„Forum Kirche und Diakonie“ soll ab Sommer 2018 an der Marienkirche Göttingen entstehen
Spätherbstwetter über Göttingen, Regen, ein unbefestigter Parkplatz hinter der Marienkirche. Südrand der Innenstadt, beste Citylage eigentlich, aber eine wenig ansehnliche Fläche. Das will der Kirchenkreis Göttingen ändern. Entstehen soll hier, fußläufig zum Bahnhof, Busbahnhof und der City ab Sommer 2018 das „Forum Kirche und Diakonie“. In ihm sollen viele der kirchlich-diakonischen Einrichtungen, die sich bisher über das Stadtgebiet verteilen, zusammengefasst werden. Superintendent Friedrich Selter verspricht sich davon eine größere Sichtbarkeit und eine bessere Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie. Die Investitionssumme beträgt ca. 7,2 Millionen Euro. Nachdem der Kirchenkreistag Göttingen Ende November seine Zustimmung gegeben hat, soll der Bau nächstes Jahr beginnen. Das ca. 2700 Quadratmeter große Grundstück, eingerahmt von der traditionsreichen St. Marienkirche, der „Kommende“, dem historischen Sitz des Deutschen Ordens, und einem Parkhaus, gehört der Kirche. Richtung Innenstadt grenzt das Gemeindehaus der Marienkirche an. Dorthin ist auch kürzlich die Drogenberatungsstelle umgezogen. Damit ist sie als erste Beratungsstelle des Diakonieverbandes vor Ort. Für Markus Wackernagel, Pastor an der Marienkirche, ist dieser kleine Schritt richtungsweisend. Seine Gemeinde wolle ihr diakonisches Profil stärken, das passe gut zu den Forumsplanungen. Dass zudem mit der Drogenberatung der von der Mariengemeinde nicht mehr benötigte Platz nun der sozialen Arbeit in der Stadt zu Gute komme, sei ein gutes Zeichen. Das sei, nicht zuletzt im Sinne eines effektiven Gebäudemanagements, auch finanziell sinnvoll. Das unterstreichen Superintendent Friedrich Selter und die Leiterin des Kirchenkreisamts, Christina Klett, für noch größere Zusammenhänge. So seien bisher für sämtliche diakonischen Einrichtungen Mieten auf dem freien Markt zu entrichten. Diese Kosten würden durch den Bau eines kircheneigenen Gebäudes wegfallen. Damit würden sich langfristig die Investitionskosten amortisieren und das Gebäude in der weiteren Zukunft Geld erwirtschaften.
Angeordnet werden soll es u-förmig auf der bisherigen Parkplatzfläche. Die Möglichkeit von Westen aus über das Grundstück Richtung Innenstadt zu gelangen wird weiterbestehen. Beste Voraussetzung für einen einladenden Begegnungscharakter. Dort wird dann auch die Evangelische Familienbildungsstätte zu finden sein. Der Diakonieverband Göttingen zieht das Migrationszentrum, die Kirchenkreissozialarbeit mit der Demenzhilfe, die Evangelische Lebensberatung Göttingen, die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention und die Verwaltungsstelle des Verbandes hierhin um. Die Diakonie Christophorus will acht Wohnräume einrichten, in denen Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf selbständig wohnen können. „Viele unserer Einrichtungen sind bislang in der Stadt verstreut", meint Superintendent Selter, „an diesem zentralen Standort werden wir als diakonische Kirche im Herzen der Stadt sichtbar.“ Räume des Gebäudes auch an private Nutzer, beispielsweise an einen Gastronomiebetrieb, zu vermieten, ermögliche es, zukünftig flexibel auf den kirchlichen und diakonischen Bedarf zu reagieren. Karin Wendelborn, die als Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte mit ihrer Einrichtung einziehen wird, freut sich, bestehende Synergien, wie im Fall Migrationszentrum schon gegeben, künftig noch effektiver und ortsnäher zu entwickeln. Sie betont, dass das Forum ein idealer Ort sei, um miteinander und voneinander zu lernen und neue, bedarfsorientierte Projekte zu entwickeln.
