Kultur in der Suptur lockt mit vielseitigem Programm viele Gäste an
Alfeld. Anna gab den Anstoß. Denn sie ist nicht nur die Mutter der Jungfrau Maria, sondern war auch die bevorzugte Lieblings-Heilige Martin Luthers. Daraus entstand bei Superintendentin Katharina Henking die Idee, im Jahr des Reformationsjubiläums das beliebte Format „Kultur in der Suptur“ wieder aufzunehmen, und zwar mit dem Thema „Weibsbilder – Frauen in Bibel und Kirche“. Martin Luther habe zwar die Heiligen-Verehrung abgelehnt, nicht aber die Heiligen selbst, erklärt die Superintendentin. Diese sollten den Lebenden Vorbilder sein.
Das Programm verspricht einen anregenden Abend für Auge, Ohr und Geist und lockt viele Gäste zum hell erleuchteten Haus der Superintendentur. Sie plaudern erst ein bisschen auf dem Hof, mit dem Begrüßungsgetränk in der Hand, dann füllen sich schnell die bereitgestellten Sitze im Foyer. Rasch werden weitere Stühle herbeigeschafft, Zuhörer und Zuhörerinnen lauschen schließlich auch durch die offenen Türen aus Nebenzimmern oder von den Logenplätzen auf der Treppe.
Das Cembalo ist aus dem Wohnzimmer ins Treppenhaus umgezogen, dort sitzt Arwed Henking und bringt das Instrument zum Klingen, dessen Töne unwillkürlich eine Verbindung zur Vergangenheit herstellen. Sopranistin Diemut Stark lässt dazu ihre klare Stimme in die Höhe steigen. Zu hören sind barocke Lieder von Sehnsucht und nicht immer erwiderter Liebe. Musik, Gemälde, Lesung: alles verweist an diesem Abend aufeinander.
Helga Janot-Hoffmann hat eigens für diesen Anlass eine Bilder-Reihe von Frauen aus der Bibel und von Heiligen geschaffen. Sie erzählt einige ihrer Geschichten: Geschichten von starken Frauen, die für ihren Glauben und ihr Volk bereit waren zu sterben oder zu töten, grausige Geschichten allesamt, wie die Künstlerin ergänzt. Eva, schamhaft in ein Tuch gehüllt; Esther, noch ein schüchternes Mädchen auf dem Weg in das Bett des Königs; oder Magdalena, den Körper verborgen unter üppigem Haar, sie alle bekommen auf den Bildern ein menschliches, lebensnahes Gesicht. Die vier Heiligen Katharina, Dorothea, Margareta und Afra dagegen lässt Helga Janot-Hoffmann hell aus dem farbigen Untergrund treten wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt.
Die starken Geschichten von Glaube, Verführung, Opfer und Tod haben immer wieder Dichter inspiriert. Einige Beispiele aus der Literatur hat der Göttinger Germanist Dr. Wolfgang Wangerin mitgebracht, darunter Lyrik aus dem 20. Jahrhundert, Gretchens Klage aus Goethes Faust, der bekannte Liedtext „Es ist ein Ros`entsprungen“, und eine plattdeutsche, heitere Erinnerung Adams an den ersten Kuss - „und das andere, für das wir kein Wort haben“. Von dort ist es nicht weit zum „Hohelied der Liebe“, mit dem die Lesung schließt.
Die Veranstaltung kostete keinen Eintritt, stattdessen werden am Ende Spenden erbeten, die den durch das Hochwasser Geschädigten zugutekommen sollen. Die Gäste lassen den warmen Sommerabend auf dem Mönchehof bei einem Glas und Geplauder ausklingen. Wiebke Barth
Alfeld. Anna gab den Anstoß. Denn sie ist nicht nur die Mutter der Jungfrau Maria, sondern war auch die bevorzugte Lieblings-Heilige Martin Luthers. Daraus entstand bei Superintendentin Katharina Henking die Idee, im Jahr des Reformationsjubiläums das beliebte Format „Kultur in der Suptur“ wieder aufzunehmen, und zwar mit dem Thema „Weibsbilder – Frauen in Bibel und Kirche“. Martin Luther habe zwar die Heiligen-Verehrung abgelehnt, nicht aber die Heiligen selbst, erklärt die Superintendentin. Diese sollten den Lebenden Vorbilder sein.
Das Programm verspricht einen anregenden Abend für Auge, Ohr und Geist und lockt viele Gäste zum hell erleuchteten Haus der Superintendentur. Sie plaudern erst ein bisschen auf dem Hof, mit dem Begrüßungsgetränk in der Hand, dann füllen sich schnell die bereitgestellten Sitze im Foyer. Rasch werden weitere Stühle herbeigeschafft, Zuhörer und Zuhörerinnen lauschen schließlich auch durch die offenen Türen aus Nebenzimmern oder von den Logenplätzen auf der Treppe.
Das Cembalo ist aus dem Wohnzimmer ins Treppenhaus umgezogen, dort sitzt Arwed Henking und bringt das Instrument zum Klingen, dessen Töne unwillkürlich eine Verbindung zur Vergangenheit herstellen. Sopranistin Diemut Stark lässt dazu ihre klare Stimme in die Höhe steigen. Zu hören sind barocke Lieder von Sehnsucht und nicht immer erwiderter Liebe. Musik, Gemälde, Lesung: alles verweist an diesem Abend aufeinander.
Helga Janot-Hoffmann hat eigens für diesen Anlass eine Bilder-Reihe von Frauen aus der Bibel und von Heiligen geschaffen. Sie erzählt einige ihrer Geschichten: Geschichten von starken Frauen, die für ihren Glauben und ihr Volk bereit waren zu sterben oder zu töten, grausige Geschichten allesamt, wie die Künstlerin ergänzt. Eva, schamhaft in ein Tuch gehüllt; Esther, noch ein schüchternes Mädchen auf dem Weg in das Bett des Königs; oder Magdalena, den Körper verborgen unter üppigem Haar, sie alle bekommen auf den Bildern ein menschliches, lebensnahes Gesicht. Die vier Heiligen Katharina, Dorothea, Margareta und Afra dagegen lässt Helga Janot-Hoffmann hell aus dem farbigen Untergrund treten wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt.
Die starken Geschichten von Glaube, Verführung, Opfer und Tod haben immer wieder Dichter inspiriert. Einige Beispiele aus der Literatur hat der Göttinger Germanist Dr. Wolfgang Wangerin mitgebracht, darunter Lyrik aus dem 20. Jahrhundert, Gretchens Klage aus Goethes Faust, der bekannte Liedtext „Es ist ein Ros`entsprungen“, und eine plattdeutsche, heitere Erinnerung Adams an den ersten Kuss - „und das andere, für das wir kein Wort haben“. Von dort ist es nicht weit zum „Hohelied der Liebe“, mit dem die Lesung schließt.
Die Veranstaltung kostete keinen Eintritt, stattdessen werden am Ende Spenden erbeten, die den durch das Hochwasser Geschädigten zugutekommen sollen. Die Gäste lassen den warmen Sommerabend auf dem Mönchehof bei einem Glas und Geplauder ausklingen. Wiebke Barth