Dr. Johann Hinrich Claussen beim Jahresempfang im Kloster Amelungsborn
Angesichts zunehmender Verunsicherung in der Gesellschaft sieht der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Dr. Johann Hinrich Claussen, im Reformationstag eine besondere Bedeutung. "Es ist sinnvoll, solche Anlässe wahrzunehmen, um die eigene Geschichte zu bedenken und zu überlegen, wie man sich ihr heute stellt und mit welcher inneren Einstellung man in die Zukunft gehen will", sagte Claussen. Der EKD-Kulturbeauftragte sprach am Vorabend des Reformationstags beim Jahresempfang des Klosters Amelungsborn und des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder.
Der Reformationstag sei nicht nur ein kirchlicher Feiertag, sondern verbinde sich mit dem Gedenken an ein zentrales historisches Ereignis, so Claussen. "Dieser Tag geht daher nicht nur evangelische Christen etwas an, sondern auch Katholiken, Juden, nicht glaubende Menschen und alle, die dazwischen sind." Somit stehe er stellvertretend für eine zentrale Entwicklung in Deutschland: Neben den Anlässen im Kirchenjahr wie Ostern oder Weihnachten habe die Bedeutung eines säkularen Gedenkkalenders zugenommen. So werde an die Befreiung von Auschwitz oder das Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht. Viele Menschen hätten seiner Wahrnehmung nach das Bedürfnis, sich auch kulturell und historisch neu zu orientieren, hob Claussen hervor. Der Reformationstag könne daher Anlass sein, sich über ein ganz wesentliches und prägendes Ereignis und mit der eigenen Geschichte und Kultur auseinanderzusetzen.
Evangelische Christen erinnere der Tag an die Reformation und daran, was ihr zu verdanken sei. Er sei aber auch für andere Bürger wichtig, um kritisch und konstruktiv darüber nachzudenken, was das historische und kulturelle Erbe der Reformationsbewegung sei. Auch wo dieses Erbe gegenwärtig problematisch erscheine, sollte dabei diskutiert werden. "Dazu bietet der Reformationstag mit der Erinnerung an die Licht- und Schattenseiten des Protestantismus eine gute Gelegenheit." Der Reformationstag als gesetzlicher Feiertag biete die Chance, Kirchengemeinden und andere engagierte Menschen im Gemeinwesen zusammenzuführen, unterstrich der Kulturbeauftragte des Rates der EKD.
So sei im vergangenen Jahr zum 500. Reformationsjubiläum bei zahlreichen gemeinsamen Aktionen mit Künstlern viel Neues entstanden. "Ich würde mir wünschen, dass diese Tradition fortgeführt wird und dass es nicht nur ein kirchlicher Feiertag für die einen und für die anderen ein Tag zum Ausschlafen bleibt."
Der Jahresempfang des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder und des Klosters Amelungsborn fand unter dem Motto "Kirchliche Feiertage - Risiken und Nebenwirkungen" statt. Der Einladung von Landessuperintendent Eckhard Gorka als Abt des Klosters Amelungsborn und Ulrich Wöhler, Superintendent des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder, waren rund 130 Gäste gefolgt.
(epd/Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Hildesheim-Göttingen)
Angesichts zunehmender Verunsicherung in der Gesellschaft sieht der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Dr. Johann Hinrich Claussen, im Reformationstag eine besondere Bedeutung. "Es ist sinnvoll, solche Anlässe wahrzunehmen, um die eigene Geschichte zu bedenken und zu überlegen, wie man sich ihr heute stellt und mit welcher inneren Einstellung man in die Zukunft gehen will", sagte Claussen. Der EKD-Kulturbeauftragte sprach am Vorabend des Reformationstags beim Jahresempfang des Klosters Amelungsborn und des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder.
Der Reformationstag sei nicht nur ein kirchlicher Feiertag, sondern verbinde sich mit dem Gedenken an ein zentrales historisches Ereignis, so Claussen. "Dieser Tag geht daher nicht nur evangelische Christen etwas an, sondern auch Katholiken, Juden, nicht glaubende Menschen und alle, die dazwischen sind." Somit stehe er stellvertretend für eine zentrale Entwicklung in Deutschland: Neben den Anlässen im Kirchenjahr wie Ostern oder Weihnachten habe die Bedeutung eines säkularen Gedenkkalenders zugenommen. So werde an die Befreiung von Auschwitz oder das Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht. Viele Menschen hätten seiner Wahrnehmung nach das Bedürfnis, sich auch kulturell und historisch neu zu orientieren, hob Claussen hervor. Der Reformationstag könne daher Anlass sein, sich über ein ganz wesentliches und prägendes Ereignis und mit der eigenen Geschichte und Kultur auseinanderzusetzen.
Evangelische Christen erinnere der Tag an die Reformation und daran, was ihr zu verdanken sei. Er sei aber auch für andere Bürger wichtig, um kritisch und konstruktiv darüber nachzudenken, was das historische und kulturelle Erbe der Reformationsbewegung sei. Auch wo dieses Erbe gegenwärtig problematisch erscheine, sollte dabei diskutiert werden. "Dazu bietet der Reformationstag mit der Erinnerung an die Licht- und Schattenseiten des Protestantismus eine gute Gelegenheit." Der Reformationstag als gesetzlicher Feiertag biete die Chance, Kirchengemeinden und andere engagierte Menschen im Gemeinwesen zusammenzuführen, unterstrich der Kulturbeauftragte des Rates der EKD.
So sei im vergangenen Jahr zum 500. Reformationsjubiläum bei zahlreichen gemeinsamen Aktionen mit Künstlern viel Neues entstanden. "Ich würde mir wünschen, dass diese Tradition fortgeführt wird und dass es nicht nur ein kirchlicher Feiertag für die einen und für die anderen ein Tag zum Ausschlafen bleibt."
Der Jahresempfang des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder und des Klosters Amelungsborn fand unter dem Motto "Kirchliche Feiertage - Risiken und Nebenwirkungen" statt. Der Einladung von Landessuperintendent Eckhard Gorka als Abt des Klosters Amelungsborn und Ulrich Wöhler, Superintendent des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder, waren rund 130 Gäste gefolgt.
(epd/Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Hildesheim-Göttingen)