Daniel Zaretsky aus St. Petersburg ist der Solist der Sommerlichen Kirchenmusik in St. Michaelis/Hildesheim am Donnerstag, dem 17. August. Auf seinem Programm stehen Werke von Bach, Gigout, Vierne, Dubois u.a.
Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 10 € (erm. 7€) gibt es an der Abendkasse, die ab 19.15 Uhr geöffnet sein wird.
Ordination von Selma Gieseke-Hübner als Pastorin der Emmaus-Kirchengemeinde Nörten-Hardenberg und der Kapellengemeinde Bishausen
Frohe und festliche Tage machen das Leben aus. Das des einzelnen Menschen wie auch das in einer Kirchengemeinde. Zu den christlichen Hochfesten ist oft auch die letzte Kirchenbank vollbesetzt. Wenn wichtige Lebensereignisse in einem Gottesdienst gefeiert werden wie Taufe und Hochzeit, strömen Verwandte, Freunde und Gemeindemitglieder zusammen. Beim Gottesdienst zum Dienstbeginn einer neuen Pastorin oder eines neuen Pastors kommen beide Dinge zusammen. Zumal wenn es um eine Ordination geht, also der offiziellen Beauftragung zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung durch die Kirche und zugleich der Einführung der frischgebackenen Pastorin in den Dienst. Die Freude der Gemeindeglieder ist groß, ihre Kirchengemeinde wieder in guten Händen zu Wissen. Und die neue Pastorin und ihre Familie freuen sich, eine langjährige Ausbildungszeit erfolgreich absolviert zu haben.
Solche Freude war jetzt in der Christus-Kirche in Nörten (Kirchenkreis Göttingen) zu erfahren. Dort wurde am Sonntag, 6. August, Selma Gieseke-Hübner in das Amt der Gemeindepastorin der Emmaus-Kirchengemeinde Nörten-Hardenberg und der Kapellengemeinde Bishausen ordiniert. Eckhard Gorka, der als Landessuperintendent des Sprengels Hildesheim-Göttingen den Gottesdienst leitete, begrüßte im vollbesetzten Kirchenschiff neben der Gemeinde und ihrer neuen Pastorin auch deren Ehemann und den gemeinsamen kleinen Sohn. Selma Gieseke-Hübner stammt aus dem Rheinland. Nach Abitur und einem Freiwilligenjahr beim CVJM begann sie das Studium der evangelischen Theologie an der kirchlichen Hochschule in Wuppertal. 2008 wechselte sie nach Göttingen und fand in Südniedersachsen eine neue Heimat. Nach dem ersten theologischen Examen und dem Vikariat, das sie als praktischen Ausbildungsabschnitt bereits „zu Gast“ in der hannoverschen Landeskirche in Alfeld ableistete, ergänzte die Nachwuchstheologin ihr Wissen zusätzlich mit einem Sondervikariat in der Krankenhausseelsorge. Friedrich Selter, Superintendent des Kirchenkreises Göttingen, berichtete nach dem Verlesen der Ordinationsurkunde, dass er die junge Kollegin schon während ihrer Studienzeit kennengelernt habe. Da auch er aus dem Rheinland stamme und auch in Wuppertal studiert habe, hätten sich bei seinen Beratungsgesprächen für Theologiestudierende zwischen ihm und Selma Hübner gleich viele Anknüpfungspunkte ergeben. Er schätze ihre Persönlichkeit sehr und freue sich darüber, dass sie nun in Nörten-Hardenberg als Pastorin arbeiten werde, so Superintendent Selter an die junge Kollegin gerichtet. Landessuperintendent Gorka schlug in seiner Predigt einen Bogen vom Ordinationsspruch „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden“ zur Arbeit der Pastorinnen und Pastoren: Das Leben, „das ja längst nicht immer strahlend hell oder pechschwarz ist“, habe gerade „in den vielen Bunt- und noch mehr Grautönen seine volle Würde. Und dieses knallbunte und tristgraue Leben teilt Gott mit uns“, so Eckhard Gorka. Das sei doch eine „wunderbare und produktive Dienstbeschreibung“ für die Seelsorge und Gemeindeleitung so der Landessuperintendent weiter.
