charakteristisch. Hierfür bietet die Michaeliskirche mit ihrer symphonischen Orgel besonders gute Voraussetzungen. Deshalb wurde diese Gottesdienstordnung 2007 eingeführt.
Typisch für den Evensong sind auch die längs orientierten Sitzreihen, die dem Chorgestühl englischer Kathedralen entsprechen. Sie erleichtern den Wechselgesang zwischen den Chorgruppen und vermitteln der Gemeinde eine ungewohnte Raumerfahrung.
Die Texte und Gesänge des Evensongs orientieren sich an der Liturgie des kommenden Sonntags Kantate: Singet dem Herrn! Die Kantorei St. Michael singt typische englische Kompositionen sowie den 150. Psalm des französischen Romantikers César Franck. Den Gottesdienst gestalten außerdem KMD Helmut Langenbruch an der Orgel und Pastor Dirk Woltmann.
Superintendentin Katharina Henking vertritt den Leitenden Geistlichen des Sprengels Hildesheim-Göttingen
Landessuperintendent Eckhard Gorka unterzieht sich im Mai einem stationären Eingriff, an den sich eine Heilbehandlung anschließt. Er wird vertreten durch Katharina Henking, Superintendentin im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld, Amtsbereich Alfeld. Superintendentin Henking ist die von den Superintendentinnen und Superintendenten des Sprengels Hildesheim-Göttingen gewählte Stellvertreterin im Norden, Thomas Henning, Superintendent im Kirchenkreis Hann-Münden, ist Stellvertreter im Süden des Sprengels. Die Geschäftsführung in der Zeit der Abwesenheit liegt in den Händen von Superintendentin Katharina Henking.
Klosterkirche Amelungsborn - Konzert des ökumenischen Chors der Hochschulgemeinde Hildesheim, Sonntag 5. Mai - 16 Uhr
Der ökumenische Chor der Hochschulgemeinde ESG/KHG Hildesheim wurde vor über sechs Jahren gegründet und findet zunehmend im Bereich der Hochschulen und Stadt Hildesheim Beachtung. 2018 trat er während seiner Chorreise nach Paris in vielen Kirchen auf und wird dieses Jahr ein Konzert auf dem Ev. Kirchentag in Dortmund geben.
Die ca 30 Sängerinnen und Sänger studieren an der Universität oder Hochschule HAWK unterschiedlichste Fächer; es eint sie die Freude am gemeinsamen Singen alter und neuer geistlicher Lieder, Gospel, internationale Pop- und Folksongs. Chorleiterin Maren Kallenberg erarbeitet jedes Semester ein neues abwechslungsreiches Programm. Ihre virtuose Begleitung am Klavier sorgt zusätzlich für Freude und Energie, auch schon während der Chorproben.
Hochschulpastorin Uta Giesel hat den Chor mit ihr ins Leben gerufen und begleitet ihn organisatorisch und geistlich.
In der Klosterkirche Amelungsborn gibt der Chor, der sich den Namen „COR – Herztöne der Hochschulgemeinde“ gegeben hat, am Ende des diesjährigen Chorwochenendes um 16.00 Uhr auf Einladung Abt Eckhard Gorkas ein knapp einstündiges Konzert. Der Eintritt ist frei, über eine Spende freuen sich die Studierenden.
Literaturhaus St. Jakobi feiert seinen fünften Geburtstag mit 140 Gästen und Lesungen an ungewöhnlichen Orten
Hildesheim. Eigentlich sind es nur fünf Jahre, doch die Glückwünsche klangen nach einem großen Jubiläum. Schriftstellerin Annette Pehnt würdigte am Dienstagabend das Literaturhaus St. Jakobi als einen „Ort, an dem Spielräume geschaffen werden“ und als „Haus für große Namen, aber auch stille Klänge“, Landesbischof Ralf Meister betonte die Kraft der Worte, die hier „Sinn, Zusammenhang, Wahrheit“ stifteten. Und Oberbürgermeister Ingo Meyer sah Hildesheim als „eines der bedeutendsten Literaturzentren im deutschsprachigen Raum“ mit St. Jakobi als einem „Kulturort, der wie geschaffen für unsere Stadt ist“.
