Heersum.
Silke Fahl ist neue Pastorin in der Kirchenregion Holle. Regionalbischof Eckhard Gorka hat die 33-jährige Theologin am Samstag in einem Gottesdienst in der Heersumer Urbanikirche ordiniert. „Lassen Sie Silke Fahl und die Hauptamtlichen nicht alleine, selbst reden, nicht schweigen, sich als Christ zu erkennen geben. Ja, ich gehöre zu dieser bunten Truppe, zu den Geliebten Gottes“, sagte Gorka in seiner Predigt. Nach 20 Jahren als Landessuperintendent und Regionalbischof im Sprengel Hildesheim-Göttingen war die Ordination Fahls in Heersum die letzte in seiner aktiven Amtszeit.
Oft reiche bei Einführungen, das „Bewegungsprofil“ der Ordinandinnen und Ordinanden mit dem Finger auf der Deutschlandkarte nachzuzeichnen. „Bei Ihnen brauche ich einen Globus!“ Die letzten Monate wirkte Fahl als Vikarin in der kanadischen Millionenstadt Toronto. Der Gottesdienst aus der Heersumer Kirche wurde daher live übertragen, damit auch zahlreiche Freundinnen und Bekannte aus Kanada und anderen Staaten die Ordination verfolgen konnten. Einige Passagen hielt Fahl auf Englisch.
Von Toronto nun nach Hackenstedt, Sottrum, Henneckenrode, Söder, Heersum, Astenbeck und Silium. „Bitte zeigen Sie sich weltoffen und gastbereit, damit bei Silke Fahl kein Fernweh aufkommt“, sagte Gorka an die Gemeinde gerichtet. Fahl habe bereits viele Erfahrungen, die es leicht machten, sich in die Lebens- und Arbeitssituationen vieler Menschen hineinzudenken.
Christinnen und Christen hätten die Aufgabe, aus den engen Zirkeln herauszutreten und auch im „Hackenstedter Universum“ Weltreligion zu werden. „Wir sind keine Mehrheitskirche mehr.“ Kirche müsse aber bereit sein, sich ständig verändern zu lassen. „Davor müssen wir uns nicht fürchten, wir sollen keine Angst haben.“ Eine neue Pastorin werde immer ihren eigenen Stil und eigene Vorstellungen eintragen, dürfe Grenzen haben, die Liturgie zu singen, transatlantische Ideen zu importieren. „Gottes Wort muss dabei im Mittelpunkt stehen.“ Fahl werde viele neue Ideen einbringen und zugleich seelsorgerlich zuhören.
Der gesamte Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld freue sich über Silke Fahl, sagte Superintendentin Katharina Henking. „Wir haben richtig Glück gehabt!“ In der Region seien „viele engagierte, liebe Leute“ – mit einem fast rau-herzlichen, geschwisterlichen Verhältnis. „Willkommen liebe Amtsschwester und bleiben Sie behütet.“
Mit der Ordination endete die Vakanzsituation der zweiten Pfarrstelle in der Kirchenregion. Bereits in den nächsten Wochen werde Fahl ihren Dienst in der Gemeinde aufnehmen. Gorka dankte Pastorin Andrea Haase für die Vertretung: „Sie haben weit mehr als Vertretungsdienst geleistet und Menschen das gute Gefühl gegeben, wirklich begleitet und nicht allein versorgt zu sein.“
Für Eckhard Gorka schloss sich mit dem Gottesdienst fast ein Kreis: Haase, die nun bei der Ordination von Silke Fahl assistierte, war die erste Pastorin, die der damalige Landessuperintendent Gorka vor 20 Jahren selbst ordiniert hatte.
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