Auch aus dem Kirchenvorstand war Freude zu hören. Wolfgang Ohlmann als Vorsitzender begrüßte Familie Gieseke-Hübner warmherzig. Er hoffe, dass die erste Frau im Pfarramt der Emmaus-Gemeinde auch einen so langen Zeitabschnitt bleiben werde, wie ihre Vorgänger in den letzten 129 Jahren seit Bestehen der Gemeinde. Karin Haack aus dem Kirchenvorstand unterstrich die positive Bedeutung des Neuanfangs: „Wir freuen uns sehr auf unsere junge Pastorin. Sie wird unserer Gemeinde guttun“.
Für Rat und Verwaltung des Fleckens begrüßte Nörtens Bürgermeisterin Susanne Glombitza die neue Pastorin. Vom Leiter des Vikariats, Pastor Kratochwill aus Alfeld, gab es herzliche Wünsche an die junge Kollegin, an die sich Michael Ebener, Pastor der evangelisch-reformierten Gemeinde Göttingen, anschloss. Bei ihm hatte Gieseke-Hübner ein Gemeindepraktikum während des Studiums absolviert. Herzliche Willkommensgrüße dann auch von den Kolleginnen und Kollegen aus den Nachbargemeinden, bevor die Gemeinde beim Empfang im Gemeindehaus ihre neue Pastorin beglückwünschen konnte. Dort wartete auch ein reichliches Buffet, denn für Gastlichkeit ist die Gemeinde weit bekannt.
Musik der Reformationszeit steht auf dem Programm der Sommerlichen Kirchenmusik in St. Michaelis/Hildesheim am Donnerstag, dem 10. August. In der Besetzung Solosopran (Manja Stephan), Zink (Anna Schall), Renaissance-Posaune (Detlef Reimers) und Orgelcontinuo (Niko Henke) erklingen Werke von Prätorius, Walter, Castello, Palestrina und Schütz.
Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 15 € (erm. 10 €) gibt es an der Abendkasse, die ab 19.15 Uhr geöffnet sein wird, im Vorverkauf beim HAZ-Ticketshop und ameis Buchecke sowie online über www.reservix.de
Gemeindeverband Saaletal erwidert Besuch der Familie Davidson
Salzhemmendorf/London. Erich Davidson war sechzehn Jahre alt, als er 1939 mit einem der Kindertransporte nach England geschickt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er mit seinen Eltern und einer Cousine in einem Haus in Salzhemmendorf gelebt, das die Schlachterei seines Vaters und die Synagoge der kleinen jüdischen Gemeinschaft beherbergte. Vom Rest seiner Familie getrennt – ihnen gelang später die Flucht nach Argentinien – arbeitete er in England als Farmer, lernte seine spätere Frau Della kennen, gründete eine Familie und bekam drei Kinder.
Er kehrte nie wieder nach Deutschland zurück. Doch seine drei erwachsenen Kinder waren dabei, als im April 2016 im Gemeindeverband Saaletal 18 Stolpersteine verlegt wurden, um an Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Jetzt hat eine Gruppe aus dem Gemeindeverband den Besuch erwidert und ist nach London gereist.
Andrea Gärtner war vierzehn Jahre alt, als sie das erste Mal die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau besuchte. Während sie schockiert war über die Grausamkeiten, die in ihrem Land geschehen waren, standen zur gleichen Zeit andere Jugendliche in Bomberjacken und Springerstiefeln dort und grölten dumpfe Parolen.
Andrea Gärtner arbeitet heute als Diakonin im Gemeindeverband Saaletal und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den KonfirmandInnen und anderen Jugendlichen in ihren Gemeinden die erschreckende deutsche Vergangenheit bewusst zu machen. Seit 2007 besucht sie mit Konfirmandengruppen Häuser in Salzhemmendorf, in denen früher jüdische Familien gelebt haben und erzählt von deren Schicksalen. Dazu gehört auch das Schicksal der Familie Davidson, für die Trennung der einzige Weg war, ihr Leben zu retten.
Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen solcher Konfirmandenprojekte Stolpersteine verlegt. Diakonin Gärtner und Pastorin Sabine Ahlbrecht aus Lauenstein, die mittlerweile das Projekt ebenfalls begleitet, nutzten die recherchierten Fakten des Historikers Bernhard Gelderblom, sammelten Spenden in den Orten und luden den Künstler Gunter Demnig ein. Außerdem schrieben sie nach London an die drei heute erwachsenen Kinder von Erich Davidson und luden sie ein, bei der Verlegung dabei zu sein.
