„Elterntalk“ nun auch in Hildesheim: Martin-Luther-Kirchengemeinde und Familienzentrum St. Thomas ein
Hildesheim. Melanie Gündüz tauscht sich gern mit anderen Müttern aus. „Aber oft passiert das nur zwischen Tür und Angel, zum Beispiel morgens im Kindergarten“, bedauert sie. Deswegen hat die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) den Elterntalk ins Leben gerufen. „Wir wollen Eltern einen moderierten Raum geben, sich auf Augenhöhe über alltägliche Probleme auszutauschen“, erklärt Projektleiterin Simone Zanjani. In Hildesheim ist das Projekt jetzt gestartet.
12500 Mütter und Väter hat die LJS seit 2012 bereits erreicht. 15 Kommunen beteiligen sich landesweit von Cuxhaven bis Northeim an der Idee. Hildesheim ist der 16. Standort und ließ sich nicht lange bitten, nachdem der Stein ins Rollen kam. Jochen Grön, Pastor der Martin-Luther-Gemeinde, war sofort begeistert, genauso wie Stefanie Akwa vom Familienzentrum St. Thomas. Zwei Träger vor Ort waren damit gefunden.
„Bisher habe ich nur positive Erfahrungen gemacht“, strahlt Andrea Gertig. Sie ist Regionalbeauftragte des Elterntalks in Hildesheim. In den vergangenen Monaten hat sie sechs Frauen – darunter Melanie Gündüz – zu Moderatorinnen geschult. „Deren Aufgabe wird es sein, die Gesprächsrunden zu begleiten und die Teilnehmerinnen zu unterstützen.“ Denn der Elterntalk soll ohne strenge Vorgaben oder erhobenen Zeigefinger auskommen. „Es ist eher eine pädagogische Tupperparty“, schmunzelt Gertig.
Die Moderatorinnen werden von Interessierten angefordert. Das können Vereine oder Institutionen, aber auch Privatpersonen sein. In gemütlicher und zwangloser Runde können sich bis zu zehn Eltern austauschen. Wer etwas auf dem Herzen hat, kann es sich von der Seele reden und Tipps bekommen. Wer hingegen nur zuhören möchte, ist auch willkommen. „Schön sind selbstverständlich Termine in Wohnungen bei Kaffee und Kuchen“, findet Gertig, „aber falls keine zur Verfügung stehen, gibt es Räume bei St. Thomas.“ Thematischer Schwerpunkt sollen für den Anfang soziale Medien, das Internet und Handynutzung sein. Die Moderatorinnen sind in dialogischer Gesprächsführung geschult und leiten die Elterntalks auch zu anderen Erziehungsthemen.
80 Gesprächstermine sind vorerst pro Jahr geplant. Es gibt aber auch Landkreise, die auf 140 Treffen kommen. Die Bayern sind beispielsweise sehr aktiv, dort beteiligen sich bereits 39 Standorte am Elterntalk. Das ist nur machbar mit motivierten ModeratorInnen. Mit ihren sechs Starterinnen ist Gertig schon zufrieden. Sie sollen in Hildesheim und dem ganzen Landkreis aktiv sein. „Wir freuen uns natürlich über weitere Interessenten“, betont Gertig. Pädagogische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die BewerberInnen sollten selbst Eltern und bestenfalls zweisprachig sein. Das bisherige Team ist auf Deutsch, Arabisch, Bulgarisch, Türkisch und Italienisch unterwegs. Und auch Männer sind willkommen. „Väter haben schließlich genauso Redebedarf!“
„Die Moderatorinnen sollen Impulse geben und das Gespräch leiten, aber nicht bestimmen“, erläutert Gertig. Das gelingt ihnen zum Beispiel durch Karten mit Alltagssituationen, „zu denen jeder etwas sagen kann“. Ein Talk dauert eine Stunde. „Die schönsten Treffen gingen meist doppelt so lang“, lächelt Gülden Kalayci. Sie hat zum Projektstart in Hannover als Moderatorin begonnen und ist der Idee seitdem treu geblieben. „Es sind einfach spannende und entspannte Stunden, die wir miteinander verbringen“, erzählt sie. Mittlerweile ist sie feste Ansprechpartnerin für den Elterntalk in Hannover.
Das Projekt ist vorerst auf drei Jahre angelegt und wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung unterstützt. Ziel der LJS ist, dass sich die Standorte danach ohne Unterstützung halten können. Sieben ist das bereits gelungen. Interessierte Eltern können sich als Gäste, Gastgeber oder ModeratorInnen jederzeit melden. Eine Mail geht an andrea.gertig@online.de ein Anruf an 0 51 21 / 69 05 38 oder 01 51 / 1 77 88 55 3. Die Teilnahme an den Elterntalks ist kostenfrei. Björn Stöckemann
Pastor Jochen Grön wirkt zwar wie der Hahn im Korb, aber bei den Elterntalks geht es vor allem um die Damen mit den roten Taschen. Das sind nämlich die sechs Moderatorinnen. Fotos: Stöckemann
So könnte ein Elterntalk zum Beispiel aussehen: ein Austausch auf Augenhöhe bei Kaffee und Kuchen. Gülden Kalayci (oben links) hat in den vergangenen Jahren viele moderiert.
Solche Karten mit Informationen und Impulsen, hier zum Thema Jugendschutz bei Videospielen, stellen Projektleiterin Simone Zanjani und Regionalleiterin Andrea Gertig ihren ModeratorInnen zur Verfügung.
