Eine neue Pastorin wird flügge

Tue, 20 Jun 2017 13:27:35 +0000 von Helge Meyn-Hellberg

Sabrina Wascholowski wurde als Pastorin der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Innerstetal von Landessuperintendent Eckhard Gorka ordiniert

Heinde, 18. Juni. Am Kirchturm der evangelischen Kirche in Heinde bei Bad Salzdetfurth werden die jungen Falken gerade flügge. Von den vielen Besuchern, die in Kirche strömen, lassen sich die Tiere bei ihren ersten Flügen nicht stören. Mutig stürzen sie sich ins neue Element. Im vollbesetzten Kirchenschiff tut es eine junge Frau den Turmfalken nach: Sabrina Wascholowski wird durch Landessuperintendent Eckhard Gorka ins geistliche Amt ordiniert und als Pastorin der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Innerstetal eingeführt.

Zur Welt gekommen ist die junge Geistliche am 31. Oktober 1985, dem Reformationstag, in Stadthagen im Landkreis Schaumburg und dort auch aufgewachsen. An die Schulzeit schloss sich das Studium der evangelischen Theologie in Bethel und Berlin an. Das Vikariat absolvierte Wascholowski an der St.-Sixti Kirche in Northeim. Im Innerstetal wird sie nun zum ersten Mal selbstständig eine Kirchengemeinde leiten. Gemeinsam mit ihrer Ehefrau Saskia wohnt sie im Heinder Pfarrhaus. „Wir freuen uns sehr auf Sie“, so Superintendentin Katharina Henking bei ihrer Begrüßung am Beginn des Gottesdienstes, „hier in der schönen Heinder Kirche unter den vielen Engeln“.

Landessuperintendent Eckhard Gorka nahm in seiner Predigt Stellung zur Bedeutung von Kirche. Jüngst sei eine Umfrage unter den Gemeindegliedern ausgewertet worden, ihre Ergebnisse keineswegs überraschend, so der Geistliche: „Wer oder was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Kirche denken? Antwort: Der Kirchturm und unsere Pastorin“. Dabei bemühe sich Kirche doch so sehr, im Internet und in den Sozialen Medien wahrgenommen zu werden. Ja sie hetze sich dafür regelrecht ab. Die Gemeindeglieder aber sagten: „Erwartungen können wir nicht formulieren. Ist einfach gut, dass Ihr als Kirche da seid, wenn es uns schlecht geht, wenn wir allein keine Worte finden, wenn uns der Boden unter den Füßen wegrutscht. Dann brauchen wir so Leute, die sich und uns erinnern: Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“. Mit dem letzten Satz, einem Vers aus dem 1. Korintherbrief, nahm Gorka den Ordinationstext auf und richtete zum Abschluss seine Worte noch einmal an die junge Kollegin: „Herzlich willkommen und Gott befohlen, liebe Schwester Wascholowski, auf der Baustelle Kirche und Welt. Mitten unter den von Christus geliebten Menschen“.

Beim an den Gottesdienst anschließenden Empfang musste die neue Pastorin dann die Hände vieler Gemeindeglieder schütteln. Besonders herzlich fiel auch die Begrüßung durch Graf Nikolaus von Kielmansegg aus, Patron der Heinder Kirche. Die Gelegenheit zu einem ersten Gespräch mit Sabrina Wascholowski bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen wurde eifrig genutzt. Im Kirchenschiff behütet von den Flügeln des Heinder Taufengels, vor der Kirche begrüßt vom Ruf der jungen Falken hoch in der Luft.
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