Kirchenpädagoginnen aus dem Land Astrid Lindgrens zu Besuch im Sprengel Hildesheim-Göttingen
Elze. Selten ist in Kirchen lautes Kinderlachen zu hören. Die Ehrwürdigkeit der alten Gemäuer und die traditionellen Gottesdienstformen sind Hürden für junge Familien. Kinder und Eltern fühlen sich nicht richtig wohl. Empfinden Kirche als Museum, nicht als Raum, den es zu entdecken gilt. Deshalb gibt es die Kirchenpädagogik. Sie macht die Kirche und vor allem auch das Kirchengebäude für Kinder und Jugendliche erlebbar. Spielerisch wird aus der alten Kirche ein Expeditionsraum. Von der Glocke im Turm bis zum Altar im Kirchenschiff, alles kann entdeckt werden. Im Sprengel Hildesheim-Göttingen setzt sich Karin Breuninger für dieses Kirche-Entdecken ein. Sie stammt aus Alfeld und ist Lehrerin im Ruhestand. Im September betreute sie nun eine Gruppe von 25 schwedischen Kirchenpädagoginnen und Kirchenpädagogen, die unter Leitung Thomas Pfitzinger-Drewes eine Fortbildungsreise nach Deutschland unternahmen. Der aus Deutschland stammende Pfitzinger-Drewes ist Pastor im schwedischen Forshaga-Munkfors, einer kleinen Gemeinde in Nähe von Karlstadt am Vänern-See, einem der größten Binnengewässer Europas. In der Evangelisch-lutherischen Kirche Schwedens hat er mit seinem Buch „Upplev kyrkorummet“ (Erlebe den Kirchenraum) die Kirchenpädagogik bekannt gemacht.
„Die Kolleginnen und Kollegen reisen in Deutschland ja quasi ins Mutterland der Kirchenpädagogik“, sagt Karin Breuninger. In der Elzer Peter-und-Paul-Kirche erprobten die Gäste aus dem Norden wie es ist, im Kloster zu leben. Dazu hatte Pädagogin Breuninger den Kirchenraum idealtypisch in der Aufteilung eines Klosters gestaltet. „Wir machen das tatsächlich ganz praktisch, das klösterliche Leben. Wir teilen den Kirchenraum mit seinen Abschnitten als klösterliche Klausur ein. Es gibt eine Schreibwerkstatt, das sogenannte Skriptorium. Die biblischen Schriften liegen wie im Kloster im ,armarium‘, wörtlich übersetzt ,der Waffenkammer‘“ so beschreibt die Alfelderin das Vorgehen. „Natürlich muss das alles mit den Schwedinnen und Schweden auf Englisch gehen, aber es soll bei diesem Erleben für einige Stunden auch viel geschwiegen werden, wie eben im Kloster.“ Das funktioniere übrigens auch mit Kindern und Jugendlichen ganz prima.
Pernilla Emanuelsson, die aus Varnhem stammt, einem kleinen Städtchen im Stift „Skara und Karlstad“ zwischen Vänern und Vättern, ist begeistert. Sie arbeitet als „Församlingspedagog“ (Gemeindepädagogin) in ihrer evangelischen Kirchengemeinde. Studiert hat sie ursprünglich Lehramt für Mathematik und Sport. Doch ihre Familie war immer schon sehr kirchenverbunden, so entstand der Wunsch, in der Kirche zu arbeiten. Sie erzählt, dass ihre Mitreisenden aus ganz Schweden stammten und die Fahrt nach Deutschland, die neben Elze auch nach Hamburg, Celle und Hannover führte, nun Höhepunkt und Abschluss ihrer Weiterbildung in Kirchenpädagogik sei. Für die Mutter zweier Töchter sind die Eindrücke in Deutschland vielfältig. „Wir haben in Varnhem ein altes Zisterzienserkloster. Ich freue mich sehr darauf, die Dinge, die ich hier erlebe, dann bei uns umzusetzen“, so die 47-Jährige. Nach diesen Worten hüllt sie sich wieder ein in einen der Umhänge, die Karin Breuninger bereitgelegt hat. Dann begibt sie sich schweigend in die Reihe ihrer Kolleginnen und Kollegen. Als Teil des Kurzausflugs ins mönchische Leben steht nun die gemeinsame Schreibarbeit an. Mit kurzem Nicken begrüßt Karin Breuninger in der Rolle der Äbtissin die nordeuropäischen Kurzzeitmöche und Kurzzeitnonnen. An einem großen Tisch in der Elzer Kirche beginnen alle mit der Abschrift eines Abschnitts des Psalters aus der schwedischen Bibel. Ein konzentriertes Arbeiten beginnt, das so wie heute in Elze wohl auch vor rund 900 Jahren im Kloster Varnhem in Västergötland zu sehen war.