Marion, Melvyn und Beverly standen neben den Jugendlichen, die diesen Tag vorbereitet und begleitet haben, als die Steine für ihre Verwandten ins Pflaster gelegt wurden. Im Anschluss luden sie zum Gegenbesuch nach London ein.
Dieser Einladung ist nun eine kleine Delegation aus dem Saaletal gefolgt. Die Mitglieder der Familie Davidson hatten gemeinsam mit Diakonin Gärtner und Pastorin Ahlbrecht ein Programm für Mitglieder des Jugendmitarbeiterkreises und weitere interessierte junge Erwachsene in der britischen Hauptstadt vorbereitet, um das jüdische Leben dort kennenzulernen.
Dazu gehörten eine Führung durch das alte jüdische Viertel „East End“ mit der ältesten englischen Synagoge Bevis Marks von 1701, der Besuch bei World Jewish Relief – einer Organisation, die maßgeblich an der Durchführung der Kindertransporte beteiligt war - und eine Einladung zum Tee, bei er auch andere jüdische Gemeindeglieder zum Gespräch geladen waren. Das eigentliche Highlight aber war die Einladung zur Sabbatfeier in einer orthodoxen Synagoge, zu deren Gemeinschaft einige Mitglieder der Familie Davidson gehören.
Die kleine christliche Gruppe war aufgefordert, von dem Projekt der Stolpersteinverlegung in Salzhemmendorf zu berichten. So standen schließlich Diakonin Gärtner, Pastorin Ahlbrecht und die Jugendmitarbeiterin Nicole Winckler vor dem Schrein, in dem die Thorarollen kurz zuvor wieder liebevoll und feierlich verstaut worden waren, und erzählten von ihrer Arbeit in den deutschen Dörfern. Die knapp 150 jüdischen Männer und noch einmal etwa 50 jüdischen Frauen hinter den Absperrungen, die während der Sabbatfeier oft und viel geschwatzt hatten, lauschten gebannt und schweigend den Ausführungen.
Nicht nur, dass das Projekt der Stolpersteine ihnen bis dahin gänzlich unbekannt war. Dass eine Gruppe Christen und Christinnen, die mit der Geschichte der Juden eigentlich nichts zu tun haben, sich derart um sie bemühen, stieß auf Erstaunen, Freude und Hochachtung. So erhoben sich die Juden klatschend nach dem Vortrag und viele von ihnen kamen beim anschließenden Kaffeetrinken auf die kleine Reisegruppe zu, um sich zu bedanken oder nach Details zu fragen.
Alle Beteiligten erlebten diesen Tag, die Begegnungen und Erzählungen als besonders intensiv und emotional. Tränen der Rührung flossen und das Versprechen, in Kontakt zu bleiben und die gegenseitigen Besuche weiter zu pflegen, wurde mehrfach ausgesprochen.
Natürlich standen bei der kleinen Gruppe aus dem Saaletal auch ein deutscher Gottesdienst, ein Besuch der St. Pauls Cathedral und diverse touristische Attraktionen, wie eine Theatervorstellung im West End, eine London-by-night-Bustour oder ein Einkaufsbummel auf dem Camden Lock Market auf dem Programm. Doch waren sich am Ende alle einig: die Zeit mit der Familie Davidson, das herzliche Willkommen in der jüdischen Gemeinschaft und die besonderen Privilegien, die der Gruppe zuteilwurden, werden allen lange im Gedächtnis bleiben und schüren schon jetzt die Sehnsucht nach einer Wiederholung. Andrea Gärtner
Kirchenstiftung Miteinander Füreinander feiert Sommerfest in Grünenplan mit Superintendentin Katharina Henking
Grünenplan. Schöner Wohnen auf dem Lande – das ist kein Magazin für angehende Hausbesitzer oder gar ein Werbeslogan. Es ist eine Aufwärmübung für Sänger. Superintendentin Katharina Henking findet die Lippenlockerung inhaltlich aber auch zutreffend. Seit ihrer Visitation weiß sie, wie schön Grünenplan ist. Umso erfreuter ist sie, dass sie an diesem Sonntag erneut dort in der evangelisch-lutherischen Kirche sein kann. Genauso geht es Wilfried Röbbeln. Er ist Kuratoriumsvorsitzender von Miteinander Füreinander. Die Kirchenstiftung feierte am vergangenen Wochenende ihr Sommerfest in Grünenplan.
