Singalong mit Bachs Weihnachtsoratorium in der PS-Halle in Einbeck
Ob Johann Sebastian Bach sich das je hätte träumen lassen? Rund 300 Jahre nach der Entstehung seines Weihnachtsoratoriums haben fast 400 Sängerinnen und Sänger sein Werk in einem modernen Gebäude aus Beton, Glas, Stahl und Holz gesungen. Nicht nur die moderne PS-Halle in Einbeck hätte man dem Komponisten erklären müssen, sondern vor allem, was Automobile sind, die in dem Saal ebenfalls ausgestellt waren. Vom Singalong des Kirchenkreises Leine-Solling wäre er vermutlich begeistert gewesen, denn es wurde wie erwartet zum unvergleichlichen Event.
Doch noch einmal von Anfang an. Der Kirchenkreis Leine-Solling hatte gemeinsam mit den Kreiskirchenkantoren Benjamin Dippel (Northeim), Ulrike Hastedt (Einbeck) und Ole Hesprich (Uslar) dazu eingeladen, Bachs Weihnachtsoratorium gemeinsam einzuüben. Die Vorkenntnisse der Sängerinnen und Sänger sollten dabei weniger eine Rolle spielen als die Freude, beim Projekt mitmachen zu dürfen.
Immer mehr Menschen meldeten sich an, manche davon mit Chorerfahrung, andere ohne. Die meisten kamen aus den Regionen rund um Einbeck, Uslar und Northeim, einige aber auch aus mehreren hundert Kilometern Entfernung. Am vergangenen Samstag fanden sich alle im PS-Speicher in Einbeck ein, gemeinsam mit dem Orchester „la festa musicale“ aus Hannover und den Solisten Magdalena Harer (Sopran), Christine Wehler (Alt), Henning Kaiser (Tenor) und Daniel Dropulja (Bass).
Als Schirmherr war der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Thomas Oppermann, mit dabei, der zuvor verriet: „Musikalisch bin ich ein unbeschriebenes Blatt.“ Dennoch wollte er sich an dieses große Werk der christlichen Musikgeschichte heranwagen, denn genau das war ja das Konzept des Singalongs. Bevor dann das „Jauchzet, frohlocket“ zum Auftakt erklang, begrüßte Superintendentin Stephanie von Lingen die Teilnehmer wie auch die Zuhörer und drückte noch einmal ihre Begeisterung über den Zuspruch für dieses erste Singalong in der Region aus.
Oppermann stellte fest, dass wir in einer Zeit leben, in der die alte Weltordnung zerbrochen ist und wir noch nicht wissen, wie die neue aussieht. „Eine Spaltung der Gesellschaft findet statt, ebenso eine Verrohung. Doch Musik verbindet, dafür gibt es viele Beispiele und dieses Singalong ist eines davon.“
Eben diese Verbundenheit ließ sich schließlich deutlich feststellen, denn aus den vielen unterschiedlichen Menschen, die Lust aufs Singen hatten, war ein Chor geworden, der im Zusammenspiel mit den Profimusikern begeisterte und voller Kraft vom Wunder der Weihnachtsgeschichte sang. Noch in der Generalprobe hatten die drei Kreiskantoren akribisch eingeübt, auf manchen letzten Ton präzise zu stoppen, ohne nachzuhängen. Außerdem wurden die Sängerinnen und Sängern gebeten, von „Hirten“ und nicht typisch südniedersächsisch von „Hörten“ zu singen sowie das Jubilieren der Engelschöre erlebbar zu machen. All das setzten die Teilnehmer an diesem Abend hörbar um. Zumindest für Laien war die anfänglichen Heterogenität dieses Chores nicht mehr zu hören.
Vor allem aber war es neben der Musik ein Tag mit ansteckender Begeisterung und Freude. In den sieben Stunden mit Probe, Pause und Aufführung sind Menschen zusammengekommen und haben gemeinsam die Weihnachtsgeschichte gesungen und gehört - und sicher war es genau das, was Johann Sebastian Bach sich seinerzeit erhofft hatte.
