Kirchenkreistag Hildesheimer Land-Alfeld berät Verbandsfusion mit dem nördlichen Nachbarn und verabschiedet 9-Millionen-Haushalt
Hildesheim. „Was macht uns so einzigartig attraktiv für den Kirchenkreis Peine?“, fragte Christoph Bauch mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Der Vorsitzende des evangelischen Kirchenkreistags Hildesheimer Land-Alfeld konnte in der ersten Sitzung des Jahres gleich drei Superintendenten begrüßen: neben den „Eigengewächsen“ Katharina Henking und Christian Castel auch Volker Menke aus Peine. Denn die Peiner möchten sich gerne dem Kirchenkreisverband Hildesheim anschließen.
Die Attraktivität liege an der größeren Verbundenheit mit Hildesheim, sagte Volker Menke. Ginge es nach der Landeskirche, müsste Peine mit Gifhorn und Wolfsburg fusionieren. Doch die weitaus meisten Menschen in Peine und Umgebung hätten stärkere Bezüge nach Süden. Der Kirchenkreisverband Hildesheim, dem auch der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt angehört, würde durch die Aufstockung zum Trio auf rund 190.000 Gemeindemitglieder anwachsen.
Vor allem Rolf Lüer, Kirchenvorsteher aus Holle, hatte Fragen zum Sinn der Fusion. „Wer bezahlt es denn letztendlich“, wollte er unter anderem wissen. Denn in Hildesheim müsste das Kirchenamt erweitert werden, wofür mit Kosten von rund 2,5 Millionen Euro kalkuliert wird. Amtsleiter Jens Stöber rechnete vor, dass ein eventueller Gebäudekauf aus Rücklagen der beiden Kirchenämter und durch Teilvermietung gedeckt werden könne.
Die drei SuperintendentInnen und der Amtsleiter waren sich einig in der Einschätzung, dass die Vorteile überwiegen. „Bewährte Strukturen und Errungenschaften bleiben erhalten“, sagte Katharina Henking, „und unser Kirchenamt wird stabiler und zukunftsfähiger.“ Christian Castel stellte zudem klar: „Es geht nicht um eine Fusion der Kirchenkreise. Die bleiben absolut autonom.“ Der Zusammenschluss werde nur die Verwaltung und das Diakonische Werk betreffen.
Ende März werden die beiden Kirchenkreistage der Region Hildesheim entscheiden, ob sie Peines Anschlussantrag zustimmen. Die Diskussion fällt in eine Phase, in der die evangelische Kirche zumindest von Geldsorgen verschont bleibt. Das Gremium verabschiedete einstimmig die Haushaltspläne für die Jahre 2017 und 2018, die ausgeglichen sind, jeweils ein Volumen von 9,3 Millionen Euro haben und sich damit auf dem Niveau der beiden Vorjahre bewegen.
Es ist eine Verschnaufpause nach zahlreichen Kürzungsrunden der Vergangenheit – und spätestens ab 2020 muss mit neuen Sparvorgaben gerechnet werden. Das liegt auch an den weiter sinkenden Mitgliederzahlen. In den letzten zehn Jahren ist der Kirchenkreis besonders durch Landflucht und den demografischen Wandel von 91.000 auf gut 77.000 Mitglieder geschrumpft.
Zu den Dingen, die die Menschen zwischen Börde und Ith zusammenhält, gehört die Kirchenmusik. Das machte Kirchenkreiskantorin Christiana Kothen aus Alfeld deutlich, als sie die Überarbeitung des „Grundstandards Kirchenmusik“ vorstellte. Zwei hauptamtliche KantorInnen beschäftigt der Kirchenkreis, außerdem 162 ehrenamtliche KirchenmusikerInnen. In Zukunft müsste mehr dafür getan werden, OrganistInnen-Nachwuchs zu gewinnen, die Kinderchorarbeit sollte verstärkt und SingleiterInnen ausgebildet werden – so die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe.
Nicht zuletzt, ergänzte Pastor Bernd Ulrich Rüter aus Burgstemmen, müssten die Angebote im Bereich der Popularmusik erweitert werden – am besten durch die Anstellung eines Popkantors. Ein Schritt in diese Richtung soll am 12. August ein „Impulstag Popularmusik“ in Nordstemmen sein. Ralf Neite
Bild:
Grünes Licht für die Haushaltspläne 2017 und 2018. Vorne links Superintendentin Katharina Henking aus Alfeld, rechts ihre Amtskollegen Christian Castel aus Elze und Volker Menke aus Peine.
