Vierte Wanderung des Kirchenkreises führt von Nordstemmen nach Wülfingen – Landessuperintendent Gorka als Gast
Nordstemmen/Wülfingen. Ob Engel auch fürs Wetter zuständig sind, ist nicht mit letzter Sicherheit geklärt. Am gestrigen Sonntag jedenfalls sah es ganz danach aus. Bei der vierten Taufengel-Wanderung des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld erlebten die Teilnehmer einen perfekten Goldener-Oktober-Tag.
„Herr Gorka ist auch in Wanderkluft hier, so habe ich ihn noch gar nicht gesehen“, sagte Pastor Piehl zur Begrüßung in der Nordstemmer St.-Johannis-Kirche mit einem Schmunzeln. Der Landessuperintendent befand sich in bester Gesellschaft. Rund 60 Menschen aus allen Teilen des Landkreises trafen sich in der St. Johanniskirche, um gemeinsam nach Wülfingen zu wandern – alle ausgerüstet mit Wanderschuhen, windfesten Jacken und zum Teil sogar mit Profi-Wanderstöcken.
„Ich bin schon gefragt worden, wo unser Taufengel ist, aber wir können leider nicht damit dienen“, gestand Pastor Marcus Piehl. Vielleicht habe es auch in Nordstemmen früher einen gegeben, doch die alte Kirche aus dem 13. Jahrhundert habe 1862 einem neuen, größeren Bau weichen müssen.
Durch die Feldmark und vorbei an den Kiesteichen zwischen Nordstemmen und Wülfingen zog die Wandergruppe dann in gemütlichem Tempo und mit zwei Stopps, um gemeinsam zu singen. Superintendentin Katharina Henking, die die jährlichen Taufengelwanderungen vor vier Jahren ins Leben gerufen hat, freute sich über viele bekannte Gesichter aus dem ganzen Kirchenkreis. Aus Bockenem, Hackenstedt, Alfeld oder Marienhagen waren sie gekommen; einige von ihnen echte Fans, die noch keine Taufengel-Wanderung versäumt haben.
Zu den Neulingen gehörte Landessuperintendent Eckhard Gorka, der in diesen Tagen den Kirchenkreis im Rahmen einer offiziellen Visitation besucht. Die Taufengel habe er bisher nur als Fotos in einem Bildband gekannt, gestand der Regionalbischof, „für mich ist es eine Neuentdeckung“. In Wülfingen, wo die Wanderer mit gedeckten Imbisstischen empfangen wurden, sah er nun gleich ein besonders schönes Exemplar: den 1,20 Meter großen, von der Decke schwebenden weiblichen Taufengel, den Gemeindemitglieder und Patron Wilhelm Bock von Wülfingen im Jahr 1720 für 19 Reichstaler angeschafft und der Kirche geschenkt haben.
„Was ich besonders schön fand, waren die Gespräche am Wegesrand“, sagte der Landessuperintendent in der von Pastor Marvin Döbler geleiteten Abschlussandacht. Im nächsten Jahr werde man einen noch prominenteren Wandergast dabei haben, kündigte Christian Castel an. Landesbischof Ralf Meister habe schon seine Teilnahme zugesagt.
Die Taufengel sind eine Besonderheit im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld. Nirgendwo in Norddeutschland gibt es so viele wie in der Region. Die meisten stammen aus der Zeit des Barock, der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, und halten eine Schale, in der sich das Taufwasser befindet. Rund 100 gibt es in Niedersachsen, davon 20 allein im Dreieck zwischen Wallensen, Wetteborn und Söhlde.
Info:
Die Broschüre „20 Engel und ein Flügel“ stellt alle Taufengel einzeln vor. Wer Interesse daran hat, kann sich in den Superintendenturen Alfeld (Am Mönchehof 2, Telefon 05181/93217) oder Elze (Kirchplatz 3, Telefon 05068/5567) melden. Der Preis pro Exemplar beträgt drei Euro.
Nordstemmen/Wülfingen. Ob Engel auch fürs Wetter zuständig sind, ist nicht mit letzter Sicherheit geklärt. Am gestrigen Sonntag jedenfalls sah es ganz danach aus. Bei der vierten Taufengel-Wanderung des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld erlebten die Teilnehmer einen perfekten Goldener-Oktober-Tag.
„Herr Gorka ist auch in Wanderkluft hier, so habe ich ihn noch gar nicht gesehen“, sagte Pastor Piehl zur Begrüßung in der Nordstemmer St.-Johannis-Kirche mit einem Schmunzeln. Der Landessuperintendent befand sich in bester Gesellschaft. Rund 60 Menschen aus allen Teilen des Landkreises trafen sich in der St. Johanniskirche, um gemeinsam nach Wülfingen zu wandern – alle ausgerüstet mit Wanderschuhen, windfesten Jacken und zum Teil sogar mit Profi-Wanderstöcken.
„Ich bin schon gefragt worden, wo unser Taufengel ist, aber wir können leider nicht damit dienen“, gestand Pastor Marcus Piehl. Vielleicht habe es auch in Nordstemmen früher einen gegeben, doch die alte Kirche aus dem 13. Jahrhundert habe 1862 einem neuen, größeren Bau weichen müssen.
Durch die Feldmark und vorbei an den Kiesteichen zwischen Nordstemmen und Wülfingen zog die Wandergruppe dann in gemütlichem Tempo und mit zwei Stopps, um gemeinsam zu singen. Superintendentin Katharina Henking, die die jährlichen Taufengelwanderungen vor vier Jahren ins Leben gerufen hat, freute sich über viele bekannte Gesichter aus dem ganzen Kirchenkreis. Aus Bockenem, Hackenstedt, Alfeld oder Marienhagen waren sie gekommen; einige von ihnen echte Fans, die noch keine Taufengel-Wanderung versäumt haben.
Zu den Neulingen gehörte Landessuperintendent Eckhard Gorka, der in diesen Tagen den Kirchenkreis im Rahmen einer offiziellen Visitation besucht. Die Taufengel habe er bisher nur als Fotos in einem Bildband gekannt, gestand der Regionalbischof, „für mich ist es eine Neuentdeckung“. In Wülfingen, wo die Wanderer mit gedeckten Imbisstischen empfangen wurden, sah er nun gleich ein besonders schönes Exemplar: den 1,20 Meter großen, von der Decke schwebenden weiblichen Taufengel, den Gemeindemitglieder und Patron Wilhelm Bock von Wülfingen im Jahr 1720 für 19 Reichstaler angeschafft und der Kirche geschenkt haben.
„Was ich besonders schön fand, waren die Gespräche am Wegesrand“, sagte der Landessuperintendent in der von Pastor Marvin Döbler geleiteten Abschlussandacht. Im nächsten Jahr werde man einen noch prominenteren Wandergast dabei haben, kündigte Christian Castel an. Landesbischof Ralf Meister habe schon seine Teilnahme zugesagt.
Die Taufengel sind eine Besonderheit im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld. Nirgendwo in Norddeutschland gibt es so viele wie in der Region. Die meisten stammen aus der Zeit des Barock, der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, und halten eine Schale, in der sich das Taufwasser befindet. Rund 100 gibt es in Niedersachsen, davon 20 allein im Dreieck zwischen Wallensen, Wetteborn und Söhlde.
Info:
Die Broschüre „20 Engel und ein Flügel“ stellt alle Taufengel einzeln vor. Wer Interesse daran hat, kann sich in den Superintendenturen Alfeld (Am Mönchehof 2, Telefon 05181/93217) oder Elze (Kirchplatz 3, Telefon 05068/5567) melden. Der Preis pro Exemplar beträgt drei Euro.