Pastor Günter Albrecht wechselt nach 26 Jahren in Lühnde in die Bad Salzdetfurther Altenheim-Seelsorge
Lühnde/Bad Salzdetfurth. „Wie, hier wollen Sie weggehen?“, entfährt es dem Besucher, als sich die Haustür öffnet. Das alte Lühnder Fachwerk-Pfarrhaus, im Garten davor eine riesige Rotbuche – „rund 180 alt“, bemerkt Günter Albrecht – gegenüber der noch viel ältere Turm der St.-Martins-Kirche. „Ja, es ist ein wunderschönes Ensemble hier“, bestätigt der evangelische Pastor. Trotzdem wird er Lühnde verlassen, zumindest dienstlich. Heute, am 1. September, hat Günter Albrecht seine neue Stelle als Altenheim-Seelsorger in Bad Salzdetfurth angetreten.
Er tut es buchstäblich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das lachende bezieht sich auf seine neue Aufgabe. „Seelsorge – das bin ich. Im Zugehen auf die Menschen liegt meine Stärke.“ sagt der 59-Jährige. „Ich begleite sie gerne durch die unterschiedlichsten Lebenssituationen.“ Dafür werde er künftig in Bad Salzdetfurth wieder mehr Gelegenheit haben, nachdem die Arbeit in der Gemeinde doch sehr vielschichtig sei.
Zumal hier, im Norden Hildesheims. Lühnde ist Teil der 12-Apostel-Gemeinde Sarstedt-Land, dem größten Gemeinde-Zusammenschluss im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt und auch im weiteren Umkreis. Algermissen, Bledeln, Gödringen, Groß- und Klein Lobke, Hotteln, Ingeln-Oesselse, Müllingen, Ummeln, Wätzum, Wassel und Wirringen gehören mit dazu. 26 Jahre hat Günter Albrecht dort gewirkt, zunächst nur in Lühnde, Ummeln und Wätzum, später auch in Hotteln, Bledeln und Gödringen und im ganzen Verbund. „Es sind ganz tolle Dörfer, und ich bin hier immer mit Leibe und Seele Dorfpastor gewesen“, sagt er.
Und das ist das weinende Auge: der Abschied. Immerhin habe er hier geheiratet – „mit 400 Leuten in einer Scheune“ – und seine beiden Kinder sind hier aufgewachsen. „Als Familie sind wir hier heimisch geworden“, so Albrecht. All die Jahre sei es ihm immer eine Herzenssache gewesen, „ganz nah an den Menschen dran zu sein“. 150 Paare habe er getraut, 300 Kinder getauft, 475 Jugendliche konfirmiert, 600 Gemeindemitglieder beerdigt. „Das sind natürlich auch ganz eng verknüpfte menschliche Begegnungen“, ergänzt Günter Albrecht. „Nicht darauf warten, dass die Menschen zu uns in die Kirche kommen“, sei seine Devise gewesen. Gerne habe er Gottesdienste bei den Dorfgemeinschaftsfesten oder wichtigen Vereinsjubiläen gefeiert, sich z.B. bei Erntedankfesten, den Kirchenkreiskartoffeln, Brot für die Welt, im Kindergarten und in Gemeindegruppen eingebracht. Die Gemeindebriefe – rund 100 hat er mit herausgegeben – und überhaupt die Öffentlichkeitsarbeit waren weitere wichtige Steckenpferde.
Dass er nun trotzdem geht, hat zweierlei Gründe. Zum einen ist es eine gute berufsbiographische Regel, nach vielen Jahren im Pfarramt noch einmal die Aufgabe zu wechseln. Zum anderen geht es um die Entwicklung der 2012 fusionierten großen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde: für die gemeindliche Arbeit in den insgesamt zwölf Kirchen möchte der Kirchenvorstand eine strukturelle und inhaltliche Neuausrichtung realisieren. Dazu gehören auch personell neue Akzente. Burkhardt Kugelann, Pastor im benachbarten Algemissen, wird sich zum Herbst ebenfalls pastoral neu orientieren.
In Bad Salzdetfurth wird Günter Albrecht künftig für die Seelsorge und Gottesdienste in drei Alten- und Pflegeheimen zuständig sein, außerdem den Kirchengemeinden vor Ort gern zur Seite stehen, wenn es bei Gottesdiensten Engpässe gibt. „Wie die Arbeit vor Ort und die Zusammenarbeit im Einzelnen gestaltet werden kann, muss aufgrund der Erfordernisse noch mit den Beteiligten überlegt und abgesprochen werden “, erklärt er. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Altenheime, ihre Angehörigen wie auch die Mitarbeitenden wolle er zunächst vor allem da sein, sie lebensnah begleiten, im Gespräch hören, was sie geprägt hat und bewegt.
