Für die Musik und für die Anliegen der ehrenamtlichen Bläser in der evangelischen Kirche

Tue, 08 May 2018 06:35:25 +0000 von Helge Meyn-Hellberg

Neuer Landesposaunenrat traf sich zur konstituierenden Sitzung in Leer

(Hildesheim/Leer) Posaunenchöre gehören zur evangelischen Kirche wie die Predigt zum Gottesdienst oder das Salz zur Suppe. Überall in der hannoverschen Landeskirche machen Männer und Frauen auf Trompeten, Tuben, Hörnern und Posaunen Musik. Bei kirchlichen Feiern und Gottesdiensten sind sie selbstverständlich dabei. Genauso wie sie bei Gemeinde-, Stadtteil- oder Dorffest auftreten. Die Posaunenarbeit gehört zu den traditionsreichsten und größten Einrichtungen der hannoverschen Kirche. Dass dabei das freiwillige Engagement im Mittelpunkt steht, ist Ehrensache für die Musiker.

Um Arbeit und Ausbildung in den Posaunenchören auf hohem Niveau zu halten, gibt es ein kleines Team von Hauptamtlichen. Neben der Landespastorin für Posaunenarbeit, Marianne Gorka, die ihren Sitz am Michaeliskloster Hildesheim hat, sind das sieben professionelle Landesposaunenwarte. Als Trompeter oder Posaunisten ausgebildet kümmern sie sich um je einen Bezirk in der Landeskirche, vom Harz bis ans Meer.

Marianne Gorka spielt nicht nur selbst ein Blechblasinstrument, sie stößt auch laut ins Horn, um die Notwendigkeit der Posaunenarbeit hervorzuheben. „Ich bin ehrlich überzeugt davon, dass die Posaunenchöre einen wesentlichen Teil kirchlicher Bildung tragen“, unterstreicht sie. Bekomme man doch im Posaunenchor „unweigerlich so viel an kirchlichem Liedgut, an Liturgie und kirchlichem Leben, an Traditionen und Neuentwicklungen mit, wie anders sonst kaum.“ Für die Landesposaunenpastorin verbinden sich dabei die verschiedenen Formen kirchlichen Lebens. Sei es die Mitwirkung in den verschiedenen Gottesdiensten, seien es „musikalische Hausbesuche“, Ständchen bei Jubilaren, aber auch Musizieren im Altenheim, im Krankenhaus und bei Gedenkveranstaltungen, das alles leiste ein Posaunenchor für Dorf oder Stadt. „Das Ganze im selbstverständlichen Miteinander der Generationen. Denn es spielen ja nicht nur Männer und Frauen gemeinsam, sondern auch Kinder und Jugendliche zusammen in einem Chor“, so Gorka. Für sie, die die Posaunenarbeit in der ganzen hannoverschen Kirche im Blick hat, ist klar, dass man „im Posaunenchor buchstäblich was für´s Leben lernt“.

Begleitet wird die Posaunenarbeit durch den Landesposaunenrat. Er unterstützt und berät für jeweils sechs Jahre. 2017 haben alle Posaunenchöre Vertretungen gewählt, aus denen im Frühjahr 2018 pro Bezirk ein Bläser oder eine Bläserin in den Posaunenrat delegiert wurde. Auf seiner Sitzung in Leer traf sich das Gremium nun zum ersten Mal in neuer Zusammensetzung. Die ostfriesische Stadt war bewusst gewählt, denn in ihr wird vom 8. bis 9. Juni 2018 das Landesposaunenfest stattfinden.

Neu dabei ist auch Kai Fennel aus Göttingen. Er studiert in der südniedersächsischen Universitätsstadt Wirtschaftsingenieurwesen. Mit 23 Jahren ist er als Delegierter für den Bezirk Göttingen der Jüngste in der Bläservertretung. Zwar war Fennel bereits seit 2015 im Rat, doch da noch hineinberufen als „Jugenddelegierter“. Jetzt ist er offiziell gewähltes Mitglied. Seit seinem siebten Lebensjahr spielt er mit im Posaunenchor. Inzwischen leitet er selber einen und musiziert in zwei weiteren Chören sowie im Landesjugendposaunenchor. Auch auf den Freizeiten des Posaunenwerks ist er seit Jugendzeit dabei. „Ich bin in den Posaunenrat gekommen, um aktiv mitzugestalten“, sagt er. Als einzelnes Posaunenchormitglied habe man wenig Möglichkeit, die große Ebene zu beeinflussen, im Posaunenrat hingegen schon. Als Schwerpunkte sieht der junge Musiker die „Einbringung von modernen Entwicklungen“, dazu gehöre „moderne Notenliteratur, auch digital.“ Sein Hauptanliegen aber bleibe es, als weiterhin Jüngster im Landesposaunenrat, „die Interessen der Jugend in dem Gremium engagiert zu vertreten.“
Quelle: Posaunenwerk
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