Es war das fünfte Stiftungsfest insgesamt und das erste in Grünenplan. „Es ist Tradition, dass wir durch die Gemeinden reisen, um die Menschen zu erreichen“, erklärt Wilfried Röbbeln. In Grünenplan ist die Kirchenstiftung ein gern gesehener Gast. „Wir hatten tatkräftige Unterstützung aus der Gemeinde“, freut sich Röbbeln. Seit Gründung im Jahr 2003 unterstützt die Stiftung in den Bereichen Diakonie und Jugendarbeit, Denkmalpflege und Kultur. 62 Projekte konnten bisher mit insgesamt 65.000 Euro gefördert werden. Nach Grünenplan gingen zum Beispiel 5000 Euro für die Orgelrestaurierung.
Christliche Werte bewahren und Zukunft gestalten, das sind die Ziele von Miteinander Füreinander. „Wir sind aktiv, wo sich kirchliches Engagement und gesellschaftliches Interesse treffen“, erläutert Röbbeln den zahlreichen Besuchern. Seit 2013 hat sich die Stiftung sogar für Gemeinden außerhalb des Kirchenkreises Alfeld geöffnet. Im Vorjahr machte Rheden als erster Partner davon Gebrauch. Die Landeskirche steht hinter der Stiftung. Jeden dritten Euro, der beim Sommerfest gespendet wurde, bezuschusst sie mit einem zusätzlichen Euro. Das Vermögen der Stiftung beläuft sich aktuell auf 410.000 Euro.
Geld steht bei dieser Gelegenheit aber nicht im Mittelpunkt. Es geht darum, die Arbeit der Stiftung bekannt zu machen. Und die GrünenplanerInnen können ihrerseits zeigen, warum es sich auf dem Land schön wohnt. Der Frauenkreis und der Gospelchor stellen Kuchen und Torten für das reich gedeckte Buffet. Letztere – die „Greenfields“ – gestalten den Gottesdienst außerdem musikalisch. Kreisarchäologe Dr. Christian Leiber referiert zur Geschichte der Waldglashütten im Hils. Die Andacht kommt von Superintendentin Henking.
Schöner Wohnen auf dem Lande, das sei nur dank der Menschen möglich, erklärte Superintendentin Katharina Henking dazu. „Auch Gotteshäuser müssen bewohnt, gepflegt und geliebt werden“, erinnert sie in Bezug auf den Psalm 84 „Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth“, und ergänzt: „Hier in der Grünenplaner Kirche spüre ich, dass dem so ist.“ „Eine geistliche Heimat brauchen wir wie das Licht im Leben und die Luft zum Atmen“, sagt die Superintendentin. Damit Menschen wie in Grünenplan ihre Gotteshäuser erhalten und weiterhin tatkräftig Gemeindearbeit leisten können, gibt es die Unterstützung der Kirchenstiftung Miteinander Füreinander. Björn Stöckemann
Landesposaunenrats- und Fördervereinsmitglied verstarb im Alter von 69 Jahren
Das Posaunenwerk der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers trauert um Landesposaunenratsmitglied Edgar Datzko aus Einbeck. Er verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren am 26. Juli.
55 Jahre war er als Bläser aktiv. Seit 1984 spielte er in den Posaunenchören Einbeck I und II und nach deren Auflösung bis zuletzt in der Posaunenchorgemeinschaft Kuventhal-Einbeck wie auch im Posaunenchor Holtensen-Hullersen. Er brachte sich zudem nebenberuflich als Chorleiter und Anfänger-Ausbilder für den Chor sowie als Kreisverantwortlicher in die überregionale Bläserarbeit ein.
2011 wurde Edgar Datzko für den Bläserbezirk Göttingen in den Landesposaunenrat delegiert. Hier nahm er entscheidend mit daran Anteil, die Geschicke und Entscheidungen in der Arbeit des Posaunenwerkes zu beraten und zu begleiten. Auch als Mitglied im Förderverein der Stiftung des Posaunenwerkes unterstützte er die landeskirchliche Bläserarbeit.
