Aktion „Ein guter Start für Lisa und Jan im Ambergau“ hilft dieses Jahr wieder 40 Familien mit Gutscheinen / Geld für Schulbedarf reicht nicht
Bockenem. Lisa und Jan brauchen dringend Unterstützung – noch immer. Die beiden Kindernamen stehen für die Mädchen und Jungen, die im Sommer eingeschult werden oder zur fünften Klasse die Schule wechseln. Denn in diesen Jahren brauchen Schulkinder besonders viel neues Unterrichtsmaterial oder sonstige Ausstattung wie Ranzen oder Turnbeutel. Und das ist für viele Eltern nicht bezahlbar.
Das Diakonische Werk in Bockenem macht mit der Aktion „Ein guter Start für Lisa und Jan im Ambergau“ auf die Not der Familien aufmerksam und leistet praktische Hilfe: Schon seit 2013 gibt es jedes Jahr für Kinder bedürftiger Familien Gutscheine im Wert von 80 Euro für Schulmaterial. 197 Kindern wurde bis 2017 geholfen und auch dieses Jahr geht die Aktion weiter.
Möglich wird das durch die Hilfe von Sponsoren, die ebenfalls seit 2013 dabei sind: Die Bürgerstiftung Bockenem/Ambergau, das AWO-Lädchen Bockenem, das Schreibwarengeschäft BüMa-Service in Bockenem und die evangelischen Kirchengemeinden im Ambergau unterstützen das Diakonische Werk bei der Aktion. Hauptsponsor in diesem Jahr ist die Bürgerstiftung, die 1600 Euro gibt und so allein die Hälfte der ausgegebenen Gutscheine finanziert.
Kirchensozialarbeiterin Bettina Mai vom Diakonischen Werk als Leiterin der Aktion weiß bereits, dass von den 70 Kindern, die diesen Sommer in Bockenem eingeschult werden, 24 Mädchen und Jungen einen Gutschein erhalten sollen. Sie rechnet damit, dass weitere 16 Kinder Unterstützung für den Schulwechsel brauchen, so dass insgesamt 40 Gutscheine ausgegeben werden. Abgesehen von einem zeitweisen Anstieg durch den Flüchtlingszuzug 2015 seien die Zahlen seit 2013 etwa konstant.
Um die richtigen Familien zu erreichen – auch solche, die nicht von selbst um Hilfe bitten – arbeitet Bettina Mai mit den sechs heimischen Kindertagesstätten, mit den beiden Grundschulen und dem „Interdisziplinären Arbeitskreis Kinder in Bockenem“ zusammen. An die Vorschulkinder im Kindergarten werden die Gutscheine über 80 Euro direkt in der Tagesstätte ausgegeben. Die Eltern der Viertklässler werden per Brief informiert und holen sich die Gutscheine beim Diakonischen Werk ab. Für viele sei das die erste Begegnung mit der Beratungsstelle, sagt Bettina Mai. Oft schlössen sich Beratungsgespräche an, könne den Familien so noch über den Gutschein hinaus geholfen werden.
So sehr die Unterstützer hinter der Aktion „Ein guter Start für Lisa und Jan im Ambergau“ stehen: Sie wissen, dass es für die Familien mit Scham behaftet ist, sich als Bittsteller fühlen und Geschenke annehmen zu müssen. „Da muss man beim Einlösen der Gutscheine sehr diskret sein“, erklärt Torsten Wundenberg vom Schreibwarengeschäft BüMa-Service.
Bereits im Jahr 2008 hat das Diakonische Werk Hildesheim mit dem Projekt „Ein guter Start für Lisa“ erstmals darauf aufmerksam gemacht, dass die staatliche Unterstützung längst nicht ausreicht, um das Schulmaterial zu finanzieren.
