Der erfolgreiche Weg auf die Kanzel führt vielleicht weiter ins Pfarramt -

Mon, 31 Oct 2016 14:03:43 +0000 von Helge Meyn-Hellberg

Zwei neue Prädikantinnen legen Kolloquium bei Landessuperintendent Eckhard Gorka ab

Im evangelischen Studienhaus Göttingen (eshg) geht es in diesen Tagen besonders lebhaft zu. Zu Beginn des Wintersemesters freuen sich die dort wohnenden Theologiestudierenden und die Pastorinnen und Pastoren, die ein halbes Jahr zur Weiterbildung die Universität besuchen und ebenfalls ein Zimmer im eshg haben, auf die universitären Veranstaltungen. Doch nicht nur der direkte Weg aus dem Studium führt auf die Kanzeln der evangelischen Kirche. Auch Lektorinnen und Lektoren können im Ehrenamt, neben ihrem erlernten Beruf, Gottesdienste leiten und predigen. Die Schritte der mehrere Kurse umfassenden Fortbildung führen dabei zuerst zu Gottesdiensten, in denen vorbereitete Predigten vorgetragen werden, bis hin zum eigenverantwortlichen Verfassen von Predigttexten. Am Abschluss der Ausbildung steht der Titel Prädikant/Prädikantin.

Traditionellerweise gehört zum Ende auch ein Kolloquium mit dem Landes-superintendenten des jeweiligen Kirchensprengels. Zu diesem Abschlussgespräch, das im eshg stattfand, begrüßte der Landessuperintendent des Sprengels Hildesheim-Göttingen, Eckhard Gorka, nun Andrea Maiwald und Heike Nieschalk. Andrea Maiwald stammt aus dem Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder, Heike Nieschalk aus dem Kirchenkreis Leine-Solling. Während Frau Maiwald als Religions- und Musiklehrerin am Campe-Gymnasium in Holzminden sich im Unterricht mit ihren Schülerinnen und Schülern mit dem christlichen Glauben auseinandersetzt, trägt Frau Nieschalk als Diakonin in Fredelsloh-Moringen Verantwortung für kirchliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Für beide war also der Weg aus ihren Berufen ins Ehrenamt auf der Kirchenkanzel ein naheliegender. „Mir hat die Ausbildung zur Prädikantin sehr viel Spaß gemacht“, so Andrea Maiwald, „vor allem das persönliche Coaching zur liturgischen Präsenz im Gottesdienst fand ich sehr wertvoll.“ Als Lehrerin sehe sie viele Anknüpfungspunkte zwischen der Arbeit in der Schule und in der Verkündigung im Gottesdienst. Christian Bode, Pastor in Holzminden, der sie als ihr Mentor immer unterstützt habe, sei für sie Motivation, sich mit Begeisterung in die Arbeit in der Kirchengemeinde und im Gottesdienst einzubringen. Sie könne sich gut vorstellen, so die Mutter zweier Kinder, noch einmal ein Theologiestudium als Aufbaustudiengang zu belegen. Solch ein Aufbaustudium evangelische Theologie gebe es bereits an der Universität Marburg und solches solle bald auch an der Universität Göttingen angeboten werden. „Daran habe ich großes Interesse und kann mir auch gut vorstellen, als Pastorin zu arbeiten“, so die 37-Jährige. Denn, „dass es für Amtshandlungen wie Trauerfeiern und Taufen noch einer zusätzlichen Reflexion bedarf neben der Ausbildung als Predigerin, das ist doch ganz klar.“

Auch Heike Nieschalk freut sich auf eigenverantwortliches Predigen, wobei die Verantwortung für Gottesdienste für sie nichts Unbekanntes ist. „Die Zahl der Gottesdienste, für die ich als Diakonin vor der Gemeinde stand und die ich geleitet habe, die kann ich gar nicht mehr zählen“, sagt sie. Besonders schön in der Ausbildung zur Prädikantin sei der Zusammenhalt in ihrem Kurs gewesen. Dass sie heute in Göttingen gemeinsam mit Andrea Maiwald zum Abschlussgespräch eingeladen worden sei, das freue sie sehr.

Landessuperintendent Gorka und Pastorin Nadjé-Wirth, die als Lektorenbeauftragte des Sprengels am Kolloquium teilnahm, zeigten sich zu Ende der Gespräche sehr angetan und wünschten den beiden neuen Prädikantinnen alles Gute und Gottes Segen für ihre ehrenamtliche Arbeit in den Kirchenkreisen.
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