Am Sonntag, 13. September, wird Günter Albrecht um 15 Uhr mit einem Gottesdienst in Lühnde feierlich verabschiedet. Privat wird er dort wohl noch etwa ein Jahr wohnen bleiben. Seine Einführung in Bad Salzdetfurth erfolgt zwei Wochen später im Rahmen eines Visitationsgottesdienstes mit Superintendentin Katharina Henking. Er beginnt um 10 Uhr in der St.Georg-Kirche. Ralf Neite
Bild:
Pastor Günter Albrecht verlässt Lühnde mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Lühnde/Bad Salzdetfurth. „Wie, hier wollen Sie weggehen?“, entfährt es dem Besucher, als sich die Haustür öffnet. Das alte Lühnder Fachwerk-Pfarrhaus, im Garten davor eine riesige Rotbuche – „rund 180 alt“, bemerkt Günter Albrecht – gegenüber der noch viel ältere Turm der St.-Martins-Kirche. „Ja, es ist ein wunderschönes Ensemble hier“, bestätigt der evangelische Pastor. Trotzdem wird er Lühnde verlassen, zumindest dienstlich. Heute, am 1. September, hat Günter Albrecht seine neue Stelle als Altenheim-Seelsorger in Bad Salzdetfurth angetreten.
Er tut es buchstäblich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das lachende bezieht sich auf seine neue Aufgabe. „Seelsorge – das bin ich. Im Zugehen auf die Menschen liegt meine Stärke.“ sagt der 59-Jährige. „Ich begleite sie gerne durch die unterschiedlichsten Lebenssituationen.“ Dafür werde er künftig in Bad Salzdetfurth wieder mehr Gelegenheit haben, nachdem die Arbeit in der Gemeinde doch sehr vielschichtig sei.
Zumal hier, im Norden Hildesheims. Lühnde ist Teil der 12-Apostel-Gemeinde Sarstedt-Land, dem größten Gemeinde-Zusammenschluss im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt und auch im weiteren Umkreis. Algermissen, Bledeln, Gödringen, Groß- und Klein Lobke, Hotteln, Ingeln-Oesselse, Müllingen, Ummeln, Wätzum, Wassel und Wirringen gehören mit dazu. 26 Jahre hat Günter Albrecht dort gewirkt, zunächst nur in Lühnde, Ummeln und Wätzum, später auch in Hotteln, Bledeln und Gödringen und im ganzen Verbund. „Es sind ganz tolle Dörfer, und ich bin hier immer mit Leibe und Seele Dorfpastor gewesen“, sagt er.
Und das ist das weinende Auge: der Abschied. Immerhin habe er hier geheiratet – „mit 400 Leuten in einer Scheune“ – und seine beiden Kinder sind hier aufgewachsen. „Als Familie sind wir hier heimisch geworden“, so Albrecht. All die Jahre sei es ihm immer eine Herzenssache gewesen, „ganz nah an den Menschen dran zu sein“. 150 Paare habe er getraut, 300 Kinder getauft, 475 Jugendliche konfirmiert, 600 Gemeindemitglieder beerdigt. „Das sind natürlich auch ganz eng verknüpfte menschliche Begegnungen“, ergänzt Günter Albrecht. „Nicht darauf warten, dass die Menschen zu uns in die Kirche kommen“, sei seine Devise gewesen. Gerne habe er Gottesdienste bei den Dorfgemeinschaftsfesten oder wichtigen Vereinsjubiläen gefeiert, sich z.B. bei Erntedankfesten, den Kirchenkreiskartoffeln, Brot für die Welt, im Kindergarten und in Gemeindegruppen eingebracht. Die Gemeindebriefe – rund 100 hat er mit herausgegeben – und überhaupt die Öffentlichkeitsarbeit waren weitere wichtige Steckenpferde.
Dass er nun trotzdem geht, hat zweierlei Gründe. Zum einen ist es eine gute berufsbiographische Regel, nach vielen Jahren im Pfarramt noch einmal die Aufgabe zu wechseln. Zum anderen geht es um die Entwicklung der 2012 fusionierten großen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde: für die gemeindliche Arbeit in den insgesamt zwölf Kirchen möchte der Kirchenvorstand eine strukturelle und inhaltliche Neuausrichtung realisieren. Dazu gehören auch personell neue Akzente. Burkhardt Kugelann, Pastor im benachbarten Algemissen, wird sich zum Herbst ebenfalls pastoral neu orientieren.
In Bad Salzdetfurth wird Günter Albrecht künftig für die Seelsorge und Gottesdienste in drei Alten- und Pflegeheimen zuständig sein, außerdem den Kirchengemeinden vor Ort gern zur Seite stehen, wenn es bei Gottesdiensten Engpässe gibt. „Wie die Arbeit vor Ort und die Zusammenarbeit im Einzelnen gestaltet werden kann, muss aufgrund der Erfordernisse noch mit den Beteiligten überlegt und abgesprochen werden “, erklärt er. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Altenheime, ihre Angehörigen wie auch die Mitarbeitenden wolle er zunächst vor allem da sein, sie lebensnah begleiten, im Gespräch hören, was sie geprägt hat und bewegt.
Am Sonntag, 13. September, wird Günter Albrecht um 15 Uhr mit einem Gottesdienst in Lühnde feierlich verabschiedet. Privat wird er dort wohl noch etwa ein Jahr wohnen bleiben. Seine Einführung in Bad Salzdetfurth erfolgt zwei Wochen später im Rahmen eines Visitationsgottesdienstes mit Superintendentin Katharina Henking. Er beginnt um 10 Uhr in der St.Georg-Kirche. Ralf Neite
Bild:
Pastor Günter Albrecht verlässt Lühnde mit einem lachenden und einem weinenden Auge.