Runder Tisch Asyl bietet Fortbildung für Ehrenamtliche
Bad Salzdetfurth. Wie schaffe ich es, bei aller Nähe zu Flüchtlingen, auch eine gewisse Distanz herzustellen. Denn Ehrenamtliche können nur dann eine Stütze für Flüchtlinge sein, wenn die eigene Seele nicht durcheinander gerät. Dazu kann es leicht kommen, wenn die vielen oft auch sehr schweren unterschiedlichen Schicksale zu sehr belasten. Das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz zu finden, das war Thema des Workshops, den die Referenten Kornelia Becker und Thilo Korek von der Diakonie Hildesheim mit zirka 25 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in der Arbeit mit Geflüchteten erarbeiten wollten.
Im Oktober 2013 kamen erste Flüchtlinge in das beschauliche Bad Salzdetfurth und kurz darauf bildete sich der Runden Tisch Asyl. In den Räumen der evangelischen Kirchengemeinde wurden Begegnungsmöglichkeiten im „Offenen Hauses“ geschaffen und Sprachkurse organisiert. Koordiniert wird die Flüchtlingsarbeit, in der zirka 30 Ehrenamtliche regelmäßig aktiv sind, von Diakonin Ilona Wewers.
In Gesprächen mit den Ehrenamtlichen hört sie oft von Schwierigkeiten und Nöten, bei denen es um das richtige Maß von Nähe geht. Nähe entsteht in dieser Arbeit unwillkürlich zu den neuen Mitbürgern. Man lernt sich kennen, die Geflüchteten erzählen von ihrer Heimat, ihrem Weg hierher, fragen nach Hilfe und Unterstützung. Die traumatischen Erfahrungen in den Heimatländern und auf der Flucht kommen meist erst an die Oberfläche, wenn etwas Ruhe bei den Flüchtlingen einkehrt ist. Solche Erzählungen gehen auch an den Helfern nicht spurlos vorbei.
Aber auch das Umgehen mit dem permanenten Angefragt-Sein, zum Beispiel durch die Bitte um eine Extra-Nachhilfestunde, um Hilfe bei der Fahrradreparatur oder um den Fahrdienst zum nächsten Behördentermin bedarf einer gewissen Übung und Reflexion.
„Für Menschen, die in der Flüchtlingsarbeit aktiv sind, ist es wichtig, eine gesunde Distanz zu wahren und auch mal ganz bewusst etwas nicht zu tun, sondern abzulehnen, um die eigenen Ressourcen nicht auszulaugen, selbst im Gleichgewicht zu bleiben und die Freude an der Arbeit nicht zu verlieren“, weiß Diakonin Wewers. Dementsprechend froh war sie, als sie von dem Fortbildungsangebot der Diakonie erfahren und es dem Runden Tisch Asyl sogleich empfohlen hatte.
Den Workshop begannen Kornelia Becker und Thilo Korek mit den unterschiedlichsten Begrüßungsritualen aus aller Welt. Neben dem arabischen Salem Aleikum gab es unter anderem auch das Konnichiwa aus Japan und natürlich auch die übliche nordeuropäische Begrüßung per Hände schütteln. Den TeilnehmerInnen sollten so die kulturellen Unterschiede sichtbar werden.
In Kleingruppen wurden Erfahrungen und Probleme der gemeinsamen Arbeit ausgetauscht und besprochen. Es ging um Eigenes und Fremdes - „Werte und Ängste“ - um die Frage der Wahrnehmung äußerer und innerer Grenzen, nach den eigenen Aufgaben und denen der anderen. Die Teilnehmer diskutierten darüber, wieviel sie selber geben können ohne dabei sich selbst zu vergessen.
Alles in Allem war der Nachmittag ein Austausch von Erfahrungen mit der Flüchtlingsarbeit, auch die Stärkung des Bewusstseins, gemeinsam eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.