Christian Dolle (Öffentlichkeitsarbeit Leine-Solling) - Text und Bilder
Ob Johann Sebastian Bach sich das je hätte träumen lassen? Rund 300 Jahre nach der Entstehung seines Weihnachtsoratoriums haben fast 400 Sängerinnen und Sänger sein Werk in einem modernen Gebäude aus Beton, Glas, Stahl und Holz gesungen. Nicht nur die moderne PS-Halle in Einbeck hätte man dem Komponisten erklären müssen, sondern vor allem, was Automobile sind, die in dem Saal ebenfalls ausgestellt waren. Vom Singalong des Kirchenkreises Leine-Solling wäre er vermutlich begeistert gewesen, denn es wurde wie erwartet zum unvergleichlichen Event.
Doch noch einmal von Anfang an. Der Kirchenkreis Leine-Solling hatte gemeinsam mit den Kreiskirchenkantoren Benjamin Dippel (Northeim), Ulrike Hastedt (Einbeck) und Ole Hesprich (Uslar) dazu eingeladen, Bachs Weihnachtsoratorium gemeinsam einzuüben. Die Vorkenntnisse der Sängerinnen und Sänger sollten dabei weniger eine Rolle spielen als die Freude, beim Projekt mitmachen zu dürfen.
Immer mehr Menschen meldeten sich an, manche davon mit Chorerfahrung, andere ohne. Die meisten kamen aus den Regionen rund um Einbeck, Uslar und Northeim, einige aber auch aus mehreren hundert Kilometern Entfernung. Am vergangenen Samstag fanden sich alle im PS-Speicher in Einbeck ein, gemeinsam mit dem Orchester „la festa musicale“ aus Hannover und den Solisten Magdalena Harer (Sopran), Christine Wehler (Alt), Henning Kaiser (Tenor) und Daniel Dropulja (Bass).
Als Schirmherr war der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Thomas Oppermann, mit dabei, der zuvor verriet: „Musikalisch bin ich ein unbeschriebenes Blatt.“ Dennoch wollte er sich an dieses große Werk der christlichen Musikgeschichte heranwagen, denn genau das war ja das Konzept des Singalongs. Bevor dann das „Jauchzet, frohlocket“ zum Auftakt erklang, begrüßte Superintendentin Stephanie von Lingen die Teilnehmer wie auch die Zuhörer und drückte noch einmal ihre Begeisterung über den Zuspruch für dieses erste Singalong in der Region aus.
Oppermann stellte fest, dass wir in einer Zeit leben, in der die alte Weltordnung zerbrochen ist und wir noch nicht wissen, wie die neue aussieht. „Eine Spaltung der Gesellschaft findet statt, ebenso eine Verrohung. Doch Musik verbindet, dafür gibt es viele Beispiele und dieses Singalong ist eines davon.“
Eben diese Verbundenheit ließ sich schließlich deutlich feststellen, denn aus den vielen unterschiedlichen Menschen, die Lust aufs Singen hatten, war ein Chor geworden, der im Zusammenspiel mit den Profimusikern begeisterte und voller Kraft vom Wunder der Weihnachtsgeschichte sang. Noch in der Generalprobe hatten die drei Kreiskantoren akribisch eingeübt, auf manchen letzten Ton präzise zu stoppen, ohne nachzuhängen. Außerdem wurden die Sängerinnen und Sängern gebeten, von „Hirten“ und nicht typisch südniedersächsisch von „Hörten“ zu singen sowie das Jubilieren der Engelschöre erlebbar zu machen. All das setzten die Teilnehmer an diesem Abend hörbar um. Zumindest für Laien war die anfänglichen Heterogenität dieses Chores nicht mehr zu hören.
Vor allem aber war es neben der Musik ein Tag mit ansteckender Begeisterung und Freude. In den sieben Stunden mit Probe, Pause und Aufführung sind Menschen zusammengekommen und haben gemeinsam die Weihnachtsgeschichte gesungen und gehört - und sicher war es genau das, was Johann Sebastian Bach sich seinerzeit erhofft hatte.
Christian Dolle (Öffentlichkeitsarbeit Leine-Solling) - Text und Bilder