Mit einer Studie im Jahr 2016 wurde nachgewiesen, dass auch das Bildungs- und Teilhabepaket die Lücken nicht schließt: 100 Euro erhalten Familien im Jahr für Schulbedarf. Laut Studie liegt der durchschnittliche Bedarf im Schuljahr bei 153 Euro, im Einschulungsjahr kommen 300 Euro zusammen, im Jahr des Schulwechsels nochmals 330 Euro. „Wenn ich mir etwas wünschen dürfte“, sagt Bettina Mai, „dann, dass das Gesetz geändert wird.“ Wiebke Barth
Bockenem. Lisa und Jan brauchen dringend Unterstützung – noch immer. Die beiden Kindernamen stehen für die Mädchen und Jungen, die im Sommer eingeschult werden oder zur fünften Klasse die Schule wechseln. Denn in diesen Jahren brauchen Schulkinder besonders viel neues Unterrichtsmaterial oder sonstige Ausstattung wie Ranzen oder Turnbeutel. Und das ist für viele Eltern nicht bezahlbar.
Das Diakonische Werk in Bockenem macht mit der Aktion „Ein guter Start für Lisa und Jan im Ambergau“ auf die Not der Familien aufmerksam und leistet praktische Hilfe: Schon seit 2013 gibt es jedes Jahr für Kinder bedürftiger Familien Gutscheine im Wert von 80 Euro für Schulmaterial. 197 Kindern wurde bis 2017 geholfen und auch dieses Jahr geht die Aktion weiter.
Möglich wird das durch die Hilfe von Sponsoren, die ebenfalls seit 2013 dabei sind: Die Bürgerstiftung Bockenem/Ambergau, das AWO-Lädchen Bockenem, das Schreibwarengeschäft BüMa-Service in Bockenem und die evangelischen Kirchengemeinden im Ambergau unterstützen das Diakonische Werk bei der Aktion. Hauptsponsor in diesem Jahr ist die Bürgerstiftung, die 1600 Euro gibt und so allein die Hälfte der ausgegebenen Gutscheine finanziert.
Kirchensozialarbeiterin Bettina Mai vom Diakonischen Werk als Leiterin der Aktion weiß bereits, dass von den 70 Kindern, die diesen Sommer in Bockenem eingeschult werden, 24 Mädchen und Jungen einen Gutschein erhalten sollen. Sie rechnet damit, dass weitere 16 Kinder Unterstützung für den Schulwechsel brauchen, so dass insgesamt 40 Gutscheine ausgegeben werden. Abgesehen von einem zeitweisen Anstieg durch den Flüchtlingszuzug 2015 seien die Zahlen seit 2013 etwa konstant.
Um die richtigen Familien zu erreichen – auch solche, die nicht von selbst um Hilfe bitten – arbeitet Bettina Mai mit den sechs heimischen Kindertagesstätten, mit den beiden Grundschulen und dem „Interdisziplinären Arbeitskreis Kinder in Bockenem“ zusammen. An die Vorschulkinder im Kindergarten werden die Gutscheine über 80 Euro direkt in der Tagesstätte ausgegeben. Die Eltern der Viertklässler werden per Brief informiert und holen sich die Gutscheine beim Diakonischen Werk ab. Für viele sei das die erste Begegnung mit der Beratungsstelle, sagt Bettina Mai. Oft schlössen sich Beratungsgespräche an, könne den Familien so noch über den Gutschein hinaus geholfen werden.
So sehr die Unterstützer hinter der Aktion „Ein guter Start für Lisa und Jan im Ambergau“ stehen: Sie wissen, dass es für die Familien mit Scham behaftet ist, sich als Bittsteller fühlen und Geschenke annehmen zu müssen. „Da muss man beim Einlösen der Gutscheine sehr diskret sein“, erklärt Torsten Wundenberg vom Schreibwarengeschäft BüMa-Service.
Bereits im Jahr 2008 hat das Diakonische Werk Hildesheim mit dem Projekt „Ein guter Start für Lisa“ erstmals darauf aufmerksam gemacht, dass die staatliche Unterstützung längst nicht ausreicht, um das Schulmaterial zu finanzieren.
Mit einer Studie im Jahr 2016 wurde nachgewiesen, dass auch das Bildungs- und Teilhabepaket die Lücken nicht schließt: 100 Euro erhalten Familien im Jahr für Schulbedarf. Laut Studie liegt der durchschnittliche Bedarf im Schuljahr bei 153 Euro, im Einschulungsjahr kommen 300 Euro zusammen, im Jahr des Schulwechsels nochmals 330 Euro. „Wenn ich mir etwas wünschen dürfte“, sagt Bettina Mai, „dann, dass das Gesetz geändert wird.“ Wiebke Barth