Am 30. April 2014, am Tag des heiligen Jakobus und exakt 500 Jahre nach der Einweihung der Pilgerkirche St. Jakobi, ist das Literaturhaus aus der Taufe gehoben worden – als gemeinsame Initiative des evangelischen Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt und der Landeskirche, großzügig gefördert von der Hanns-Lilje-Stiftung. Zunächst eine von vier Kulturkirchen der Landeskirche; ein Modellprojekt, zeitlich befristet auf vier Jahre, die aber verlängert wurden bis Ende 2021.
Doch Intendant Dirk Brall und sein Team mit Projektmanagerin Sarah Sophia Patzak und David Schnitter als technischem Leiter haben etwas aufgebaut, das weit über Hildesheim hinaus ausstrahlt, weil es in mehrerer Hinsicht etwas Besonderes ist. „Die Kraft der Worte und Erzählungen prägen seit Jahrhunderten diesen Ort. Und wer genau hinhört, kann sie nachhallen hören“, sagte Dirk Brall vor 140 Gästen. Sein Ansatz ist es, diese Spiritualität mit zeitgenössischer Literatur zu verbinden, in Lesungen prominenter Schriftstellerinnen ebenso wie bei Veranstaltungen, die Studierende der Hildesheimer Universität gestalten. Landesbischof Ralf Meister drückte es so aus: „Vieles an diesem Ort ist religiös getränkt. Und vieles, Gott sei es gedankt, ist auch ganz unreligiös.“ Diese Mischung zieht nicht nur das klassische Literaturpublikum, sondern auch viele junge Menschen an.
Was Jakobi noch hervorhebt, ist die Lust an ungewöhnlichen Formaten und Inszenierungen. Kaum eine Veranstaltung ist ein Lesung im herkömmlichen Sinne. Auch der Geburtstagsabend machte da keine Ausnahme. Während Vogelzwitschern und Glockengeläut aus den Lautsprechern drangen – das aktuelle Spielzeitthema heißt „Land“ –, suchten sich die Gäste mit amüsiert-irritierten Blicken einen Platz: Nur ein Teil des Kirchenraumes war bestuhlt, dafür gab es allerlei Sofas, Kissen, provisorische Sitzgelegenheiten.
Nach Begrüßung und Grußworten wurden die Stühle ohnehin nicht mehr benötigt, die Gäste durften kurze Strecken pilgern. Studierende des Literaturinstituts an der Hildesheimer Uni geleiteten sie zu Lesungen außerhalb des Kirchenraums: in der Schalterhalle der Volksbank, im Van der Valk-Hotel, in einem Leerstand an der Fußgängerzone, in der Jakobi-Sakristei und unter dem Vordach des Kaufhof-Eingangs.
Dort hatten Nachwuchsautor Pascal Bovée und Moderatorin Julia Rügger akustisch freilich keinen leichten Stand. Während das Publikum auf Bierbänken saß und versuchte, Bovées Waldgeschichte zu folgen, mischten sich allerlei Geräusche der abendlichen Fußgängerzone ins Klangbild. Dazu kam ein frisches Lüftchen. „Wenn es zu kalt wird, sagen Sie bescheid, dann höre ich auf“, sagte Bovée. Doch ans Aufhören verschwendete niemand einen Gedanken; alle blieben bis zum Schluss der Lesung.
