Der Wind bläst günstig für das Gemeindeschiff

Mon, 08 Aug 2016 16:02:29 +0000 von Ralf Neite

Diakonin Kristin Gebauer setzt Jugendarbeit in der Region Freden fort

Freden. Dreifachen Grund zum Feiern hatte die Kirchengemeinde Peter und Paul in Wetteborn am Wochenende: Superintendentin Katharina Henking führte Diakonin Kristin Gebauer in ihre neue Aufgabe in der Region Freden ein, außerdem feierte die Gemeinde ihr Sommerfest und konnte sich über einen neuen Altarbehang freuen, handgefertigt von den Landwehr-Quilterinnen. Deren übrige Arbeiten waren an diesem Feiertag auch in der Kirche in der Veranstaltungsreihe Rosen und Rüben ausgestellt.

Kristin Gebauer wird in der Kirchenregion die Arbeit mit der evangelischen Jugend fortsetzen, die ihre Vorgängerin Anika Rothe mit einer Projektstelle aufgebaut hat. Die Jugendlichen sind aus den Konfirmandengruppen hervorgegangen, haben sich zu Teamern fortgebildet und können heute selbst bei Konfirmandenfreizeiten oder im Ferienprogramm mithelfen. Nachdem Anika Rothe die Elternzeit gegangen war, hielt Nina Klüger als eine von ihnen die Fäden zusammen. Kristin Gebauer wird nun dafür sorgen, dass die Arbeit fortgesetzt wird.

Das sei auch dem Kirchenvorstand der St.-Nicolai-Kirchengemeinde in Alfeld zu verdanken, freut sich Superintendentin Henking über das gute Zusammenspiel. In Alfeld wolle Diakonin Anja Marquardt als junge Mutter für fünf Jahre ihre Tätigkeit auf eine halbe Stelle reduzieren. Die freiwerdende halbe Stelle „leiht“ der Kirchenvorstand im Einvernehmen mit dem Kirchenkreis-Vorstand für diese Zeit an die Fredener aus: „Eine sehr gute Lösung“, findet die Superintendentin.

Kristin Gebauer stammt aus Bremerhaven, wo sie zunächst eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert hat, ehe sie sich zum Studium in Hannover entschloss: „Ich wollte weitergeben, was ich selbst als Jugendliche erlebt habe“, erklärt die 39-Jährige, die in ihrer Heimatstadt gute Erfahrungen in der Jugendarbeit gemacht hat. Ihre Stelle in Freden sei zwar befristet, „aber in fünf Jahren kann man schon sehen, dass die Arbeit Früchte trägt“, zeigt sich die Diakonin zuversichtlich. Zuvor hatte sie in Lehrte ebenfalls mit Jugendlichen gearbeitet. Der jährliche Segeltörn mit den Konfirmanden ist ihr aus dieser Zeit als besonders prägend in Erinnerung. Das Leben auf einem Boot lehre viel über den richtigen Umgang von Christen miteinander: „Man muss aufeinander achten und Hand in Hand arbeiten.“

Das Bild von der Gemeinde als Schiff habe ja im wörtlichen Sinn ein biblisches Alter, griff Katharina Henking das Thema im Gottesdienst auf. Es stehe für Gemeinschaftserfahrung und Gottvertrauen. „Auch wenn der Wind mal von vorne bläst, drehen Sie nicht bei“, riet die Superintendentin der Diakonin. Katharina Henking segnete Kristin Gebauer im Kreis der evangelischen Jugendlichen. Von der Gemeinde gab es lauten Applaus.

Dann war der Moment gekommen für Elisabeth Kaste, Monika Drücker und Sigrid Thormann von den Landwehr-Quilterinnen, den neuen Altarbehang zu enthüllen. Die acht Mitglieder des seit zwölf Jahren bestehenden Kreises hatten das Motiv gemeinsam entworfen und über ein Jahr hinweg in Gemeinschaftsarbeit angefertigt. Der Behang ist in Grüntönen gehalten, mit goldgelben Getreideähren darin. Das Bild passe gut zum Gleichnis vom säenden Bauern, sagte Pastorin Petra Horn. Seine Saat fällt nicht immer auf fruchtbaren Boden – manchmal aber eben doch. Das spreche von Zuversicht und Hoffnung trotz Niederlagen, so die Pastorin. Sich nicht entmutigen lassen – das müsse auch im kirchlichen Alltag gelten. Die Gruppe der evangelischen Jugend stelle jedenfalls eine Saat dar, die aufgegangen sei.

Nach dem Gottesdienst feierten die Kirchgänger vor und im Gemeindehaus mit Grillstand und Kuchenbuffet. Neben den Landwehr-Quilterinnen boten auch die Handarbeitsgruppe und Hobbydrechsler Ernst Meyer Selbstgemachtes zum Verkauf an. Ein Teil des Erlöses aus dem Sommerfest ist für die Restaurierung der Kirchenorgel bestimmt. Wiebke Barth

Bilder:

Im Kreis der evangelischen Jugend hat Superintendentin Katharina Henking Diakonin Kristin Gebauer in ihr Amt eingeführt. Die Blütenblätter der Papierblumen stehen für Segenswünsche. Fotos: Barth

Beim Singen im Gottesdienst schon ein Team: Pastorin Petra Horn und Diakonin Kristin Gebauer.

Die Landwehr-Quilterinnen haben der Kirchengemeinde Peter und Paul einen neuen Altarbehang geschenkt.
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