Pastor Martin Söffing verlässt die St. Paulus Gemeinde in Hasede, um sich der Sonderseelsorge zu widmen
Hasede. Die erste Gemeinde sei prägend wie die erste Liebe: Nach drei Jahren in Hasede weiß Pastor Martin Söffing, wie recht Landessuperintendent Eckhard Gorka mit diesem Versprechen hatte. „St. Paulus hat mich getragen und mir den Raum gegeben, an meiner Pastoren-Identität zu arbeiten“, findet Söffing. Am kommenden Wochenende verlässt er die Gemeinde nun mit gemischten Gefühlen. Ein lachendes Auge blickt den Herausforderungen und Möglichkeiten eines neuen Lebensabschnittes entgegen. Söffing weiß jedoch auch, was er hier zurücklassen muss.
Selbstbewusst, freundlich, offen sind die drei Worte, die ihm sofort zu Hasede einfallen. „Hier gibt es eine große Selbstständigkeit, die Gemeindemitglieder sind traditionsbewusst und gleichermaßen bereit, sich auf Neues einzulassen.“ Für Söffing ist die Gemeinde deswegen „im besten Sinne konservativ“. 27 Jahre hat sein Vorgänger Pastor Heinzel die St. Paulus-Gemeinde geprägt. So große Fußstapfen würde er nicht hinterlassen können, das war Söffing klar. „Ich hoffe aber, meinen Beitrag geleistet zu haben, dass die Gemeinde nach seinem Weggang zur Ruhe kommt.“
Das war möglich durch beiderseitiges Vertrauen. Das Rückgrat der Haseder Gemeinde sind für Söffing die treuen Gottesdienstbesucher, die engagierten Ehrenamtlichen sowie der Kirchenvorstand. Die Gesichter der Menschen und ihre Geschichten nimmt Söffing mit. „Ich habe versucht, so oft wie möglich Gespräche wahrzunehmen.“ Diese Nähe hat ihm geholfen, zu erkennen, wie wichtig ihm die Seelsorge ist, wie erfüllend er diesen Bereich findet. Er hatte den Raum, sich in diesem Bereich fortzubilden. „Ich will ein guter Gesprächspartner sein“, betont der 36-Jährige.
In der Krankenhausseelsorge will er in Zukunft arbeiten. Das stand für ihn zwar schon länger fest, die schnelle Zusage auf die Bewerbung überraschte ihn im Sommer aber auch selbst. Denn eigentlich sind volle Stellen in diesem Bereich rar. Ab April ist er in Rotenburg an der Wümme tätig, im größten Diakonie-Klinikum Norddeutschland. Die Sonderseelsorge war das einzige, was ihn aus Hasede wegziehen konnte. „In eine andere Gemeinde wäre ich nie gegangen.“
Neben der Seelsorge liegt Söffing die Nachhaltigkeit am Herzen. Das Bewusstsein hierfür will er stärken. Die Bewahrung der Schöpfung und deren Recht auf einen verantwortungsvollen Umgang sind ihm wichtig. Er selbst lebt vegetarisch, beim Kirchenfest gab es trotzdem Koteletts. Aber er hat sensibilisiert zu fragen: Wo kommt das Fleisch auf unseren Tellern her, wie hat das Tier gelebt? Nicht der Preis sollte entscheiden, sondern Regionalität und fairer Handel. „Beim Kirchenvorstand bin ich auf offene Ohren gestoßen“, freut sich Söffing. Einen reinen Ökostrom-Tarif hat die Gemeinde unter anderem abgeschlossen.
Freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit, menschliche Nähe und die Möglichkeit, zu sich selbst zu finden und sich selbst zu verwirklichen, das hat Hasede Söffing geboten. „Dafür empfinde ich große Dankbarkeit“, betont er. Am kommenden Sonntag wird Pastor Söffing um 15 Uhr mit einem Gottesdienst verabschiedet. Zugleich wird Hans-Martin Joost als neuer Springer-Pastor für den Kirchenkreis eingeführt. Er wird auch in Hasede bei Beerdigungen oder Taufen vertreten. Björn Stöckemann
Hasede. Die erste Gemeinde sei prägend wie die erste Liebe: Nach drei Jahren in Hasede weiß Pastor Martin Söffing, wie recht Landessuperintendent Eckhard Gorka mit diesem Versprechen hatte. „St. Paulus hat mich getragen und mir den Raum gegeben, an meiner Pastoren-Identität zu arbeiten“, findet Söffing. Am kommenden Wochenende verlässt er die Gemeinde nun mit gemischten Gefühlen. Ein lachendes Auge blickt den Herausforderungen und Möglichkeiten eines neuen Lebensabschnittes entgegen. Söffing weiß jedoch auch, was er hier zurücklassen muss.
Selbstbewusst, freundlich, offen sind die drei Worte, die ihm sofort zu Hasede einfallen. „Hier gibt es eine große Selbstständigkeit, die Gemeindemitglieder sind traditionsbewusst und gleichermaßen bereit, sich auf Neues einzulassen.“ Für Söffing ist die Gemeinde deswegen „im besten Sinne konservativ“. 27 Jahre hat sein Vorgänger Pastor Heinzel die St. Paulus-Gemeinde geprägt. So große Fußstapfen würde er nicht hinterlassen können, das war Söffing klar. „Ich hoffe aber, meinen Beitrag geleistet zu haben, dass die Gemeinde nach seinem Weggang zur Ruhe kommt.“
Das war möglich durch beiderseitiges Vertrauen. Das Rückgrat der Haseder Gemeinde sind für Söffing die treuen Gottesdienstbesucher, die engagierten Ehrenamtlichen sowie der Kirchenvorstand. Die Gesichter der Menschen und ihre Geschichten nimmt Söffing mit. „Ich habe versucht, so oft wie möglich Gespräche wahrzunehmen.“ Diese Nähe hat ihm geholfen, zu erkennen, wie wichtig ihm die Seelsorge ist, wie erfüllend er diesen Bereich findet. Er hatte den Raum, sich in diesem Bereich fortzubilden. „Ich will ein guter Gesprächspartner sein“, betont der 36-Jährige.
In der Krankenhausseelsorge will er in Zukunft arbeiten. Das stand für ihn zwar schon länger fest, die schnelle Zusage auf die Bewerbung überraschte ihn im Sommer aber auch selbst. Denn eigentlich sind volle Stellen in diesem Bereich rar. Ab April ist er in Rotenburg an der Wümme tätig, im größten Diakonie-Klinikum Norddeutschland. Die Sonderseelsorge war das einzige, was ihn aus Hasede wegziehen konnte. „In eine andere Gemeinde wäre ich nie gegangen.“
Neben der Seelsorge liegt Söffing die Nachhaltigkeit am Herzen. Das Bewusstsein hierfür will er stärken. Die Bewahrung der Schöpfung und deren Recht auf einen verantwortungsvollen Umgang sind ihm wichtig. Er selbst lebt vegetarisch, beim Kirchenfest gab es trotzdem Koteletts. Aber er hat sensibilisiert zu fragen: Wo kommt das Fleisch auf unseren Tellern her, wie hat das Tier gelebt? Nicht der Preis sollte entscheiden, sondern Regionalität und fairer Handel. „Beim Kirchenvorstand bin ich auf offene Ohren gestoßen“, freut sich Söffing. Einen reinen Ökostrom-Tarif hat die Gemeinde unter anderem abgeschlossen.
Freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit, menschliche Nähe und die Möglichkeit, zu sich selbst zu finden und sich selbst zu verwirklichen, das hat Hasede Söffing geboten. „Dafür empfinde ich große Dankbarkeit“, betont er. Am kommenden Sonntag wird Pastor Söffing um 15 Uhr mit einem Gottesdienst verabschiedet. Zugleich wird Hans-Martin Joost als neuer Springer-Pastor für den Kirchenkreis eingeführt. Er wird auch in Hasede bei Beerdigungen oder Taufen vertreten. Björn Stöckemann