Deutlich leichter hatten es die Studierenden und ihre Zuhörenden in den anderen, abgeschirmten Räumen – wobei man sich in der Volksbankhalle ausgestellt fühlte wie in einem Aquarium, wie ein Gast später schmunzelnd zu Protokoll gab. Solcher Mut zum Risiko sei eines der Charakteristika des Literaturhauses, sagte Schriftstellerin Annette Pehnt. Für die Zukunft gab sie dem Jakobi-Team drei gute Wünsche mit auf den Weg: „Haltbarkeit, Anschaulichkeit und eine nicht endende Lust am Denken und Spielen.“ Ralf Neite
Sarstedter Alten- und Pflegeheim St. Nicolai feiert sein 50-jähriges Bestehen
Sarstedt. Das letzte Wort beim Festakt hatte Edith Kattner. Die 74-Jährige wohnt gleich gegenüber im Ginsterweg und hat seit vielen Jahren eine enge Beziehung zum Alten- und Pflegeheim St. Nicolai. Sie ist im Besuchsdienst der evangelischen Gemeinde aktiv, außerdem als Hospizhelferin. Edith Kattner überreichte eine große Schale mit Glücksklee als Geburtstagsgeschenk und sagte mit fester Stimme: „Das ist für mich eine Ehre, dieses Amt hier wahrnehmen zu können.“
Am Dienstag, auf den Tag genau 50 Jahre nach seiner Eröffnung, hat das Alten- und Pflegeheim St. Nicolai sein Jubiläum gefeiert. Der Festakt stand im Zeichen der Veränderungen, die die Altenhilfe erlebt hat – und gerade aktuell wieder durchmacht. „Die Menschen werden immer älter“, fasste Bürgermeisterin Heike Brennecke eine Entwicklung zusammen, die ganz Deutschland betrifft und sich auch in Sarstedt bemerkbar macht: Fast 200 der gut 18.000 Einwohner und Einwohnerinnen sind über 90 Jahre alt, 1300 über 80.
Rund 60 Gäste, darunter Ehrenbürgermeister Karl-Heinz Wondratschek, Landtagsabgeordneter Markus Brinkmann und der Elzer Superintendent Christian Castel, waren zum Festakt in die hauseigene Kapelle des Altenheims an der Lindenallee gekommen. „Als ich vor 26 Jahren hier begonnen habe, hätte ich nie gedacht, dass ich heute hier vor Ihnen stehen würde“, sagte Heimleiterin Christine Hoschke gut gelaunt. Später fragte man sich, wen sie wohl mit „Sie“ angesprochen hatte – im Grunde scheint Hoschke mit allen in Sarstedt per Du zu sein.
Hans-Martin Joost, theologischer Vorstand der Diakonie Leine-Innerste, dem Träger des Hauses, erinnerte an die Ursprünge. 1964 hatten engagierte Mitglieder der evangelischen St.-Nicolai-Gemeinde einen Verein gegründet, um einen Altenheim zu schaffen. Damals, so Joost, sei es vor allem darum gegangen, den Kriegswitwen eine Wohnlösung fürs Alter zu bieten. An den Pflegeaspekt habe man kaum gedacht.
Die Gemeinde stellte das Grundstück an der Lindenallee zur Verfügung, 1969 konnten die ersten Bewohnerinnen einziehen. „Wohnen im Alter“ sei lange das Stichwort gewesen, berichtete Joost. „Doch um die Jahrtausendwende sah das auf einmal ganz anders aus.“ Heute stehe nicht mehr das Wohnen, sondern die Pflege mit Mittelpunkt. Joost dankte den Bewohnerinnen und Bewohnern „für Ihr Vertrauen, das Sie in dieses Haus setzen“, und den Mitarbeitenden für Engagement. „Wer in der Altenpflege tätig ist, versieht nicht nur einen Job“
Sven Schumacher, Geschäftsführer des Christophorusstifts in Hildesheim, schlug in seinem Festvortrag zeitlich einen noch weiteren Bogen. Die ersten Altenheime in Deutschland, sagte Schumacher, seien erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts geschaffen worden. Die Situation sei eine völlig andere gewesen als heute. Nur fünf Prozent der Bevölkerung waren älter als 65, es gab keinen Ruhestand und keine Rente. „Es ging um Nothilfe“, so Schumacher über die ersten Altenheime.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde zwar erstmals eine soziale Absicherung eingeführt, doch in der Arbeit der Altenhilfe habe sich nichts Grundlegendes geändert. 1937 gab es in Deutschland rund 1000 diakonische Altenhilfe-Einrichtungen, aber dann begann der 2. Weltkrieg und die Entwicklung stagnierte. Schumacher: „Die Nationalsozialisten haben sich für die Alten nicht interessiert.“
Nach 1945 lautete die Devise erst recht „Nothilfe“. Bis zum Ende der 50er Jahre seien die Altenheime eher Notunterkünfte gewesen, sagte Schumacher. „Da hat man nicht über Einzel- oder Doppelzimmer nachgedacht, da gab es Säle.“ Erst in den 60ern Jahren habe man in der Altenhilfe begonnen, individuellere Wohn- und Betreuungsangebote zu machen.