Hildesheim. „Was macht uns so einzigartig attraktiv für den Kirchenkreis Peine?“, fragte Christoph Bauch mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Der Vorsitzende des evangelischen Kirchenkreistags Hildesheimer Land-Alfeld konnte in der ersten Sitzung des Jahres gleich drei Superintendenten begrüßen: neben den „Eigengewächsen“ Katharina Henking und Christian Castel auch Volker Menke aus Peine. Denn die Peiner möchten sich gerne dem Kirchenkreisverband Hildesheim anschließen.
Die Attraktivität liege an der größeren Verbundenheit mit Hildesheim, sagte Volker Menke. Ginge es nach der Landeskirche, müsste Peine mit Gifhorn und Wolfsburg fusionieren. Doch die weitaus meisten Menschen in Peine und Umgebung hätten stärkere Bezüge nach Süden. Der Kirchenkreisverband Hildesheim, dem auch der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt angehört, würde durch die Aufstockung zum Trio auf rund 190.000 Gemeindemitglieder anwachsen.
Vor allem Rolf Lüer, Kirchenvorsteher aus Holle, hatte Fragen zum Sinn der Fusion. „Wer bezahlt es denn letztendlich“, wollte er unter anderem wissen. Denn in Hildesheim müsste das Kirchenamt erweitert werden, wofür mit Kosten von rund 2,5 Millionen Euro kalkuliert wird. Amtsleiter Jens Stöber rechnete vor, dass ein eventueller Gebäudekauf aus Rücklagen der beiden Kirchenämter und durch Teilvermietung gedeckt werden könne.
Die drei SuperintendentInnen und der Amtsleiter waren sich einig in der Einschätzung, dass die Vorteile überwiegen. „Bewährte Strukturen und Errungenschaften bleiben erhalten“, sagte Katharina Henking, „und unser Kirchenamt wird stabiler und zukunftsfähiger.“ Christian Castel stellte zudem klar: „Es geht nicht um eine Fusion der Kirchenkreise. Die bleiben absolut autonom.“ Der Zusammenschluss werde nur die Verwaltung und das Diakonische Werk betreffen.
Ende März werden die beiden Kirchenkreistage der Region Hildesheim entscheiden, ob sie Peines Anschlussantrag zustimmen. Die Diskussion fällt in eine Phase, in der die evangelische Kirche zumindest von Geldsorgen verschont bleibt. Das Gremium verabschiedete einstimmig die Haushaltspläne für die Jahre 2017 und 2018, die ausgeglichen sind, jeweils ein Volumen von 9,3 Millionen Euro haben und sich damit auf dem Niveau der beiden Vorjahre bewegen.
Es ist eine Verschnaufpause nach zahlreichen Kürzungsrunden der Vergangenheit – und spätestens ab 2020 muss mit neuen Sparvorgaben gerechnet werden. Das liegt auch an den weiter sinkenden Mitgliederzahlen. In den letzten zehn Jahren ist der Kirchenkreis besonders durch Landflucht und den demografischen Wandel von 91.000 auf gut 77.000 Mitglieder geschrumpft.
Zu den Dingen, die die Menschen zwischen Börde und Ith zusammenhält, gehört die Kirchenmusik. Das machte Kirchenkreiskantorin Christiana Kothen aus Alfeld deutlich, als sie die Überarbeitung des „Grundstandards Kirchenmusik“ vorstellte. Zwei hauptamtliche KantorInnen beschäftigt der Kirchenkreis, außerdem 162 ehrenamtliche KirchenmusikerInnen. In Zukunft müsste mehr dafür getan werden, OrganistInnen-Nachwuchs zu gewinnen, die Kinderchorarbeit sollte verstärkt und SingleiterInnen ausgebildet werden – so die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe.
Nicht zuletzt, ergänzte Pastor Bernd Ulrich Rüter aus Burgstemmen, müssten die Angebote im Bereich der Popularmusik erweitert werden – am besten durch die Anstellung eines Popkantors. Ein Schritt in diese Richtung soll am 12. August ein „Impulstag Popularmusik“ in Nordstemmen sein. Ralf Neite
Bild:
Grünes Licht für die Haushaltspläne 2017 und 2018. Vorne links Superintendentin Katharina Henking aus Alfeld, rechts ihre Amtskollegen Christian Castel aus Elze und Volker Menke aus Peine.