Viertes historisches Rollenspiel der evangelischen Kirche für Kinder in Betheln
Betheln. „Das ist gar nicht England, das ist Haus Escherde!“ Nach langem Marsch sind die Musketiere an ihrem vermeintlichen Ziel angekommen, doch es kommen Zweifel auf. Nach kurzer Beratung ist man sich jedoch einig: Hier werden die Musketiere die Brosche der Königin finden. Es ist eine Gruppe von Kindern im Grundschulalter, die gerade den langen Weg von Betheln zum Kloster in Haus Escherde gemeistert haben, unter den unerbittlichen Strahlen der Sommersonne.
Im Rahmen eines Live-Rollenspiels haben sie eine Woche Zeit, historisches Handwerk auszuprobieren, sich im freien Spiel auszutoben und an der Pariser Ritterakademie Hofetikette und auch Kämpfen zu lernen. Für diese Zeit hat die Ritterakademie sich im Bethelner Pfarrgarten niedergelassen. Unter der Leitung der Diakoninnen Renata Friede und Sabine Junak findet dort nun schon zum vierten Mal ein sogenanntes Larp (kurz für Live-Action-Role-Play) statt. Jedes Jahr gibt es eine neue Geschichte zu erleben und mitzugestalten, denn so funktioniert so ein Live-Rollenspiel: Ganz ohne Publikum schlüpfen die TeilnehmerInnen in ausgedachte Rollen, kostümieren sich entsprechend und tauchen so in eine abenteuerliche Welt ein, die nach anderen Regeln funktioniert.
Diese seit den Neunzigern in Deutschland verbreitete Form des Spiels hält seit ein paar Jahren mehr und mehr Einzug in die Gestaltung kirchlicher Sommerfreizeiten. Noch vor vier Jahren waren die Bethelner unter den ersten, die ihr Programm mit Rollenspiel-Elementen aufpeppten. Seitdem sind im ganzen Bundesgebiet kirchliche Larps aus dem Boden geschossen. Das liegt daran, dass es nicht nur unheimlichen Spaß macht, in andere Rollen zu schlüpfen und die Welt aus anderen Augen zu sehen, sondern euch ein enormes pädagogisches Potential enthält – spielend lernt es sich am leichtesten. Zur Lösung der meisten Probleme, die die zehnmal drei Musketiere im Pfarrgarten erwarten, braucht es neben Fantasie und Mut vor allem gutes Teamwork.
Viele der Kinder sind seit dem ersten Durchgang vor vier Jahren dabei, andere besuchen zum ersten Mal ein Larp. Die achtjährige Jonna Dächer zum Beispiel: Sie hat vor allem Spaß am freien Spiel. Wenn es keine konkrete Aufgabe zu lösen gibt, kann sie sich am besten auf die Fiktion einlassen. „Musketiere baden nicht gern“, erzählt sie, „aber wir haben beschlossen: unsere Musketiere schon, wir haben einen großen Wassertrog.“ Der Trog ist an diesen brütend heißen Tagen der begehrteste Platz im Garten. Leni Kasten (neun Jahre) ist die Hitze aber immer noch lieber als der Sturzbachregen im Vorjahr.
Um die liebevoll gestalteten Kostüme zu tragen, ist es allerdings zu warm. Die beiden Leiterinnen Friede und Junak wissen aber inzwischen, dass es nicht zwangsläufig Kostüme und ein dichtes Ambiente braucht, damit die Kinder sich auf die Fiktion einlassen können. Die brauchen bloß ihre sprudelnde Fantasie, um sich wie Musketiere in Paris zu fühlen. Für die Königin! Wanja Neite
Betheln. „Das ist gar nicht England, das ist Haus Escherde!“ Nach langem Marsch sind die Musketiere an ihrem vermeintlichen Ziel angekommen, doch es kommen Zweifel auf. Nach kurzer Beratung ist man sich jedoch einig: Hier werden die Musketiere die Brosche der Königin finden. Es ist eine Gruppe von Kindern im Grundschulalter, die gerade den langen Weg von Betheln zum Kloster in Haus Escherde gemeistert haben, unter den unerbittlichen Strahlen der Sommersonne.
Im Rahmen eines Live-Rollenspiels haben sie eine Woche Zeit, historisches Handwerk auszuprobieren, sich im freien Spiel auszutoben und an der Pariser Ritterakademie Hofetikette und auch Kämpfen zu lernen. Für diese Zeit hat die Ritterakademie sich im Bethelner Pfarrgarten niedergelassen. Unter der Leitung der Diakoninnen Renata Friede und Sabine Junak findet dort nun schon zum vierten Mal ein sogenanntes Larp (kurz für Live-Action-Role-Play) statt. Jedes Jahr gibt es eine neue Geschichte zu erleben und mitzugestalten, denn so funktioniert so ein Live-Rollenspiel: Ganz ohne Publikum schlüpfen die TeilnehmerInnen in ausgedachte Rollen, kostümieren sich entsprechend und tauchen so in eine abenteuerliche Welt ein, die nach anderen Regeln funktioniert.
Diese seit den Neunzigern in Deutschland verbreitete Form des Spiels hält seit ein paar Jahren mehr und mehr Einzug in die Gestaltung kirchlicher Sommerfreizeiten. Noch vor vier Jahren waren die Bethelner unter den ersten, die ihr Programm mit Rollenspiel-Elementen aufpeppten. Seitdem sind im ganzen Bundesgebiet kirchliche Larps aus dem Boden geschossen. Das liegt daran, dass es nicht nur unheimlichen Spaß macht, in andere Rollen zu schlüpfen und die Welt aus anderen Augen zu sehen, sondern euch ein enormes pädagogisches Potential enthält – spielend lernt es sich am leichtesten. Zur Lösung der meisten Probleme, die die zehnmal drei Musketiere im Pfarrgarten erwarten, braucht es neben Fantasie und Mut vor allem gutes Teamwork.
Viele der Kinder sind seit dem ersten Durchgang vor vier Jahren dabei, andere besuchen zum ersten Mal ein Larp. Die achtjährige Jonna Dächer zum Beispiel: Sie hat vor allem Spaß am freien Spiel. Wenn es keine konkrete Aufgabe zu lösen gibt, kann sie sich am besten auf die Fiktion einlassen. „Musketiere baden nicht gern“, erzählt sie, „aber wir haben beschlossen: unsere Musketiere schon, wir haben einen großen Wassertrog.“ Der Trog ist an diesen brütend heißen Tagen der begehrteste Platz im Garten. Leni Kasten (neun Jahre) ist die Hitze aber immer noch lieber als der Sturzbachregen im Vorjahr.
Um die liebevoll gestalteten Kostüme zu tragen, ist es allerdings zu warm. Die beiden Leiterinnen Friede und Junak wissen aber inzwischen, dass es nicht zwangsläufig Kostüme und ein dichtes Ambiente braucht, damit die Kinder sich auf die Fiktion einlassen können. Die brauchen bloß ihre sprudelnde Fantasie, um sich wie Musketiere in Paris zu fühlen. Für die Königin! Wanja Neite