Dienst am Wort und Dienst am Menschen

Tue, 20 Dec 2016 16:56:46 +0000 von Ralf Neite

Pastorin Hanna Wagner in Hackenstedt als Gemeindepastorin eingeführt

Holle. „Eigentlich ein ganz normaler Gottesdienst“, sagt Hanna Wagner rückblickend beim gemeinsamen Imbiss im Pfarrhaus in Hackenstedt. Es gibt wärmende Suppe, Getränke und viele gute Gespräche. Wagner ist nun offiziell Gemeindepastorin für die Kirchenregion Holle mit den Gemeinden Hackenstedt, Sottrum, Silium, Grasdorf, Heersum, Luttrum und Holle. Zuständig für die Gemeinden ist sie zusammen mit Pastor Peter Michael Wiegandt. Drei Jahre hat sie nach ihrer Ordination schon in der Region verbracht. „Ich bin nun angekommen und habe auch viele neue Freunde gefunden“, sagt Wagner zu ihrer Entscheidung, ihr Amt hier weiterzuführen. Ihr dreijähriger Sohn geht in den Kindergarten vor Ort.

Über den Entschluss freuen sich die Kirchenvorstände sehr, das ist in den Grußworten nach dem Einführungsgottesdienst deutlich zu hören. Sie führe vieles im Gemeindeleben fort, habe dabei aber auch Neues angeschoben: Zum Beispiel die regelmäßige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, vor allem in Sottrum. Natürlich habe sie nach drei Jahren auch gesehen, wo mehr getan werden müsse: „Die Bereichsdienste, da haben wir noch Bedarf“, sagt Wagner, und meint die Besuche zu Geburtstagen und anderen wichtigen Anlässen.

Die Termine für 2017 habe sie schon fest im Blick: So etwa eine Gemeindefahrt nach Wittenberg, ein großes Sommerfest sowie der Besuch von Ministerpräsident Stephan Weil. „Der wird in der Urbanikirche in Heersum predigen, am 22. Januar 2017“, so Wagner. Ein Gemeindemitglied habe den Besuch organisiert.

Eine Besonderheit habe es doch noch in ihrem Einführungsgottesdienst gegeben, meint Wagner: Der Kirchenchor der Gemeinde Hackenstedt, unter der kommissarischen Leitung von Lieselotte Lerch hat für die musikalische Untermalung gesorgt, mit Gitarrenbegleitung und auch einem gemeinsam angeleiteten Kanon.

Sie freue sich sehr, sagte Katharina Henking, Superintendentin des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld, bei der Einführung in der Pauluskirche. Nicht nur darüber, dass das Besetzungsverfahren so geräuschlos abgelaufen sei, sondern auch über Hanna Wagner persönlich: „Schon bald nach dem Beginn der Probezeit wurde deutlich: Hier ist eine Pastorin am Werk, die den Dienst der Verkündigung richtig gut macht“. Sie bereite sich intensiv vor, und sie finde und setze auch theologisch klug und feinsinnig die Worte.

Katharina Henking betonte, dass das Amt der Gemeindepastorin immer zwei Seiten der Verantwortung darstelle: „Es ist Dienst am Wort und zugleich immer auch Dienst am Menschen.“ Nicht nur theologische Fähigkeiten seien da gefragt, auch menschliche. Ein ständiger Balanceakt sei das: „Der Beruf einer Pastorin ist schön und schwer zugleich“. Vor allem aber die vielen helfenden Menschen guten Willens seien wichtig, die mit zupackten und da seien, so die Superintendentin zum Schluss ihrer Predigt: „Sie bereichern hier gemeinsam mit den beiden amtierenden Pastoren und dem Diakon der Region das kirchliche Leben.“

Pastorin Wagner sprach in ihrer Predigt von dem bevorstehenden Weihnachtsfest und der Jungfrauengeburt Marias. Diese Besonderheit stehe nicht unbedingt für etwas Biologisches, sondern etwas Geistliches: „Es soll besagen, dass etwas ganz Neues in die Welt kommt, das nicht männlicher Macht entspringt. Das Neue kommt durch die Kraft des Geistes zur Welt“, sagte Hanna Wagner. Die Umstände von Marias Schwangerschaft deuteten darauf hin: Hier werde das Leben nicht weiter in gewohnten Bahnen verlaufen, sondern Gott habe eingegriffen und einen Schnitt gemacht.
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