Göttingen.
Mit einem Gottesdienst in der St.-Jacobi-Kirche hat sich Regionalbischof Eckhard Gorka am Sonntag von der Göttinger Gemeinde verabschiedet. „Ich bin immer sehr gerne nach Göttingen gekommen, und der Hauptgrund dafür sind Sie“, sagte Gorka. Seit 2007 war der evangelische Theologe nach der Fusion der Sprengel Hildesheim und Göttingen auch der für die Region zuständige Landessuperintendent. So zählt die Jacobikirche neben der Hildesheimer Michaeliskirche als Predigtstätte des Regionalbischofs oder der Regionalbischöfin. Ende Februar geht der 65-jährige in den Ruhestand. Die frühere Göttinger Pastorin Dr. Adelheid Ruck-Schröder wird Gorka als Regionalbischöfin nachfolgen.
Mit einem Gottesdienst in der St.-Jacobi-Kirche hat sich Regionalbischof Eckhard Gorka am Sonntag von der Göttinger Gemeinde verabschiedet. „Ich bin immer sehr gerne nach Göttingen gekommen, und der Hauptgrund dafür sind Sie“, sagte Gorka. Seit 2007 war der evangelische Theologe nach der Fusion der Sprengel Hildesheim und Göttingen auch der für die Region zuständige Landessuperintendent. So zählt die Jacobikirche neben der Hildesheimer Michaeliskirche als Predigtstätte des Regionalbischofs oder der Regionalbischöfin. Ende Februar geht der 65-jährige in den Ruhestand. Die frühere Göttinger Pastorin Dr. Adelheid Ruck-Schröder wird Gorka als Regionalbischöfin nachfolgen.
In seiner Predigt ging Gorka auf Scheinriesen, die Taufe, dünkelhaftes Verhalten und auf die Rolle von aus der Kirche Ausgetretener ein. „Es ist ein bleibender Schaden, wenn wir Getaufte, die unseren Gemeinden den Rücken zugekehrt haben und ausgetreten sind, letztlich wie Ungetaufte behandeln.“ Wenn der Systematik der Standesämter mehr Gewicht beigelegt werde als dem „von Gott selbst gefüllten Taufregister“.
Dünkel sei ein Sammelbegriff für eine übersteigerte, meist leicht gestörte Selbstwahrnehmung, auf andere Menschen herabzuschauen und diese das spüren zu lassen. „Dünkel setzt auf die Kraft, gerade dadurch größer zu erschienen, indem andere sich klein und mies fühlen.“ Mitunter entstünden dabei Scheinriesen wie Herr Tur Tur bei Jim Knopf. „Von Ferne sehen sie riesig aus, aber je näher sie kommen, desto eher nehmen sie normale Größe an.“ Auch in Kirchen selbst gebe es jene, die mit Glaubensvirtuosität prahlten und ihrer unvergleichlichen Gebetspraxis. „Glaube ist keine athletische Sportart. Schön, wenn er wächst, wenn er sich verändert, wenn er Gemeinschaft entstehen lässt. Schade, wenn er bei sich bleibt.“
Niemand müsse alles können. „Die christliche Gemeinde ist ein Begabtenkolleg.“ Jeder besitze eine Gabe. „Alle Getauften sind bei Gott gleichwertig. Alle geistlichen Standes. Kein Platz für Dünkel, aber viel Raum für diese heilsame Fremdwahrnehmung.“
Nach der Predigt dankte Jacobi-Kirchenvorständin Dr. Inge Schulz dem Regionalbischof: „Du hast Wort gehalten.“ Gegen die Zusammenlegung der Sprengel Hildesheim und Göttingen habe es 2007 Proteste gegeben. „Wir hatten vor Ort über Jahrzehnte einen Landessuperintendenten mit der Predigtstätte in St. Jacobi.“ Gorka aber habe an der Göttinger Kirche als Predigtstätte festgehalten.
Humorvoll, wortgewandt, literarisch versiert – neben Dr. Schulz dankten auch Göttingens Superintendent Friedrich Selter und die Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Johanniskirche, Hildgund Broda, dem Regionalbischof. Jacobi-Pastor Harald Storz erinnerte sich an viele Gespräche und Telefonate mit Gorka: „Und diese muntere Leichtigkeit in Gesprächen konnten Gottesdienstbesucher bei Ihnen auch als Prediger spüren.“