Von Grünenplan in den Weltraum – oder auch in den Supermarkt nebenan

Wed, 17 May 2017 13:35:47 +0000 von Ralf Neite

Superintendentin Katharina Henking beginnt Visitation bei der Schott AG

Grünenplan. Wer die Schott AG in Grünenplan besuchen will, fährt auf einer kurvigen Straße unter grünen Laubdächern, entlang an hügeligen Wiesen und blühenden Rapsfeldern. Und steht dann in der beschaulichen Ortschaft plötzlich vor einer beeindruckenden historischen Fassade. Die Bedeutung des Unternehmens für den Ort ist unübersehbar. Die Schott AG ist fest verbunden mit der Geschichte und dem gegenwärtigen Leben der Menschen und schafft außerdem mit ihren Unternehmensstandorten in der Schweiz, den USA, Malaysia und China eine Verbindung in alle Welt.

Für Superintendentin Katharina Henking lag es daher nahe, ihre Visitation der Kirchenregion Grünenplan mit einem Besuch des Unternehmens in der Nachbarschaft der Kirche zu beginnen. „Die Schott AG prägt seit Generationen die Biografien der Menschen hier“, meint die Superintendentin. Viele der 400 Mitarbeiter kommen aus der Region, manche haben Jahrzehnte bei Schott gearbeitet. Nachdem Pastor Herwart Argow die Pfarrstelle in Grünenplan angetreten hatte, absolvierte auch er ein mehrwöchiges Praktikum in der Glasherstellung, um die Arbeit dort kennen zu lernen. Glas gibt es auch in der Kirche: „In das gläserne Kreuz habe ich mich bei meinem ersten Besuch sofort verliebt“, schwärmt Katharina Henking.

Betriebsleiter Dr. Dirk Müller und Entwicklungsleiter Mario Haas informierten die Gruppe ausführlich über die hochspezialisierten Produkte des Standortes. Katharina Henking, Pastor Argow, Vertreter aus Kirchenvorstand und Kirchenkreisvorstand, Ortsbürgermeister Markus Oppermann sowie Pastor Stephan Eimterbäumer und Diakon Peter Greulich vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt staunten nicht zuletzt über das hochbiegsame Glas, das in Grünenplan hergestellt wird – das dünnste weltweit.

Schott-Glas findet unter anderem Anwendung in der Astronomie, Medizin und Smartphone-Herstellung oder bei der Restaurierung historischer Gebäude. Man findet es vor den Kühlregalen der Supermärkte und sogar in der Krone der Freiheitsstatue. Für den Kölner Dom habe man in Grünenplan reflexionsfreies Glas geschaffen, das unsichtbar die alten Fenster vor Umwelteinflüssen schütze, berichtete Mario Haas.

Schließlich staffierten sich die BesucherInnen mit roten Jacken, Sicherheits-Käppis und Schutzbrillen aus, ehe Produktions-Bereichsleiter Martin Feichtinger ihnen in den Produktionshallen zeigte, wie nach Rezept eine Glasmischung entsteht und eine frisch gezogene Glasscheibe von Hand geschnitten wird. Dabei bekamen die Gäste einen Eindruck von der Hitze, die an einem solchen Arbeitsplatz entstehen kann - und sie erfuhren, dass auch Glas geläutert werden muss.

Neben der Arbeitswelt soll die Vernetzung von Kirche und Ort ein Schwerpunkt der Visitation sein: „Pastor Argow stärkt hier ganz bewusst und persönlich das Miteinander“, weiß Katharina Henking. Sie freut sich aber auch auf die musikalische Begleitung ihres Besuches durch kirchliche und weltliche Chöre sowie ein Flötenensemble. „Kirchenmusikerin Caroline Berndt-Uhde wirkt in Grünenplan mit hohem Engagement und großer Strahlkraft in der Region“, sagt die Superintendentin.
Quelle: Barth
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