„Mit Edgar Datzko verlieren wir einen überaus freundlichen, fröhlich-hoffnungsvollen und zugewandten Bläser. Mit seiner positiven Grundhaltung, seiner besonnenen, geduldigen und gewinnenden Art und seinem weiträumigen Denken war er ein wertvoller Berater, ein zuverlässiger, hilfsbereiter und zupackender Begleiter. Er wurde von allen gleichermaßen geschätzt. Die Förderung der Posaunenchöre und der Jungbläserarbeit lag ihm sehr am Herzen.
Wir alle sind tief betroffen und traurig über diesen Verlust. Wir vertrauen Edgar Datzko der bleibenden Gegenwart Gottes an. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen Kindern mit ihren Familien.“ – Marianne Gorka, Landespastorin für die Posaunenchorarbeit
im Michaeliskloster Hildesheim am kommenden Sonnabend, 5. August von 18.00 – 20.00 Uhr
Am Sonnbend, den 5.8. lädt das Michaeliskloster Hildesheim von 18 bis 20 Uhr zum Sommersingen ein – es ist die 55. Veranstaltung in der Reihe „Der Kreuzgang voller Licht und Musik“.
„Die Gedanken sind frei“, „Ich kumm aus fremden Landen“, „Geh aus mein Herz“, „Über den Wolken“ und viele andere schöne Lieder werden gesungen. Auf einer Lieder-Zeitreise durch fünf Jahrhunderte leuchtet die ursprüngliche Frische und Lebendigkeit der Volkslieder neu auf, die alle miteinander singen – genau wie die Situationen, in denen die Lieder einmal zu Hause waren. So finden die Lieder ihren Weg in unser Lebensgefühl.
Der Liedermacher und Pastor Fritz Baltruweit führt durch das Programm, singt und spielt Gitarre. Er wird unterstützt von Konstanze Kuß mit ihrer Harfe und den Flöten. Sebastian Brand spielt Percussion und Bass, Valentin Brand Piano.
Das Sommersingen beginnt mit dem Einzug der Musikanten – begleitet von der mittelalterlichen „Shrutibox“ und anderen Instrumenten, mit denen dann auch die Volkslieder aus der Lutherzeit begleitet werden.
Die Tagungsstätte des Klosters bietet u.a. Köstliches vom Grill an.
„Der Kreuzgang voller Musik und Licht: Neue spirituelle Erfahrung in alten Steinen“ wird seit Anfang des Jahres 2006 durchgeführt. Während des Sommersingens ist ein ungehinderter Blick auf die Säulen, Bögen und Kapitelle möglich.
Der Klosterinnenhof ist von der Michaeliskirche gut zu erreichen, der Kreuzgang auch über den Haupteingang des Michaelisklosters, Hinter der Michaeliskirche 5.
Giorgio Parolini aus Mailand ist der Solist der Sommerlichen Kirchenmusik in St. Michaelis/Hildesheim am Donnerstag, dem 03. August. Auf der großen symphonischen Woehl-Orgel spielt er Werke von Grigny, Bach, Bossi, Vierne und Stamm.
Giorgio Parolini studierte Klavier bei Luisella Minini, Orgelspiel bei Enzo Corti und Cembalo bei Mariolina Porrà. Im September 1994 wurde er in die Orgel- und die Improvisationsklasse von Lionel Rogg am Konservatorium für Musik in Genf aufgenommen, wo er1996 den renommierten “Premier Prix de Virtuosité “ gewann. Als Solist konzertiert er regelmäßig in den bedeutenden Kathedralen in ganz Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika.
Er unterrichtet Theorie, Gehörbildung und Orgel an der Civica Scuola di Musica in Cinisello Balsamo (Mailand) und seit Dezember 2012 Orgelspiel und Komposition am Conservatorio di Musica “G. P. da Palestrina” in Cagliari. Von 1995 bis 1998 war er Hauptorganist der Kathedrale in Monza, von 1999 bis 2012 Hauptorganist an der Basilika von Sant‘Eufemia in Mailand.
Das Orgelkonzert mit Giorgio Parolini beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 10 € (erm. 7€) gibt es an der Abendkasse, die ab 19.15 Uhr geöffnet sein wird.