Die aktuelle Situation stellt Schumacher noch einmal ganz anders dar. Der Anteil alter Menschen in der Gesellschaft liege bei 25 Prozent und sei damit etwa fünfmal so hoch wie vor 100 Jahren. Die Lebenserwartung steige. Der Christophorus-Geschäftsführer: „Wenn man aus dem Beruf geht, ist man ja nicht alt für heutige Verhältnisse. Es muss uns klar sein, dass das Altsein 30 oder 40 Jahre dauern kann.“ Im Hochalter ein Leben in Würde zu ermöglichen: Das sei heute die große Herausforderung. „Ist es richtig, dass der Markt das regelt?“, fragte Sven Schumacher – und ließ die Antwort offen. Ralf Neite
Info Alten- und Pflegeheim St. Nicolai
Das Alten- und Pflegeheim St. Nicolai hat 89 Plätze – 75 Einzel- und 7 Doppelzimmer in den drei Wohnbereichen Birken-, Kastanien- und Lindenweg. Alle sind belegt (abgesehen von einem Doppelzimmer, das gerade renoviert wird). Die jüngste Bewohnerin ist 63, die älteste 99 Jahre alt.
Die finanzielle Situation des Hauses sei „wirklich stabil und erfreulich“, sagt Hans-Martin Joost von der Diakonie Leine-Innerste. Das gelte auch für die Mitarbeiterschaft. In naher Zukunft sollen die Flure und Gemeinschaftsflächen neu gestaltet werden, anschließend wird der Küchentrakt erneuert. „Und natürlich müssen wir auch für die Substanz sorgen“, so Joost. Doch alle Arbeiten könnten turnusmäßig durchgeführt werden, einen Investitionsstau gebe es nicht. Ralf Neite
Am 8. Mai, Mittwoch, veranstaltet die Ev. Hochschul- und Studierendengemeinde (ESG) um 19 Uhr in Göttingen im Gemeindehaus St. Johannis einen Workshop mit Miriam Buthmann. Sie hat Kirchenmusik im Bereich Popularmusik studiert und lebt als Texterin und Komponistin in Hamburg. Für die Evangelischen Kirchentage hat sie zahlreiche neue Lieder geschrieben kommt und ist mit der „Tüdelband“ bekannt und unterwegs. Dieser Workshop ist also Gelegenheit vor dem Kirchentag in Dortmund schon in das neue Liederheft zu gucken, Lieder zu üben oder in Göttingen einfach etwas die Atmosphäre eines Kirchentages zu erleben.
Ostern ist das wichtigste kirchliche Fest. Die Botschaft von der Auferstehung des Gekreuzigten bildet die Grundlage für den christlichen Glauben. Dennoch ist manchen dieses Fest fremd geworden. Würde uns ohne Ostern etwas fehlen? Ich meine: Ja. Ohne Ostern wäre unser Glaube arm und auch unser Leben um vieles ärmer.
Aber der Reihe nach. Was macht Ostern so wichtig und einzigartig für uns Christen? In der ältesten Ostererzählungen nimmt uns der Evangelist Markus mit auf einen Weg, der mit tiefer Trauer dreier Frauen beginnt. Sie gehen zum Grab Jesu. Sie haben wohlriechende Öle dabei und wollen den Leichnam salben, wie das Brauch ist. Wollen nachholen, was sie am Abend des Karfreitag, dem Beginn des Sabbat, nicht mehr tun konnten.
