Gesellschaftliche Visionen prägen Einführung Mirko Peiserts als neuer Superintendent
Hildesheim. Es war ein Einstand mit Ausrufezeichen: Seine Einführung als neuer Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt nutzte Mirko Peisert am Sonntagnachmittag für eine klare Ansage: gegen Tendenzen der politischer Abschottung, für Offenheit, Teilhabe, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Nach Predigten wird üblicherweise nicht geklatscht. Doch als im der katholische Dechant Wolfgang Voges später für die beeindruckende Ansprache dankte, reagierten die Menschen in der sehr gut gefüllten Andreaskirche mit starkem, langem Applaus.
Bevor Peisert die Kanzel betrat, wurde er von Landessuperintendent Eckhard Gorka feierlich in seine neuen Ämter als Superintendent und als Andreaspastor eingeführt. Der in der Heide aufgewachsene 43-Jährige habe eine „unglaublich reiche Bildungs- und Berufsbiografie“, die er nur ausschnittsweise würdigen könne, betonte Gorka. Peisert habe in Marburg, Rumänien und Berlin Theologie studiert, habe nach seiner Ordination in Einbeck und Steinwedel als Pastor gewirkt. Zudem habe er sich unter anderem in der Vikarsausbildung, in der Landessynode und als stellvertretender Burgdorfer Superintendent engagiert.
Der Landessuperintendent dankte Andrea Burgk-Lempart und Peter Noß-Kolbe als stellvertretende SuperintendentInnen, der Kirchenkreistagsvorsitzenden Maria-Christine Schäffer und Pastor Detlef Albrecht: Gemeinsam sei es ihnen gelungen, die mehr als einjährige Vakanz im Kirchenkreis und in der Andreasgemeinde gut zu überbrücken. An Peisert gewandt, sagte Gorka: „Sie haben eine große Aufgabe vor sich, aber Ihnen wird auch die größtmögliche Hilfe zuteil: der Geist Gottes.“
Nach seiner Segnung befasste sich Mirko Peisert in der Predigt mit einer Passage aus dem Lukasevangelium, in der Johannes der Täufer die Ankunft des Messias ankündigt. Johannes habe die Vision einer besseren Zukunft angetrieben, so Peisert: „Alles muss sich ändern, und deshalb müssen wir uns ändern.“ Das heiße, mit Schwächeren zu teilen; nicht mehr zu verlangen, als Rechtens ist; und vor allem: niemandem Gewalt oder Unrecht anzutun.
Diesen Forderungen konfrontierte er mit aktuellen politischen Entwicklungen wie den Brexit in Großbritannien, Trumps Wahl zum US-Präsidenten oder österreichische Pläne, neue Grenzanlagen zu bauen, um Flüchtlingen den Weg zu versperren. Auf die Not flüchtender Menschen aus Syrien und anderen Kriegsländern werde allenthalben mit Abschottung reagiert. „Wo sind die Träume geblieben?“, fragte Mirko Peisert. „Zukunft, das klingt heute oft nur nach dem nächsten iPhone.“ Doch die Menschen brauchten, vor 2000 Jahren wie heute, größere Visionen eines gerechten Ausgleichs und friedlichen Miteinanders.
Zu den ersten Gratulanten gehörten Hildesheims Oberbürgermeister Ingo Meyer sowie die beiden Bundestagsabgeordneten Ute Bertram und Bernd Westphal. Mirko Peisert dankte für das „herzliche und warme Willkommen“, das ihm überall in der Stadt und im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt entgegen gebracht werde. Er bat um Nachsicht, wenn er noch eine Weile brauche, um sich ganz in seine neue Aufgabe einzufinden, und bot den Menschen im Kirchenkreis an: „Wenn Sie sich eine Veränderung wünschen, sagen Sie es mir am besten gleich!“ Ralf Neite
Bilder:
Viele Pastorinnen und Pastoren begleiteten den neuen Superintendenten auf seinem Weg in die Andreaskirche.
Oberbürgermeister Ingo Meyer, Karin Köhler, stellvertretende Vorsitzende des Kirchenkreisvorstands, Superintendent Mirko Peisert und Landessuperintendent Eckhard beim Einführungsgottesdienst in der Hildesheimer Andreaskirche. Fotos: Neite
Mirko Peisert setzte sich in seiner Predigt unter anderem mit aktuellen politische Entwicklungen auseinander wie dem Brexit in Großbritannien, Trumps Wahl zum US-Präsidenten oder österreichischen Pläne, neue Grenzanlagen zu bauen.