Feridun Zaimoglus „Evangelio“ eröffnet die Spielzeit 2017/18
Hildesheim. Der Beginn der neuen Spielzeit im Literaturhaus St. Jakobi ist gleichzeitig Beginn einer neuen Trilogie. Nachdem sich das Literaturhaus in den vergangenen drei Jahren mit Meer, Berg und Wald die großen Landschaftsthemen vorgenommen hatte, zieht die neue Trilogie „Stadt, Land, Fluss“ den Kreis wieder enger. Der Titel sei zwar inspiriert von dem beliebten Spiel mit Wörtern, passe aber auch ganz besonders gut für die Kulturstadt Hildesheim, meint Intendant Dirk Brall. Den Anfang macht die „Stadt“, um die sich in der Spielzeit 2017/18 das Programm drehen wird.
Die Stadt als Ort des Austauschs von Ideen und Gedanken, das ist Wittenberg in Feridun Zaimoglus Luther-Roman „Evangelio“, der gleichzeitig einen Bezug zum Reformationsjubiläum herstellt. Zaimoglu, türkischstämmiger Deutscher, hat eine besondere Zuneigung zu Klang und Melodie der deutschen Sprache und beschäftigte sich bereits seit langem mit Martin Luther.
Sein Roman beobachtet den Reformator während der Zeit der Bibelübersetzung auf der Wartburg, beschreibt seine inneren Kämpfe in einer Zeit des Umbruchs. Die Lesung am Freitag, 8. September, wird moderiert von Joachim Dicks von NDR Kultur. Eine Ausstellung, kuratiert vom Kunstraum 53, mit Video- und Sound-Installationen, Fotografien und Malerei zum Thema Stadt eröffnet um 19.30 Uhr, die Lesung beginnt um 20 Uhr. Karten für einen Euro gibt es ab dem 1. August bei Ameis Buchecke.
„Es gibt immer einen Link zum kirchlichen Leben“, sagt Mirko Peisert, Superintendent des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt, über das Programm im Literaturhaus St. Jakobi. Das ist zwar nicht immer so augenfällig wie bei der Lesung des Luther-Romans, aber: „Es geht uns um die Verschränkung von Kirche und Literatur“, ergänzt Intendant Brall.
Mit dem Autor, der am Donnerstag, 9. November, in der Jakobikirche lesen wird, erfüllt das Programm einen Wunsch des Publikums: Clemens Meyer bringt „Die stillen Trabanten“ mit, Erzählungen von Menschen in der Nacht, ihren Schlachten, Sehnsüchten und Wünschen. Im Gespräch mit Thomas Klupp, Schriftsteller und Dozent am Literaturinstitut der Universität Hildesheim, stellt er das Buch vor. Der Abend ist gleichzeitig Teil des Festprogramms zum 35-jährigen Bestehen des Stadtmagazins „Public“.
Die Universität Hildesheim bringt Autorinnen und Autoren hervor, deren Weg und Werk weiter zu verfolgen ebenfalls zu den Zielen des Literaturhauses gehört. Die Lesung am Donnerstag, 7. Dezember, ist zweien dieser erfolgreichen ehemaligen Hildesheimer Studierenden gewidmet: Mariana Leky und Kevin Kuhn sprechen mit Alexander Solloch von NDR Kultur unter anderem über den Einfluss der Stadt auf das Schreiben.
Ermutigung zum Schreiben fängt allerdings nicht erst im Studium an. Mit dem Redewettbewerb „Sprich Worte“ wendet sich das Literaturhaus St. Jakobi zusammen mit dem Schulbeauftragten des Kirchenkreises, Peter Noß-Kolbe, an Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse. „Die ersten Beiträge sind schon eingegangen“, sagt Intendant Dirk Brall. „In welcher Stadt wollen wir leben?“ soll Thema der Reden sein. Eine hochkarätige Fachjury wird aus allen Einsendungen sechs auswählen, die am Freitag, 20. Oktober, beim Finale vorgetragen werden. Preisgelder von insgesamt 3000 Euro werden die Klassenkassen der Redner füllen.
