Göttingen: Abschied und Neuanfang im Evangelischen Studienhaus

Fri, 13 Nov 2020 10:27:16 +0000 von Gunnar Mueller

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Göttingen.
Mit einem Gottesdienst in der Nikolaikirche wurde der Göttinger Theologieprofessor Reinhard Müller in sein Amt als Ephorus im Evangelischen Studienhaus (eshg) eingeführt. „Ein Ephorus soll zu den Heilern gehören. Soll Suchenden und Fragenden und Neugierigen aller Fakultäten zu heilsamen Gotteserfahrungen verhelfen“, sagte Regionalbischof Eckhard Gorka in seiner Ansprache. Müller übernahm dieses Amt von Professor Florian Wilk. Oberkirchenrat Helmut Aßmann verabschiedete in der Corona-bedingt dünn besetzten Universitätskirche zudem Regionalbischof Eckhard Gorka von seinem Amt als Kuratoriumsvorsitzenden des Evangelischen Studienhauses.
 
Studienhaus als Schnittstelle zwischen Kirche und Universität

Der Ephorus, der Leiter des Studienhauses, habe eine Funktion als Schnittstelle und Brückenbauer, so Gorka weiter: „Er soll auf der Seite derer stehen, die Bildung als Flugschule des Lebens empfinden und Theologie als Flugschule des Glaubens.“ Er sei dankbar für die Menschen, die „Bildung nicht als Bedrohung empfinden“.
Gorka erinnerte an „die nicht immer leichte Aufgabe der Selbst- und Neubestimmung des Ortes der Evangelischen Studierendengemeinde (esg)“. Florian Wilk habe an der Neuaufstellung des eshg im Zentrum für Diakonie und Kirche mitgestaltet – mit einem „freundlich-zugewandten Blick auf die Holprigkeiten kirchlicher Entscheidungsprozesse“, sagte Gorka. Vor zwei Jahren hatte sich die esg organisatorisch vom Evangelischen Studienhaus gelöst. 
 
Auf das Dazwischen des Evangelischen Studienhauses ging auch Pastorin Susanne Kruse-Joost ein: „Für mich ist das Studienhaus symbolisch gesprochen ein Brückenhaus. Auf der einen Seite steht die Kirche, auf der anderen die Universität und Fakultät – dazwischen sind wir als Studienhaus, das beide miteinander in Verbindung bringen soll.“ Dafür brauche es Förderer und Unterstützer, so die Studienleiterin und Geschäftsführerin des Studienhauses. 

Verabschiedung und neue Repententen

„Hier und heute ist eine Gelegenheit, unserem Regionalbischof in einer seiner letzten Amtshandlungen für das Studienhaus Danke zu sagen“, so Kruse-Joost. Viele Jahre engagierte sich Regionalbischof Gorka als Kuratoriumsvorsitzender des Studienhauses. Anfang kommenden Jahres geht der 65-Jährige in den Ruhestand. Gorka wurde von Oberkirchenrat Helmut Aßmann von seinem Dienst entpflichtet.
 
Aber es sei nicht nur die Zeit der Abschiede, freute sich Pastorin Susanne Kruse-Joost. 
Pastor Dr. Roman Vielhauer verstärkt das Studienhaus als Bibelkundedozent, Alexander Stichternath ist am Studienhaus als Repetent für die Examensvorbereitung Theologiestudierender der Landeskirche Hannovers zuständig.
 

Info:
Das Evangelische Studienhaus Göttingen (ESHG) versteht sich als Brücke zwischen Kirche, Universität und Gesellschaft. Es bietet Studiensemester für Pastorinnen und Pastoren an und stellt Wohnraum für Studierende der Theologie bereit. Es hat ein eigenes Lehrangebot in Form von Sprachkursen und Bibelkundeübungen sowie wissenschaftliche Übungen im Rahmen des theologischen Fächerkanons. Weiterhin gibt es seelsorgliche und geistliche Angebote sowie Beratung im Blick auf Studium und berufliche Praxis.
 
Die Evangelische Studierendengemeinde hat sich organisatorisch 2018 vom Studienhaus gelöst und bietet gemeindliche Angebote für Studierende und Mitarbeitende aller Fachbereiche der Universität Göttingen.
Quelle: Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu
Wechsel im Evangelischen Studienhaus: Professor Reinhard Müller (links), Oberkirchenrat Helmut Aßmann, Pastorin Susanne Kruse-Joost, Regionalbischof Eckhard Gorka und Professor Florian Wilk.
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