Dritte Taufengel-Wanderung des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld führt von Sellenstedt nach Almstedt
Almstedt. „So viele Kinder kommen hier nicht nur Welt – das ist ja nur ein kleines Dorf. Aber wenn ein Kind getauft wird, dann natürlich an diesem Engel!“ Pastor Hagen Faust zeigt stolz auf den Taufengel in der Sellenstedter Kirche. Er ist der Startpunkt für die dritte Taufengel-Wanderung des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld – eine junge, erst 2015 begründete Tradition, die aber schon nicht mehr aus dem Kirchenjahr in der Region wegzudenken ist. Eine rund 70köpfige Wandergruppe machte sich am Sonntag auf den Weg nach Almstedt.
Die Taufengel sind Superintendentin Katharina Henking aus Alfeld gleich aufgefallen, als sie in den Kirchenkreis kam und die Gemeinden erstmals besuchte. Kein Wunder: Nirgendwo in Norddeutschland gibt es so viele Taufengel wie hier. Die meisten stammen aus der Zeit des Barock, der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Rund 100 gibt es in Niedersachsen, davon 20 allein im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld, wie der Taufengel-Experte Axel Kronenberg berichtete – ein besonderer kunsthistorischer Schatz dieser Region.
Außer bei Gottesdiensten sind die kleinen Dorfkirchen normalerweise verschlossen. So sind die Wanderungen, die jedes Jahr einmal stattfinden, auch eine gute Gelegenheit, die barocken Himmelsboten kennen zu lernen. Fast aus dem gesamten Kirchenkreis kamen die TeilnehmerInnen, aus Osterwald, Bockenem, Freden, Grünenplan, Bad Salzdetfurth und vielen anderen Orten.
Die weiteste Anfahrt hatte in diesem Jahr Stephan Pfannkuchen aus Hannover. Er ist Organist in diversen Orten rund um die Landeshauptstadt, darunter Kirchwehren, wo es ebenfalls einen Taufengel gibt. „Den finde ich so schön, dass ich jetzt auch mal andere sehen wollte“, berichtete Pfannkuchen. Um dabei zu sein, reiste er mit der Bahn nach Bodenburg, wanderte zum Startpunkt nach Sellenstedt und von dort mit der Gruppe nach Almstedt, dann wieder zurück nach Bodenburg. „Aber ich bin ja gut zu Fuß“, sagte Stephan Pfannkuchen lachend.
Mit den beiden SuperintendentInnen Katharina Henking und Christian Castel und mehreren Gesangseinlagen - „Geh aus mein Herz und suche Freud“ – ging es bei perfektem Wanderwetter durch die Feldmark nach Almstedt. „Wir wandern mit den Engeln und zu den Engeln“, meinte Christian Castel. Und Katharina Henking freute sich über den Ausblick: „Ich bin immer wieder erstaunt, wie schön die Landschaft hier ist.“
In Almstedt wurde die Gruppe von Pastor Claudio Steinert und Ehrenamtlichen der Gemeinde mit Brot, Käse, Saft und Wein erwartet. Die abschließende Andacht unter dem goldhaarigen Almstedter Engel gestaltete die Alfelder Sängerin Caroline Berndt-Uhde musikalisch – auch sie ist bereits ein fester Bestandteil des Taufengel-Teams.