Informationen zur Arbeit des Rundes Tisches Asyl Bad Salzdetfurth erteilen: Dr. Elke Brüsch, Telefon: 0175 81 54 290 und Diakonin Ilona Wewers, Telefon: 0171 15 11 216 sowie unter: http://www.evk.badse.de Manuela Konrad-Röhren
Bad Salzdetfurth. Wie schaffe ich es, bei aller Nähe zu Flüchtlingen, auch eine gewisse Distanz herzustellen. Denn Ehrenamtliche können nur dann eine Stütze für Flüchtlinge sein, wenn die eigene Seele nicht durcheinander gerät. Dazu kann es leicht kommen, wenn die vielen oft auch sehr schweren unterschiedlichen Schicksale zu sehr belasten. Das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz zu finden, das war Thema des Workshops, den die Referenten Kornelia Becker und Thilo Korek von der Diakonie Hildesheim mit zirka 25 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in der Arbeit mit Geflüchteten erarbeiten wollten.
Im Oktober 2013 kamen erste Flüchtlinge in das beschauliche Bad Salzdetfurth und kurz darauf bildete sich der Runden Tisch Asyl. In den Räumen der evangelischen Kirchengemeinde wurden Begegnungsmöglichkeiten im „Offenen Hauses“ geschaffen und Sprachkurse organisiert. Koordiniert wird die Flüchtlingsarbeit, in der zirka 30 Ehrenamtliche regelmäßig aktiv sind, von Diakonin Ilona Wewers.
In Gesprächen mit den Ehrenamtlichen hört sie oft von Schwierigkeiten und Nöten, bei denen es um das richtige Maß von Nähe geht. Nähe entsteht in dieser Arbeit unwillkürlich zu den neuen Mitbürgern. Man lernt sich kennen, die Geflüchteten erzählen von ihrer Heimat, ihrem Weg hierher, fragen nach Hilfe und Unterstützung. Die traumatischen Erfahrungen in den Heimatländern und auf der Flucht kommen meist erst an die Oberfläche, wenn etwas Ruhe bei den Flüchtlingen einkehrt ist. Solche Erzählungen gehen auch an den Helfern nicht spurlos vorbei.
Aber auch das Umgehen mit dem permanenten Angefragt-Sein, zum Beispiel durch die Bitte um eine Extra-Nachhilfestunde, um Hilfe bei der Fahrradreparatur oder um den Fahrdienst zum nächsten Behördentermin bedarf einer gewissen Übung und Reflexion.
„Für Menschen, die in der Flüchtlingsarbeit aktiv sind, ist es wichtig, eine gesunde Distanz zu wahren und auch mal ganz bewusst etwas nicht zu tun, sondern abzulehnen, um die eigenen Ressourcen nicht auszulaugen, selbst im Gleichgewicht zu bleiben und die Freude an der Arbeit nicht zu verlieren“, weiß Diakonin Wewers. Dementsprechend froh war sie, als sie von dem Fortbildungsangebot der Diakonie erfahren und es dem Runden Tisch Asyl sogleich empfohlen hatte.
Den Workshop begannen Kornelia Becker und Thilo Korek mit den unterschiedlichsten Begrüßungsritualen aus aller Welt. Neben dem arabischen Salem Aleikum gab es unter anderem auch das Konnichiwa aus Japan und natürlich auch die übliche nordeuropäische Begrüßung per Hände schütteln. Den TeilnehmerInnen sollten so die kulturellen Unterschiede sichtbar werden.
In Kleingruppen wurden Erfahrungen und Probleme der gemeinsamen Arbeit ausgetauscht und besprochen. Es ging um Eigenes und Fremdes - „Werte und Ängste“ - um die Frage der Wahrnehmung äußerer und innerer Grenzen, nach den eigenen Aufgaben und denen der anderen. Die Teilnehmer diskutierten darüber, wieviel sie selber geben können ohne dabei sich selbst zu vergessen.
Alles in Allem war der Nachmittag ein Austausch von Erfahrungen mit der Flüchtlingsarbeit, auch die Stärkung des Bewusstseins, gemeinsam eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.
Informationen zur Arbeit des Rundes Tisches Asyl Bad Salzdetfurth erteilen: Dr. Elke Brüsch, Telefon: 0175 81 54 290 und Diakonin Ilona Wewers, Telefon: 0171 15 11 216 sowie unter: http://www.evk.badse.de Manuela Konrad-Röhren
Quelle: Konrad-Röhren