Papa ist ein rollender Stein

Mon, 11 Jan 2016 15:02:07 +0000 von Ralf Neite

Bandworkshop für Männer der Generation 50+ in Nordstemmen

Nordstemmen. „Diejenigen finden, die darauf gewartet haben“, heißt die Devise im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld. Nämlich Männer über 50, die ihre E-Gitarre, ihr Schlagzeug, ihren Bass oder ein anderes Instrument lange wie einen Schatz gehütet und höchstens im stillen Kämmerlein gespielt haben. Für sie bietet der Kirchenkreis jetzt in Kooperation mit der evangelischen Landeskirche den „Bandworkshop 50+“ in Nordstemmen an. Getreu dem Motto: „Papa is a rolling stone“.

Drei Tage lang, vom 1. bis . April, verwandelt sich das St.-Johannis-Gemeindezentrum in eine Musikwerkstatt. Klassiker von Dylan’s „Knocking On Heaven’s Door“ bis zu Robbie Williams’ „Let Me Entertain You“ stehen auf der Agenda. Vier versierte Dozenten zeigen, wie man sich gemeinsam einen Rock-, Pop, Soul- oder Jazz-Song draufschafft und ihn bis zur Bühnenreife bringt. Grundlegende Ratschläge sowie spezielle Kniffe für unterschiedliche Stilrichtungen, Arrangement-Feinheiten und Performance-Tipps erwarten die Teilnehmer.

Unter den Dozenten befindet sich auch Til von Dombois, Mitglied der Band „5 vor der Ehe“ und Popkantor in Hannover. Er ist als Gesangscoach dabei. Bei drei ähnlich gestrickten Wochenenden in anderen Städten war er auch schon mit der Partie und hat immer wieder den bezeichnenden Satz gehört: „Danke, dass ihr auch für uns mal etwas anbietet!“ Die Männer der Generation 50plus haben familiär und beruflich die stürmischen Zeiten meist hinter sich – und suchen nach Möglichkeiten, den wiedergewonnenen Freiraum kreativ nutzen und genießen zu können.

„Das ist eine Zielgruppe, die wir nicht so auf dem Schirm haben und wo wir noch mehr Fantasie aufbringen müssen, um sie zu erreichen“, bestätigt Bernd Rüter, Pastor in Burgstemmen, selber leidenschaftlicher Jazzmusiker und starker Verfechter von popmusikalischen Angeboten im Kirchenkreis. Allerdings werd das Kirchliche bei dem Workshop gar nicht in Erscheinung treten, fügt er hinzu. Es gehe allein ums gemeinsame Musizieren und darum, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen: „Das Spielen in einer Band ist eine Superform des Miteinander“, so Rüter.

Die Idee für den Workshop stammt von Andreas Hülsemann, Leiter des Netwerks für Popularmusik in der Landeskirche. Wichtig sei ihm, dass die Dozenten ein hohes Niveau mitbringen und Musikern mit wenig oder auch viel Vorwissen gute neue Impulse geben können. Apropos Vorwissen: „Es ist keine Leistungsshow, aber die Basics sollten da sein“, betont Hülsemann.

Die drei Organisatoren haben die Erfahrung gemacht, dass solche Wochenenden durchaus Nachwirkungen haben. „Wir gehen bewusst in die Region, um die Leute miteinander zu vernetzen. Und das Konzept funktioniert erstaunlich gut“, berichtet Til von Dombois. Zweimal haben sich bereits solche Workshop-Bekanntschaften zu festen Bands weiterentwickelt – im Fall von „Unchained“ aus Hemmingen übrigens mit einer Frau am Mikrofon.

Der Workshop beginnt am Freitag, 1. April, um 15 Uhr im Gemeindezentrum St. Johannis in Nordstemmen. Höhepunkt sollen Werkstattkonzerte am Samstagabend und Sonntagmorgen sein. Anmeldungen bis zum 26. Februar bei: Andreas Hülsemann, Bockstraße 33A, 30966 Hemmingen, contact@bandworkshop50plus.de. Die Teilnahme kostet 125 Euro. Ralf Neite

Bild:

Andreas Hülsemann, Til von Dombois und Bernd Rüter trommeln für den „Bandworkshop 50+“ Anfang April in Nordstemmen.
Quelle: Neite
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