„Das kann sich sehen lassen“

Wed, 03 Jun 2015 10:30:56 +0000 von Ralf Neite

Diakonie Himmelsthür eröffnet in Betheln die neue Tagesförderstätte Leinebergland

Betheln. Ein riesengroßer Garten, ein komplett barrierefreies Erdgeschoss, eine freundliche Nachbarschaft. Der Ort für die neue Tagesförderstätte Leinebergland der Diakonie Himmelsthür könnte nicht besser gewählt sein: Ein 150 Jahre altes Backsteinhaus mitten in Betheln. Ab sofort werden hier tagsüber 30 Menschen mit Assistenzbedarf betreut. Dabei führt die Diakonie Himmelsthür Bewohner und Bewohnerinnen aus dem Emil-Isermeyer-Haus in Osterwald und dem Haus Marienhagen zusammen. So sollen Menschen zusammen arbeiten und sich austauschen, die bislang keinen Kontakt zueinander hatten. Die fünf letzten Plätze sollen an externe Interessierte vergeben werden.

Zum Tag der offenen Tür sind zahlreiche Gäste in die Dorfstraße gekommen. Im großen Garten stehen bunte Gemälde, es gibt Bratwürstchen, reichlich Kuchen und Kaffee. „Und das hier ist unser kleiner Küchengarten“, sagt Katrin Angelstein, Bereichsleiterin der Tagesförderung und Freizeitgestaltung, und zeigt auf ein kleines Beet mit Thymian, Petersilie und Oregano. „Später soll noch eine Streuobstwiese dazu kommen. Wir wollen das Obst und Gemüse, das wir verarbeiten, selbst anbauen.“ Schon jetzt entstehen in der Tagesförderstätte Marmeladen und Chutneys. Außerdem wird mit Holz gearbeitet, und im ersten Stock wird Wäsche gewaschen und getrocknet. Das Arbeitsangebot soll noch ausgebaut werden. „Wir wollen weiter Kontakte im Dorf knüpfen“, so Angelstein.

Dass die Diakonie Himmelsthür in Betheln ein neues Haus eröffnet, ist mehr oder weniger ein Zufall. „Wir haben zwei Jahre lang nach einem entsprechenden Haus gesucht“, sagt Henning Brandes, Fachbereichsleiter der Region Niedersachsen Süd. „Wir waren kurz davor zu sagen: Dann bauen wir eben selbst.“ Doch das wollte man eigentlich nicht, denn Neubauten entstehen meist am Rande eines Dorfes. Glücklicherweise haben Dietlind und Hartwig Kemmerer vom Vorhaben der Diakonie gehört, und waren schnell begeistert, das neue Angebot in ihrem Haus unterzubringen. „Ich hatte den Eindruck, dass es für die Mitarbeiter der Diakonie Himmelsthür Liebe auf den ersten Blick war“, freut sich Dietlind Kemmerer, die während des gesamten Nachmittags fröhlich über das Grundstück läuft. Sie hat ihre Kindheit in dem Haus verbracht, jetzt wohnt sie in direkter Nachbarschaft.

Auch Landtagsabgeordneter Klaus Krumfuß ist nach seinem Rundgang durch das Haus begeistert. „Das kann sich nicht nur sehen lassen, das ist für die Bedürfnisse der Bewohner top geplant.“ Bethelns Bürgermeister Werner Achilles ist froh, dass die Tagesförderstätte wieder mehr Leben ins Dorf bringt. Die Kundinnen und Kunden der Diakonie Himmelsthür werden in Betheln beste Bedingungen vorfinden. Die Küche ist so geplant, dass Ofen und Mikrowelle auch vom Rollstuhl aus bedient werden können. Außerdem gibt es höhenverstellbare Tische und Arbeitsplatten. Im Therapieraum können zahlreiche Musikinstrumente benutzt werden und im ersten Stock ist ein heller Bastelraum eingerichtet. Christoph Möller

Bilder:

Henning Brandes zeigt Klaus Krumfuß Fotos von den Renovierungsarbeiten.

Michael Henze (Mitte), Regionalgeschäftsführer der Diakonie Himmelsthür, bedankt sich bei Katrin Angelstein und Henning Brandes für die Arbeit.

Freuen sich über die gute Entwicklung des Projekts: Hartwig Kemmerer, Klaus Krumfuß, Werner Achilles, Henning Brandes, Katrin Angelstein, Michael Henze und Dietlind Kemmerer.
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