Hildesheim. Melanie Gündüz tauscht sich gern mit anderen Müttern aus. „Aber oft passiert das nur zwischen Tür und Angel, zum Beispiel morgens im Kindergarten“, bedauert sie. Deswegen hat die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) den Elterntalk ins Leben gerufen. „Wir wollen Eltern einen moderierten Raum geben, sich auf Augenhöhe über alltägliche Probleme auszutauschen“, erklärt Projektleiterin Simone Zanjani. In Hildesheim ist das Projekt jetzt gestartet.
12500 Mütter und Väter hat die LJS seit 2012 bereits erreicht. 15 Kommunen beteiligen sich landesweit von Cuxhaven bis Northeim an der Idee. Hildesheim ist der 16. Standort und ließ sich nicht lange bitten, nachdem der Stein ins Rollen kam. Jochen Grön, Pastor der Martin-Luther-Gemeinde, war sofort begeistert, genauso wie Stefanie Akwa vom Familienzentrum St. Thomas. Zwei Träger vor Ort waren damit gefunden.
„Bisher habe ich nur positive Erfahrungen gemacht“, strahlt Andrea Gertig. Sie ist Regionalbeauftragte des Elterntalks in Hildesheim. In den vergangenen Monaten hat sie sechs Frauen – darunter Melanie Gündüz – zu Moderatorinnen geschult. „Deren Aufgabe wird es sein, die Gesprächsrunden zu begleiten und die Teilnehmerinnen zu unterstützen.“ Denn der Elterntalk soll ohne strenge Vorgaben oder erhobenen Zeigefinger auskommen. „Es ist eher eine pädagogische Tupperparty“, schmunzelt Gertig.
Die Moderatorinnen werden von Interessierten angefordert. Das können Vereine oder Institutionen, aber auch Privatpersonen sein. In gemütlicher und zwangloser Runde können sich bis zu zehn Eltern austauschen. Wer etwas auf dem Herzen hat, kann es sich von der Seele reden und Tipps bekommen. Wer hingegen nur zuhören möchte, ist auch willkommen. „Schön sind selbstverständlich Termine in Wohnungen bei Kaffee und Kuchen“, findet Gertig, „aber falls keine zur Verfügung stehen, gibt es Räume bei St. Thomas.“ Thematischer Schwerpunkt sollen für den Anfang soziale Medien, das Internet und Handynutzung sein. Die Moderatorinnen sind in dialogischer Gesprächsführung geschult und leiten die Elterntalks auch zu anderen Erziehungsthemen.
80 Gesprächstermine sind vorerst pro Jahr geplant. Es gibt aber auch Landkreise, die auf 140 Treffen kommen. Die Bayern sind beispielsweise sehr aktiv, dort beteiligen sich bereits 39 Standorte am Elterntalk. Das ist nur machbar mit motivierten ModeratorInnen. Mit ihren sechs Starterinnen ist Gertig schon zufrieden. Sie sollen in Hildesheim und dem ganzen Landkreis aktiv sein. „Wir freuen uns natürlich über weitere Interessenten“, betont Gertig. Pädagogische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die BewerberInnen sollten selbst Eltern und bestenfalls zweisprachig sein. Das bisherige Team ist auf Deutsch, Arabisch, Bulgarisch, Türkisch und Italienisch unterwegs. Und auch Männer sind willkommen. „Väter haben schließlich genauso Redebedarf!“
„Die Moderatorinnen sollen Impulse geben und das Gespräch leiten, aber nicht bestimmen“, erläutert Gertig. Das gelingt ihnen zum Beispiel durch Karten mit Alltagssituationen, „zu denen jeder etwas sagen kann“. Ein Talk dauert eine Stunde. „Die schönsten Treffen gingen meist doppelt so lang“, lächelt Gülden Kalayci. Sie hat zum Projektstart in Hannover als Moderatorin begonnen und ist der Idee seitdem treu geblieben. „Es sind einfach spannende und entspannte Stunden, die wir miteinander verbringen“, erzählt sie. Mittlerweile ist sie feste Ansprechpartnerin für den Elterntalk in Hannover.
Das Projekt ist vorerst auf drei Jahre angelegt und wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung unterstützt. Ziel der LJS ist, dass sich die Standorte danach ohne Unterstützung halten können. Sieben ist das bereits gelungen. Interessierte Eltern können sich als Gäste, Gastgeber oder ModeratorInnen jederzeit melden. Eine Mail geht an andrea.gertig@online.de ein Anruf an 0 51 21 / 69 05 38 oder 01 51 / 1 77 88 55 3. Die Teilnahme an den Elterntalks ist kostenfrei. Björn Stöckemann
Pastor Jochen Grön wirkt zwar wie der Hahn im Korb, aber bei den Elterntalks geht es vor allem um die Damen mit den roten Taschen. Das sind nämlich die sechs Moderatorinnen. Fotos: Stöckemann
So könnte ein Elterntalk zum Beispiel aussehen: ein Austausch auf Augenhöhe bei Kaffee und Kuchen. Gülden Kalayci (oben links) hat in den vergangenen Jahren viele moderiert.
Solche Karten mit Informationen und Impulsen, hier zum Thema Jugendschutz bei Videospielen, stellen Projektleiterin Simone Zanjani und Regionalleiterin Andrea Gertig ihren ModeratorInnen zur Verfügung.