Für ein Schwätzchen in den „Südkauf“

Fri, 25 Sep 2015 13:54:31 +0000 von Ralf Neite

Gemeindevisitation führt Superintendentin Katharina Henking in den Wehrstedter Lebensmittelmarkt

Wehrstedt. Manch einer kommt mehrmals am Tag in den „Südkauf“, nicht unbedingt um etwas zu kaufen, sondern nur, um ein kleines Pläuschchen zu halten. Davon konnte sich jetzt auch Superintendentin Katharina Henking überzeugen. Drei Wochen lang besucht sie im Rahmen einer offiziellen Visitation die evangelischen Gemeinden der Region Bad Salzdetfurth, kommt ins Gespräch mit Gruppen und Kreisen, trifft sich mit Verantwortlichen auf den kirchlichen und gesellschaftlichen Ebenen und geht der Frage nach, wie sich evangelische Kirche vor Ort vernetzt. Es geht ihr dabei darum, einen umfassenden Eindruck von der Lebenswelt der Menschen und der Sozialgestalt der Orte zu gewinnen. Mit den Pastoren Henning Forwergk, Klaus-Daniel Serke, Thorsten Buck, Günter Albrecht sowie Diakonin Ilona Wewers und Kirchenvorstandsmitgliedern hat sie deshalb auch ein ganz und gar unkirchliches Haus besichtigt – den Lebensmittelbetrieb „Südkauf“ der Familie Lange in Wehrstedt.

„Für manchen Wehrstedter ist der Lebensmittel- und Getränkemarkt der Mittelpunkt des Lebens“, sagt Pastor Henning Forwergk. Der Familienbetrieb sei als Begegnungszentrum an der Lamme nicht weg zu denken. Geführt wird es von Florian Lange, ihm zur Seite stehen unter anderem sein Vater Gerhard, seine Schwestern Petra Lange und Gabi Fischer. Insgesamt sind 25 Mitarbeiter bei „Südkauf“ beschäftigt. „Bei uns können Kunden noch in vertrauter Atmosphäre einkaufen“, sagt der junge Familienvater. Seine Bürotür stehe jedem offen.

Das weiß die Kundschaft, die aus dem ganzen Südkreis kommt, wie Florian Lange stolz erzählt. Die Kirchengemeinden in Bad Salzdetfurth und Bodenburg wissen die kurzen Wege zu schätzen. Zu besonderen Anlässen wie zu Gemeindefesten lassen sie sich Getränke und alles, was dazu gebraucht wird, in Kommission liefern, sodass die Gemeinden all dass, was geschlossen übrig bleibt, wieder abgeben können.

Seit 1936 betreibt die Familie ihr Geschäft, anfangs als Kolonialwarenladen in zwei kleinen Räumen. 1977 hat Gerhard Lange das Geschäft vergrößert und in Südkauf umbenannt. Durch geschicktes Handeln hat der Seniorchef im Laufe der Jahre den Familienbetrieb zu einer Institution wachsen lassen. Den letzten großen Umbau gab es im Jahr 2014.

Auf die Frage, ob ein kleines Café die „Begegnungsstätte Südkauf“ nicht bereichern könne, sagt Christa Flätchen, ebenfalls vom Kirchenvorstand Wehrstedt und Angestellte im Geschäft: „Eine Tasse Kaffee braucht es gar nicht, Gespräche ergeben sich hier immer wieder an den Regalen.“ Manuela Konrad-Nöhren
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