Vorbeugen will Superintendent Selter dem Eindruck, die Kirche investiere lediglich in der Stadt, vergesse darüber aber das Land. So zeige die Nachfrage nach den Angeboten der Familienbildungsstätte, dass rund 1/3 der Besucher aus dem Landkreis und nicht aus dem Göttinger Stadtgebiet kämen, macht der leitende Geistliche klar. Auch die Angebote der Diakonie richteten sich in etwa gleichem Proporz an Bewohner aus dem ganzen Landkreis, egal ob mit oder ohne kirchliche Bindung. Dies entspreche ziemlich exakt der Verteilung der Kirchengemeinden im Kirchenkreis. Peter Friele, Leiter der Bauabteilung im Kirchenkreisamt, hob dazu die großen Investitionsvolumina in vielen Dorfkirchen hervor. Dort, wo restauriert und renoviert werde, gingen die Investitionen schnell in die mehrfachen 100-Tsd. Euro. In den zurückliegenden Jahren und auch im kommenden Jahr seien jeweils deutlich über 1. Mio. € in die Sanierung von Sakralgebäuden geflossen, bzw. würden fließen. Er hoffe, dass der Baugrund einen schnellen Baufortschritt ermögliche, dann könne 2020 Einzug gefeiert werden, formulierte der Baufachmann des Kirchenkreises bei der Vorstellung des Modells.
Foto: Modell des Forums „Diakonie und Kirche“ in Göttingen (v.l.): Wolfgang Stoffel (Aufsichtsratsvorsitzender Diakonie Christophorus), Christina Klett (Leiterin Kirchenkreisamt), Superintendent Friedrich Selter, Peter Friele (Leiter der Liegenschaftsabteilung / Projektleitung) und Karin Wendelborn (Leiterin Ev. Familienbildungsstätte).
Spätherbstwetter über Göttingen, Regen, ein unbefestigter Parkplatz hinter der Marienkirche. Südrand der Innenstadt, beste Citylage eigentlich, aber eine wenig ansehnliche Fläche. Das will der Kirchenkreis Göttingen ändern. Entstehen soll hier, fußläufig zum Bahnhof, Busbahnhof und der City ab Sommer 2018 das „Forum Kirche und Diakonie“. In ihm sollen viele der kirchlich-diakonischen Einrichtungen, die sich bisher über das Stadtgebiet verteilen, zusammengefasst werden. Superintendent Friedrich Selter verspricht sich davon eine größere Sichtbarkeit und eine bessere Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie. Die Investitionssumme beträgt ca. 7,2 Millionen Euro. Nachdem der Kirchenkreistag Göttingen Ende November seine Zustimmung gegeben hat, soll der Bau nächstes Jahr beginnen. Das ca. 2700 Quadratmeter große Grundstück, eingerahmt von der traditionsreichen St. Marienkirche, der „Kommende“, dem historischen Sitz des Deutschen Ordens, und einem Parkhaus, gehört der Kirche. Richtung Innenstadt grenzt das Gemeindehaus der Marienkirche an. Dorthin ist auch kürzlich die Drogenberatungsstelle umgezogen. Damit ist sie als erste Beratungsstelle des Diakonieverbandes vor Ort. Für Markus Wackernagel, Pastor an der Marienkirche, ist dieser kleine Schritt richtungsweisend. Seine Gemeinde wolle ihr diakonisches Profil stärken, das passe gut zu den Forumsplanungen. Dass zudem mit der Drogenberatung der von der Mariengemeinde nicht mehr benötigte Platz nun der sozialen Arbeit in der Stadt zu Gute komme, sei ein gutes Zeichen. Das sei, nicht zuletzt im Sinne eines effektiven Gebäudemanagements, auch finanziell sinnvoll. Das unterstreichen Superintendent Friedrich Selter und die Leiterin des Kirchenkreisamts, Christina Klett, für noch größere Zusammenhänge. So seien bisher für sämtliche diakonischen Einrichtungen Mieten auf dem freien Markt zu entrichten. Diese Kosten würden durch den Bau eines kircheneigenen Gebäudes wegfallen. Damit würden sich langfristig die Investitionskosten amortisieren und das Gebäude in der weiteren Zukunft Geld erwirtschaften.