Hildesheim. Es war ein Einstand mit Ausrufezeichen: Seine Einführung als neuer Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt nutzte Mirko Peisert am Sonntagnachmittag für eine klare Ansage: gegen Tendenzen der politischer Abschottung, für Offenheit, Teilhabe, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Nach Predigten wird üblicherweise nicht geklatscht. Doch als im der katholische Dechant Wolfgang Voges später für die beeindruckende Ansprache dankte, reagierten die Menschen in der sehr gut gefüllten Andreaskirche mit starkem, langem Applaus.
Bevor Peisert die Kanzel betrat, wurde er von Landessuperintendent Eckhard Gorka feierlich in seine neuen Ämter als Superintendent und als Andreaspastor eingeführt. Der in der Heide aufgewachsene 43-Jährige habe eine „unglaublich reiche Bildungs- und Berufsbiografie“, die er nur ausschnittsweise würdigen könne, betonte Gorka. Peisert habe in Marburg, Rumänien und Berlin Theologie studiert, habe nach seiner Ordination in Einbeck und Steinwedel als Pastor gewirkt. Zudem habe er sich unter anderem in der Vikarsausbildung, in der Landessynode und als stellvertretender Burgdorfer Superintendent engagiert.
Der Landessuperintendent dankte Andrea Burgk-Lempart und Peter Noß-Kolbe als stellvertretende SuperintendentInnen, der Kirchenkreistagsvorsitzenden Maria-Christine Schäffer und Pastor Detlef Albrecht: Gemeinsam sei es ihnen gelungen, die mehr als einjährige Vakanz im Kirchenkreis und in der Andreasgemeinde gut zu überbrücken. An Peisert gewandt, sagte Gorka: „Sie haben eine große Aufgabe vor sich, aber Ihnen wird auch die größtmögliche Hilfe zuteil: der Geist Gottes.“
Nach seiner Segnung befasste sich Mirko Peisert in der Predigt mit einer Passage aus dem Lukasevangelium, in der Johannes der Täufer die Ankunft des Messias ankündigt. Johannes habe die Vision einer besseren Zukunft angetrieben, so Peisert: „Alles muss sich ändern, und deshalb müssen wir uns ändern.“ Das heiße, mit Schwächeren zu teilen; nicht mehr zu verlangen, als Rechtens ist; und vor allem: niemandem Gewalt oder Unrecht anzutun.
Diesen Forderungen konfrontierte er mit aktuellen politischen Entwicklungen wie den Brexit in Großbritannien, Trumps Wahl zum US-Präsidenten oder österreichische Pläne, neue Grenzanlagen zu bauen, um Flüchtlingen den Weg zu versperren. Auf die Not flüchtender Menschen aus Syrien und anderen Kriegsländern werde allenthalben mit Abschottung reagiert. „Wo sind die Träume geblieben?“, fragte Mirko Peisert. „Zukunft, das klingt heute oft nur nach dem nächsten iPhone.“ Doch die Menschen brauchten, vor 2000 Jahren wie heute, größere Visionen eines gerechten Ausgleichs und friedlichen Miteinanders.
Zu den ersten Gratulanten gehörten Hildesheims Oberbürgermeister Ingo Meyer sowie die beiden Bundestagsabgeordneten Ute Bertram und Bernd Westphal. Mirko Peisert dankte für das „herzliche und warme Willkommen“, das ihm überall in der Stadt und im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt entgegen gebracht werde. Er bat um Nachsicht, wenn er noch eine Weile brauche, um sich ganz in seine neue Aufgabe einzufinden, und bot den Menschen im Kirchenkreis an: „Wenn Sie sich eine Veränderung wünschen, sagen Sie es mir am besten gleich!“ Ralf Neite
Bilder:
Viele Pastorinnen und Pastoren begleiteten den neuen Superintendenten auf seinem Weg in die Andreaskirche.
Oberbürgermeister Ingo Meyer, Karin Köhler, stellvertretende Vorsitzende des Kirchenkreisvorstands, Superintendent Mirko Peisert und Landessuperintendent Eckhard beim Einführungsgottesdienst in der Hildesheimer Andreaskirche. Fotos: Neite
Mirko Peisert setzte sich in seiner Predigt unter anderem mit aktuellen politische Entwicklungen auseinander wie dem Brexit in Großbritannien, Trumps Wahl zum US-Präsidenten oder österreichischen Pläne, neue Grenzanlagen zu bauen.