Trommelwirbel für die neue Krippe

Mon, 21 Sep 2015 13:12:09 +0000 von Ralf Neite

Große Nachfrage beim integrativen Kindergarten St. Lukas macht Anbau nötig

Garmissen. Zusammen wurde voller Inbrunst getrommelt: Nicht nur viele Kinder der Ev.-luth. Integrativen Kindertagesstätte St. Lukas spielten auf Zuruf ihrer Erzieherinnen auf ihren Papp-Cajóns und selbsthergestellten Trommeln, auch die Erwachsenen machten mit. Allen voran ihre Kita-Leiterin Martina Kruse; Pastor Eckart Winkelmann und Bürgermeister Axel Witte. Während des Gottesdienstes zum Gemeindefest von St. Lukas in Garmissen wurde ausgiebig mit Musik und kleinen Ansprachen das gefeiert, was nach viermonatiger Bauzeit nun genutzt werden kann: ein rund 140 Quadratmeter großer Anbau am Kindergarten und damit Platz für eine weitere integrative Krippengruppe.

Wie passend, dieses Fest am Weltkindertag zu begehen, sagte Pastor Eckart Winkelmann eingangs in seiner Predigt. Unterstützt von Rudi Rabe, seiner gesprächigen Handpuppe, erklärte Winkelmann den vielen Kindern im Gottesdienst, wie wichtig Jesus Kinder waren. Gemeinsam zählten Pastor, Rabe und Kinder die Gruppen in der Kita durch: drei Kindergarten- und zwei Krippengruppen gibt es nun. „Drei und zwei gleiche, das ist ja wie beim Poker: 'Full House'“ , zog der vorlaute Vogel als Fazit. Bereits jetzt, mit der neuen Krippengruppe, sei die Kita schon wieder komplett ausgebucht, sagte Winkelmann, der bereits seit 29 Jahren Pastor in der Gemeinde ist und schon manche Erweiterung des Kindergartens miterlebt hat.

Auch die politische Gemeinde, vertreten durch den Bürgermeister der Gemeinde Schellerten, Axel Witte, und den Ortsbürgermeister von Ahstedt, Reinhard Ratay, zeigte sehr erfreut über den fertigen Anbau: „Ich bin froh, dass es so schön geworden ist“, so Witte nach der Feier, „der Kindergarten hat mit seiner inklusiven Arbeit ein echtes Alleinstellungsmerkmal und es ist der erste in Schellerten, der sich das Thema Integration auf die Fahnen geschrieben hat.“ Sabine Schommartz, pädagogische Leitung der Kindertagesstätten im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld gratulierte und richtete auch Glückwünsche von Superintendentin Katharina Henking aus.

Insgesamt 343.000 Euro hat der Neubau gekostet - rund 69.000 Euro davon gab die Gemeinde dazu, 60.000 der Landkreis und 4.300 Euro der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld. Der größte Anteil wurde aus Bundes- und Landesfördermitteln bezahlt. Die Bauleitung hatte die Firma Bernward GmbH.

Martina Kruse bedankte sich in ihrer Ansprache vor allem bei den Eltern, die mit ihren Wünschen nach einer größeren Krippe den Anstoß für die Erweiterung lieferten: „Als Eltern ermöglichen Sie uns in der Kita diesen Auftrag umzusetzen und fordern das Recht auf Bildung und Erziehung Ihres Kindes ein.“ Das zeige, so Kruse, auch Vertrauen in das Konzept dieser Institution, in das Teams und seine pädagogische, religionspädagogische und heilpädagogische Arbeit. Nicht zuletzt habe der gute Dialog zwischen allen Beteiligten, politischer und kirchlicher Gemeinde und auch den Eltern, zum jetzigen Ergebnis geführt. Fünfzehn neue Krippenplätze können nun zusätzlich angeboten werden.105 Kinder sind es insgesamt, viele davon mit besonderem Förderbedarf. Dazu wurden auch drei neue Mitarbeitende eingestellt, darunter ein neuer Heilpädagoge.

Beim späteren Gemeindefest mit leckerem Essen sowie Unterhaltungsprogramm wie Puppentheater und einer HipHop-Einlage feierten die Besucher noch lange auf dem Kitagelände. Es wurden auch die neuen Räume von rund hundert kleinen und großen Gästen neugierig begutachtet. Unter ihnen Markus Daniel, der zusammen mit seiner zweijährigen Tochter Alissa-Telia im neuen Anbau an den Tischchen bastelte. Er selbst sei damals im Kindergarten in Garmissen gewesen, erzählt er, nun bringt er seine eigene Tochter hierher und freut sich: „Die neuen Räume sind toll geworden.“ Florian Aue
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