Die Wanderung war in diesem Jahr Teil der Kirchenkreis-Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum. So stellte Katharina Henking Martin Luther in den Mittelpunkt ihrer Andacht. In Almstedt besonders passend, weil der Engel eine Bibel in der linken Hand hält – die der Reformator ja 1521 auf der Wartburg vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt hatte. „Luther hat sich immer wieder an seiner Taufe festgehalten“, schlug die Superintendentin den Bogen von der Reformation zu den Taufengeln. Den WandererInnen gab sie zum Abschied einen der markanten Sätze Luthers mit auf die Heimreise: „Es ist noch nicht ein Ende, aber es ist ein Weg.“ Ralf Neite
Almstedt. „So viele Kinder kommen hier nicht nur Welt – das ist ja nur ein kleines Dorf. Aber wenn ein Kind getauft wird, dann natürlich an diesem Engel!“ Pastor Hagen Faust zeigt stolz auf den Taufengel in der Sellenstedter Kirche. Er ist der Startpunkt für die dritte Taufengel-Wanderung des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld – eine junge, erst 2015 begründete Tradition, die aber schon nicht mehr aus dem Kirchenjahr in der Region wegzudenken ist. Eine rund 70köpfige Wandergruppe machte sich am Sonntag auf den Weg nach Almstedt.
Die Taufengel sind Superintendentin Katharina Henking aus Alfeld gleich aufgefallen, als sie in den Kirchenkreis kam und die Gemeinden erstmals besuchte. Kein Wunder: Nirgendwo in Norddeutschland gibt es so viele Taufengel wie hier. Die meisten stammen aus der Zeit des Barock, der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Rund 100 gibt es in Niedersachsen, davon 20 allein im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld, wie der Taufengel-Experte Axel Kronenberg berichtete – ein besonderer kunsthistorischer Schatz dieser Region.
Außer bei Gottesdiensten sind die kleinen Dorfkirchen normalerweise verschlossen. So sind die Wanderungen, die jedes Jahr einmal stattfinden, auch eine gute Gelegenheit, die barocken Himmelsboten kennen zu lernen. Fast aus dem gesamten Kirchenkreis kamen die TeilnehmerInnen, aus Osterwald, Bockenem, Freden, Grünenplan, Bad Salzdetfurth und vielen anderen Orten.
Die weiteste Anfahrt hatte in diesem Jahr Stephan Pfannkuchen aus Hannover. Er ist Organist in diversen Orten rund um die Landeshauptstadt, darunter Kirchwehren, wo es ebenfalls einen Taufengel gibt. „Den finde ich so schön, dass ich jetzt auch mal andere sehen wollte“, berichtete Pfannkuchen. Um dabei zu sein, reiste er mit der Bahn nach Bodenburg, wanderte zum Startpunkt nach Sellenstedt und von dort mit der Gruppe nach Almstedt, dann wieder zurück nach Bodenburg. „Aber ich bin ja gut zu Fuß“, sagte Stephan Pfannkuchen lachend.
Mit den beiden SuperintendentInnen Katharina Henking und Christian Castel und mehreren Gesangseinlagen - „Geh aus mein Herz und suche Freud“ – ging es bei perfektem Wanderwetter durch die Feldmark nach Almstedt. „Wir wandern mit den Engeln und zu den Engeln“, meinte Christian Castel. Und Katharina Henking freute sich über den Ausblick: „Ich bin immer wieder erstaunt, wie schön die Landschaft hier ist.“
In Almstedt wurde die Gruppe von Pastor Claudio Steinert und Ehrenamtlichen der Gemeinde mit Brot, Käse, Saft und Wein erwartet. Die abschließende Andacht unter dem goldhaarigen Almstedter Engel gestaltete die Alfelder Sängerin Caroline Berndt-Uhde musikalisch – auch sie ist bereits ein fester Bestandteil des Taufengel-Teams.
Die Wanderung war in diesem Jahr Teil der Kirchenkreis-Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum. So stellte Katharina Henking Martin Luther in den Mittelpunkt ihrer Andacht. In Almstedt besonders passend, weil der Engel eine Bibel in der linken Hand hält – die der Reformator ja 1521 auf der Wartburg vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt hatte. „Luther hat sich immer wieder an seiner Taufe festgehalten“, schlug die Superintendentin den Bogen von der Reformation zu den Taufengeln. Den WandererInnen gab sie zum Abschied einen der markanten Sätze Luthers mit auf die Heimreise: „Es ist noch nicht ein Ende, aber es ist ein Weg.“ Ralf Neite