Elze. Selten ist in Kirchen lautes Kinderlachen zu hören. Die Ehrwürdigkeit der alten Gemäuer und die traditionellen Gottesdienstformen sind Hürden für junge Familien. Kinder und Eltern fühlen sich nicht richtig wohl. Empfinden Kirche als Museum, nicht als Raum, den es zu entdecken gilt. Deshalb gibt es die Kirchenpädagogik. Sie macht die Kirche und vor allem auch das Kirchengebäude für Kinder und Jugendliche erlebbar. Spielerisch wird aus der alten Kirche ein Expeditionsraum. Von der Glocke im Turm bis zum Altar im Kirchenschiff, alles kann entdeckt werden. Im Sprengel Hildesheim-Göttingen setzt sich Karin Breuninger für dieses Kirche-Entdecken ein. Sie stammt aus Alfeld und ist Lehrerin im Ruhestand. Im September betreute sie nun eine Gruppe von 25 schwedischen Kirchenpädagoginnen und Kirchenpädagogen, die unter Leitung Thomas Pfitzinger-Drewes eine Fortbildungsreise nach Deutschland unternahmen. Der aus Deutschland stammende Pfitzinger-Drewes ist Pastor im schwedischen Forshaga-Munkfors, einer kleinen Gemeinde in Nähe von Karlstadt am Vänern-See, einem der größten Binnengewässer Europas. In der Evangelisch-lutherischen Kirche Schwedens hat er mit seinem Buch „Upplev kyrkorummet“ (Erlebe den Kirchenraum) die Kirchenpädagogik bekannt gemacht.
„Die Kolleginnen und Kollegen reisen in Deutschland ja quasi ins Mutterland der Kirchenpädagogik“, sagt Karin Breuninger. In der Elzer Peter-und-Paul-Kirche erprobten die Gäste aus dem Norden wie es ist, im Kloster zu leben. Dazu hatte Pädagogin Breuninger den Kirchenraum idealtypisch in der Aufteilung eines Klosters gestaltet. „Wir machen das tatsächlich ganz praktisch, das klösterliche Leben. Wir teilen den Kirchenraum mit seinen Abschnitten als klösterliche Klausur ein. Es gibt eine Schreibwerkstatt, das sogenannte Skriptorium. Die biblischen Schriften liegen wie im Kloster im ,armarium‘, wörtlich übersetzt ,der Waffenkammer‘“ so beschreibt die Alfelderin das Vorgehen. „Natürlich muss das alles mit den Schwedinnen und Schweden auf Englisch gehen, aber es soll bei diesem Erleben für einige Stunden auch viel geschwiegen werden, wie eben im Kloster.“ Das funktioniere übrigens auch mit Kindern und Jugendlichen ganz prima.
Pernilla Emanuelsson, die aus Varnhem stammt, einem kleinen Städtchen im Stift „Skara und Karlstad“ zwischen Vänern und Vättern, ist begeistert. Sie arbeitet als „Församlingspedagog“ (Gemeindepädagogin) in ihrer evangelischen Kirchengemeinde. Studiert hat sie ursprünglich Lehramt für Mathematik und Sport. Doch ihre Familie war immer schon sehr kirchenverbunden, so entstand der Wunsch, in der Kirche zu arbeiten. Sie erzählt, dass ihre Mitreisenden aus ganz Schweden stammten und die Fahrt nach Deutschland, die neben Elze auch nach Hamburg, Celle und Hannover führte, nun Höhepunkt und Abschluss ihrer Weiterbildung in Kirchenpädagogik sei. Für die Mutter zweier Töchter sind die Eindrücke in Deutschland vielfältig. „Wir haben in Varnhem ein altes Zisterzienserkloster. Ich freue mich sehr darauf, die Dinge, die ich hier erlebe, dann bei uns umzusetzen“, so die 47-Jährige. Nach diesen Worten hüllt sie sich wieder ein in einen der Umhänge, die Karin Breuninger bereitgelegt hat. Dann begibt sie sich schweigend in die Reihe ihrer Kolleginnen und Kollegen. Als Teil des Kurzausflugs ins mönchische Leben steht nun die gemeinsame Schreibarbeit an. Mit kurzem Nicken begrüßt Karin Breuninger in der Rolle der Äbtissin die nordeuropäischen Kurzzeitmöche und Kurzzeitnonnen. An einem großen Tisch in der Elzer Kirche beginnen alle mit der Abschrift eines Abschnitts des Psalters aus der schwedischen Bibel. Ein konzentriertes Arbeiten beginnt, das so wie heute in Elze wohl auch vor rund 900 Jahren im Kloster Varnhem in Västergötland zu sehen war.