Darüber hinaus, so Dirk Brall, wolle das Literaturhaus St. Jakobi seine seriellen Angebote ausweiten. Weiter geht es einmal im Monat mit dem kreativen „wortlabor“, hinzu kommt nun das „stimmlabor“: ein offenes Singen, bei dem sich ab dem 15. Dezember jeweils am 3. Freitag im Monat mit Kulturwissenschaftlerin Dagmar Wortmann und Stimmlehrerin Anne Klocke die eigene Stimme erproben lässt. Außerdem ist das Literaturhaus St. Jakobi bei städtischen Veranstaltungen wie der Light Night oder den Lichtungen dabei und feiert mit der Literaturzeitschrift „Bella triste“ die neue Ausgabe. Und auch das Friedensgebet „Pax et Bonum“, jeweils mittwochs um 18 Uhr, bleibt fester Termin in St. Jakobi.
Das Literaturhaus versteht sich als Teil der Kulturstadt Hildesheim und widmet sich daher unter dem Titel „stadtgeschichten“ auch anderen Institutionen der Stadt. Am 22. September geht in der Jakobikirche die interdisziplinäre Film-Summerschool der Universität zu Ende, am 28. September feiert die Evangelische Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Literaturhaus ihr 50-jähriges Bestehen.
Im Rückblick auf die vergangene Spielzeit zeigt sich Intendant Dirk Brall zufrieden: Eine durchschnittliche Besucherzahl von 80 bis 100, sowie mehrere ausverkaufte Veranstaltungen seien für das Literaturprogramm ein schöner Erfolg. Da sich das Literaturhaus St. Jakobi vor allem an junge Erwachsene wende, hätte er allerdings den Wunsch, dass mehr Hildesheimer studentische Veranstaltungen besuchten, und mehr Studierende die nichtstudentischen Angebote nutzten.
Der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt und die Fördergelder durch die Hanns-Lilje-Stiftung ermöglichen die Arbeit im Literaturhaus St. Jakobi. Für Superintendent Mirko Peisert hat sich schon ein Wunsch erfüllt; die Intendantenstelle konnte für weitere vier Jahre gesichert werden. Nun kommt die nächste Herausforderung: Für weitere vier Jahre vergibt die Landeskirche durch die Hanns-Lilje-Stiftung an vier ausgewählte Kulturkirchen eine jährliche Förderung von 50.000 Euro. „Wir arbeiten intensiv an der Bewerbung und sind uns natürlich einig, dass wir dazugehören sollten, weil hier ausgezeichnete Arbeit geleistet wird“, sagen Superintendent Peisert, Intendant Brall und Projektmanagerin Sarah Patzak. Wiebke Barth
Bild: Zufrieden mit dem Programm zur neuen Spielzeit „Stadt“: Superintendent Mirko Peisert, Projektmanagerin Sarah Patzak und Intendant Dirk Brall.
Landessuperintendent Eckhard Gorka dankt allen Helferinnen und Helfern:
"Während viele Menschen ihren wohlverdienten Urlaub genießen, stehen andere gerade ehrenamtlich für ihre Mitmenschen ein. Seit den schweren Regenfällen über Südniedersachsen sind an vielen Orten im Sprengel Hildesheim-Göttingen die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks und der anderen Hilfsorganisationen dabei, das Schlimmste abzuwehren. Tatkräftige praktische Hilfe ist gefragt und wird selbstlos gewährt, an jedem Tag, an jedem Ort, rund um die Uhr. Tausende von Sandsäcken werden befüllt und aufgestapelt, die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in Sicherheit gebracht, Keller leergepumpt und Straßen gesichert. Auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer haben sich auf ehrholsame, freie Sommertage gefreut. Dass sie nun ihren Urlaub nutzen oder eine Reise abbrechen, um anderen zu helfen, zeigt wie viel großartiges Engagement und Gemeinsinn in unserer Gesellschaft steckt. Dafür danken wir auch als Kirche ganz herzlich – stehen doch auch unsere Gemeindehäuser und Kirchen in den überfluteten Dörfern und Städten. Wünschen wollen wir den vielen ehrenamtlichen Einsatzkräften aus ganz Niedersachsen und den hauptamtlich Tätigen in Polizei, Feuerwehren und Rettungsdiensten die unfallfreie, gesunde und wohlbehaltene Rückkehr zu ihren Freunden und Familien, aktuell eine gute Bewältigung der herausfordernden Hochwassereinsatzlagen und vor allem einige ruhige Sommer- und Ferientage im Anschluss zum Ausschlafen, zum Durchatmen und zur Erholung.“