Angeordnet werden soll es u-förmig auf der bisherigen Parkplatzfläche. Die Möglichkeit von Westen aus über das Grundstück Richtung Innenstadt zu gelangen wird weiterbestehen. Beste Voraussetzung für einen einladenden Begegnungscharakter. Dort wird dann auch die Evangelische Familienbildungsstätte zu finden sein. Der Diakonieverband Göttingen zieht das Migrationszentrum, die Kirchenkreissozialarbeit mit der Demenzhilfe, die Evangelische Lebensberatung Göttingen, die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention und die Verwaltungsstelle des Verbandes hierhin um. Die Diakonie Christophorus will acht Wohnräume einrichten, in denen Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf selbständig wohnen können. „Viele unserer Einrichtungen sind bislang in der Stadt verstreut", meint Superintendent Selter, „an diesem zentralen Standort werden wir als diakonische Kirche im Herzen der Stadt sichtbar.“ Räume des Gebäudes auch an private Nutzer, beispielsweise an einen Gastronomiebetrieb, zu vermieten, ermögliche es, zukünftig flexibel auf den kirchlichen und diakonischen Bedarf zu reagieren. Karin Wendelborn, die als Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte mit ihrer Einrichtung einziehen wird, freut sich, bestehende Synergien, wie im Fall Migrationszentrum schon gegeben, künftig noch effektiver und ortsnäher zu entwickeln. Sie betont, dass das Forum ein idealer Ort sei, um miteinander und voneinander zu lernen und neue, bedarfsorientierte Projekte zu entwickeln.
Vorbeugen will Superintendent Selter dem Eindruck, die Kirche investiere lediglich in der Stadt, vergesse darüber aber das Land. So zeige die Nachfrage nach den Angeboten der Familienbildungsstätte, dass rund 1/3 der Besucher aus dem Landkreis und nicht aus dem Göttinger Stadtgebiet kämen, macht der leitende Geistliche klar. Auch die Angebote der Diakonie richteten sich in etwa gleichem Proporz an Bewohner aus dem ganzen Landkreis, egal ob mit oder ohne kirchliche Bindung. Dies entspreche ziemlich exakt der Verteilung der Kirchengemeinden im Kirchenkreis. Peter Friele, Leiter der Bauabteilung im Kirchenkreisamt, hob dazu die großen Investitionsvolumina in vielen Dorfkirchen hervor. Dort, wo restauriert und renoviert werde, gingen die Investitionen schnell in die mehrfachen 100-Tsd. Euro. In den zurückliegenden Jahren und auch im kommenden Jahr seien jeweils deutlich über 1. Mio. € in die Sanierung von Sakralgebäuden geflossen, bzw. würden fließen. Er hoffe, dass der Baugrund einen schnellen Baufortschritt ermögliche, dann könne 2020 Einzug gefeiert werden, formulierte der Baufachmann des Kirchenkreises bei der Vorstellung des Modells.
Foto: Modell des Forums „Diakonie und Kirche“ in Göttingen (v.l.): Wolfgang Stoffel (Aufsichtsratsvorsitzender Diakonie Christophorus), Christina Klett (Leiterin Kirchenkreisamt), Superintendent Friedrich Selter, Peter Friele (Leiter der Liegenschaftsabteilung / Projektleitung) und Karin Wendelborn (Leiterin Ev. Familienbildungsstätte).