Kirchenkreiskantorei berührt und bewegt das Publikum in Alfeld mit Haynds „Schöpfung“
Alfeld. Gute Kultur mitten in der Stadt – das hat in der St. Nicolaikirche Alfeld Tradition. Besonders wenn es um die Musik geht. So konnte man es erneut am Sonntagnachmittag erleben. Während draußen noch buntes Marktleben pulsierte, erfüllten innen klassische Klänge den altehrwürdigen Kirchenraum. Kirchenkreiskantorin Christina Kothen hatte eine große Schar Musizierender um sich versammelt, um das Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn aufzuführen.
Mit sicherer Hand führte sie die Kirchenkreiskantorei, das Orchester La Réjouissance und die drei Solisten Charlotte Diekmann (Sopran), Nils-Rune Kothen (Tenor) und Christoph Biermann (Bass) durch die große biblische Erzählung von der Entstehung der Erde. Haydn deutet mit seiner musikalischen Kunst meisterhaft die Texte aus. Das gibt ihnen Tiefe und Bedeutsamkeit. Und mit der Ouvertüre, klangschön vom Orchester gespielt, überschreitet Haydn durch kühne Einfälle die musikalische Konvention seiner Zeit.
Diese Musik überschreibt der Klassikmeister „ Die Vorstellung des Chaos“. Sie klingt, als hätte Haydn die Urknall-Theorie zur Entstehung unserer Galaxie schon gekannt. Die innovativen Klänge erreichen ihren akustischen Höhepunkt, wenn sich die Dunkelheit des Kosmos in einer Lichtexplosion blitzartig mit Helligkeit erfüllt. Dieser Moment gehörte auch in Alfeld zu den bewegenden Augenblicken des Konzertes.
Immer wieder spürt man, dass der 55-jährige Komponist beim Schreiben auch um seinen eigenen Glauben gerungen hat. Vielleicht sagte deswegen ein Besucher in der Pause: „Diese Musik berührt mich persönlich sehr“. Und vielleicht war es auch diese vom Komponisten ausgehende innere geistliche Spannung des Werkes, die den Beifall nach der zweistündigen Aufführung geradezu explodieren ließ.
Besonders die großen Lobpreis-Chöre setzten Glanzlichter im Ablauf der Musik. Man spürte, wie eifrig die rund 60 Laiensänger und -sängerinnen geprobt hatten, damit „des Schöpfers Lob laut aus ihren Kehlen“ klingen kann, wie es in einem der Chöre so schön heißt. Viel persönliches Engagement steckt dahinter.
Und Freude an der Musik. „Ich liebe es zu singen. Und ich schätze die Gemeinschaft in unserem Chor,“ sagt eine der Sängerinnen. Damit ist sie eine von 3,5 Millionen Menschen, die in Deutschland gerne in Chören singen. Wie schön, dass sie in der Kirchenkreiskantorei Alfeld eine musikalische Heimat finden konnte. Ein Zeichen dafür, wie wichtig die Kirche als Gemeinschaft bildende Kulturträgerin ist. Die Aufführung von Haydns Schöpfung in der Nicolaikirche war dafür ein beeindruckendes Beispiel. Claus-Ulrich Heinke
Info-Abspann:
Wer keine Gelegenheit hatte, Haydns „Schöpfung“ in Alfeld zu erleben, hat am Samstag, 28. April, in Bockenem die Gelegenheit dazu. Dort beginnt um 20 Uhr in St. Pankratius eine Aufführung des Werkes mit der SingAkademie Niedersachsen.
Alfeld. Gute Kultur mitten in der Stadt – das hat in der St. Nicolaikirche Alfeld Tradition. Besonders wenn es um die Musik geht. So konnte man es erneut am Sonntagnachmittag erleben. Während draußen noch buntes Marktleben pulsierte, erfüllten innen klassische Klänge den altehrwürdigen Kirchenraum. Kirchenkreiskantorin Christina Kothen hatte eine große Schar Musizierender um sich versammelt, um das Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn aufzuführen.
Mit sicherer Hand führte sie die Kirchenkreiskantorei, das Orchester La Réjouissance und die drei Solisten Charlotte Diekmann (Sopran), Nils-Rune Kothen (Tenor) und Christoph Biermann (Bass) durch die große biblische Erzählung von der Entstehung der Erde. Haydn deutet mit seiner musikalischen Kunst meisterhaft die Texte aus. Das gibt ihnen Tiefe und Bedeutsamkeit. Und mit der Ouvertüre, klangschön vom Orchester gespielt, überschreitet Haydn durch kühne Einfälle die musikalische Konvention seiner Zeit.
Diese Musik überschreibt der Klassikmeister „ Die Vorstellung des Chaos“. Sie klingt, als hätte Haydn die Urknall-Theorie zur Entstehung unserer Galaxie schon gekannt. Die innovativen Klänge erreichen ihren akustischen Höhepunkt, wenn sich die Dunkelheit des Kosmos in einer Lichtexplosion blitzartig mit Helligkeit erfüllt. Dieser Moment gehörte auch in Alfeld zu den bewegenden Augenblicken des Konzertes.
Immer wieder spürt man, dass der 55-jährige Komponist beim Schreiben auch um seinen eigenen Glauben gerungen hat. Vielleicht sagte deswegen ein Besucher in der Pause: „Diese Musik berührt mich persönlich sehr“. Und vielleicht war es auch diese vom Komponisten ausgehende innere geistliche Spannung des Werkes, die den Beifall nach der zweistündigen Aufführung geradezu explodieren ließ.
Besonders die großen Lobpreis-Chöre setzten Glanzlichter im Ablauf der Musik. Man spürte, wie eifrig die rund 60 Laiensänger und -sängerinnen geprobt hatten, damit „des Schöpfers Lob laut aus ihren Kehlen“ klingen kann, wie es in einem der Chöre so schön heißt. Viel persönliches Engagement steckt dahinter.
Und Freude an der Musik. „Ich liebe es zu singen. Und ich schätze die Gemeinschaft in unserem Chor,“ sagt eine der Sängerinnen. Damit ist sie eine von 3,5 Millionen Menschen, die in Deutschland gerne in Chören singen. Wie schön, dass sie in der Kirchenkreiskantorei Alfeld eine musikalische Heimat finden konnte. Ein Zeichen dafür, wie wichtig die Kirche als Gemeinschaft bildende Kulturträgerin ist. Die Aufführung von Haydns Schöpfung in der Nicolaikirche war dafür ein beeindruckendes Beispiel. Claus-Ulrich Heinke
Info-Abspann:
Wer keine Gelegenheit hatte, Haydns „Schöpfung“ in Alfeld zu erleben, hat am Samstag, 28. April, in Bockenem die Gelegenheit dazu. Dort beginnt um 20 Uhr in St. Pankratius eine Aufführung des Werkes mit der SingAkademie Niedersachsen.