Je näher sie dem Grab kommen, desto unentschlossener werden sie. Wer wird für sie das Grab öffnen und den großen Stein wegwälzen, der es verschließt? Eigentlich eine praktische Alltagsfrage, wie man sie Friedhofsgärtnern stellt. Aber die geöffnete Grabstätte wird zum ersten Zeichen der Auferstehung. Der Stein ist bereits weggerollt und das Grab ist leer. Der Leichnam, den die Frauen salben wollen, liegt nicht mehr dort, wo man ihn drei Tage vorher hingelegt hatte. Stattdessen erscheint ihnen ein Engel und sagt: „Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier, er ist auferstanden!“ Und was machen die Frauen? Sie können das zunächst gar nicht glauben. Und freuen können sie sich erst recht nicht. Sie sind verwirrt und fliehen kopflos von der Grabstätte. Markus beendet sein Osterevangelium mit Worten, die auf den ersten Blick nicht nach Ostern klingen: „denn sie fürchteten sich“.
Diese Worte sind so etwas wie ein Schlüssel, um Ostern zu verstehen. Mit Ostern ist nicht einfach alles gut. Die Trauer wird nicht bruchlos zur Freude. Mit Ostern tritt etwas anderes an die Stelle des Alten. Bisher für richtig gehaltene Wahrheiten werden in Frage gestellt. Das bekannte Muster, dass das Leben vom Tod begrenzt ist, wird gebrochen. Aber nur durch das Infragestellen unhinterfragter Gewissheiten kommen wir in unserem Leben und in unserem Glauben voran.
Viele Gemeinden in unserem Sprengel Hildesheim-Göttingen nehmen die von den Frauen angelegte Tradition auf. Sie versammeln sich am Ostermorgen auf den Friedhöfen und singen fröhlich, mutig und trotzig das alte Osterlied „Christ ist erstanden!“
Wer an Gott glaubt darf damit rechnen, dass Gott anders handelt, als wir denken. Die Frauen finden am Grab nicht den Leichnam, den sie gesucht haben. Aber sie finden zu einem neuen Glauben. Sie beginnen in Jesus den Christus zu sehen, der von sich sagt: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle“ (Offenbarung an Johannes 1,18).
Björn Scheffler durch Landessuperintendent Eckhard Gorka als Pastor an St. Michaelis Holzminden ordiniert
„Wie wäre es mal neu anzufangen? Viele Bibelgeschichten erzählen ja von verschiedensten Neuanfängen, die Menschen mit und wegen Gott bestritten haben,“ mit diesen Worten stellte sich Björn Scheffler als neuer Pastor an der St. Michaeliskirche Holzminden seiner Kirchengemeinde vor. Er wurde von Landessuperintendent Eckhard Gorka am 7. April in einem feierlichen Gottesdienst als Pastor ordiniert –„nach viel Leben, Studieren, Ausprobieren und vielen Examensprüfungen“.
Der junge Geistliche freut sich, den „neuen Anfang in der Osterzeit zu beginnen“. „Und, was eine Besonderheit ist, zwei Monate zusammen mit Pfarrer Uwe Meyer Zeit zu haben, das Gemeindeleben und etwas von seiner wertvollen Erfahrung als Ihr Pfarrer kennenzulernen.“ Mit seiner aus Südafrika stammenden Frau und dem gemeinsamen kleinen Sohn wird er ans Weserufer ziehen. Das kennt er gut, denn Björn Scheffler ist in Hameln aufgewachsen. „Mit Gott sind neue Wege ja doch nichts Neues,“ sagt der junge Pastor und zitiert seinen Ordinationsspruch: „Darum, wo einer in Christus ist, das ist neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, siehe, es ist neu geworden.“ 2 Korinther 5, 17