Einzigartige Fachpflegeeinrichtung feiert Jubiläum
Hildesheim. Fünfzig turbulente Jahre hat das Haus Arche nun auf dem Buckel. Und auch nach einem halben Jahrhundert ist das Haus einzigartig in ganz Niedersachsen: Hier leben bis zu 17 Menschen mit mehrfacher Schwerstbehinderung und hohem behandlungspflegerischem Bedarf, einige von ihnen müssen beatmet werden. Doch das Haus Arche, als Teil der Diakonie Himmelsthür in Sorsum, ist keine Klinik. Es ist vor allem ein Zuhause und soll sich auch so anfühlen. Menschen im Alter zwischen 18 Monaten und 52 Jahren leben hier. Den 50. Geburtstag der Einrichtung feierten Team und BewohnerInnen am Freitag mit einem Tag der offenen Tür. Dazu waren neben Angehörigen vor allem Pflegefachkräfte, aber auch Menschen eingeladen, die sich für ehrenamtliche Arbeit dort interessieren.
„Diese Augen! Darin kann man so viele Emotionen sehen.“ Erika Baxmann sitzt auf einer Bierbank im Garten des Hauses und bekommt beim Erzählen selbst ganz leuchtende Augen. Sie ist „Matrosin“ auf der Arche. Regelmäßig kommen sie und andere Ehrenamtliche hierher und verbringen Zeit mit Bewohnern und Bewohnerinnen des Hauses, in einer Art Patenschaft. Dadurch sind Erika Baxmann und die übrigen MatrosInnen bald zu wichtigen Bezugspersonen für die Menschen mit Beeinträchtigung geworden. Und lernen dabei selber jedes Mal Neues, entwickeln ein Gespür dafür, auch ohne Worte mit Menschen zu kommunizieren – wenn man gut aufeinander achtet und aufmerksam ist, kann man mit einem Blick in die Augen oft mehr verstehen, als durch ein langes Gespräch. Die meisten BewohnerInnen des Hauses sind nicht zu verbaler Kommunikation in der Lage, sind deshalb aber nicht unbedingt weniger mitteilsam.
Während einer Führung durch die Räumlichkeiten erzählt Pflegedienstleitung Stefanie Grube von den vielen verschiedenen Herausforderungen, vor denen das Pflegeteam im Haus Arche jeden Tag aufs Neue steht: „Wir wissen nicht, was der morgige Tag bringt. Manchmal können wir nur Stunde für Stunde planen.“ Bei dieser Arbeit kommt es auf so viel mehr an, als auf die reine Versorgung. Genau so wichtig ist es, ein Gespür für diese besonderen Personen und deren Bedürfnisse zu entwickeln, die über Behandlung und Pflege hinaus gehen. Täglich kommen PhysiotherapeutInnen ins Haus, dazu häufig LogopädInnen und eine Musiktherapeutin. Heute treibt eine Klinik-Clownin im Haus ihre Späße.
Auch das Team kommt bei der Arbeit hier manchmal an seine Grenzen. Trotzdem herrscht gute Laune, viele sind schon seit vielen Jahren hier tätig. „Es freut uns natürlich, wenn wir trotz Pflegenotstand viele Anfragen von Menschen bekommen, die ausdrücklich hier bei uns arbeiten möchten“, sagt Heimleiterin Andrea Zimmermann. Was das Haus Arche nämlich besonders auszeichnet sind nicht die Einrichtung oder Ausstattung. Sondern das enorme Maß an Hingabe, mit der das Team das Leben und die Arbeit hier gestaltet. In manchen Situationen hilft nun einmal nicht Fachwissen allein, sondern es braucht auch Feingefühl und Ideenreichtum. Wanja Neite
Hildesheim. Fünfzig turbulente Jahre hat das Haus Arche nun auf dem Buckel. Und auch nach einem halben Jahrhundert ist das Haus einzigartig in ganz Niedersachsen: Hier leben bis zu 17 Menschen mit mehrfacher Schwerstbehinderung und hohem behandlungspflegerischem Bedarf, einige von ihnen müssen beatmet werden. Doch das Haus Arche, als Teil der Diakonie Himmelsthür in Sorsum, ist keine Klinik. Es ist vor allem ein Zuhause und soll sich auch so anfühlen. Menschen im Alter zwischen 18 Monaten und 52 Jahren leben hier. Den 50. Geburtstag der Einrichtung feierten Team und BewohnerInnen am Freitag mit einem Tag der offenen Tür. Dazu waren neben Angehörigen vor allem Pflegefachkräfte, aber auch Menschen eingeladen, die sich für ehrenamtliche Arbeit dort interessieren.
„Diese Augen! Darin kann man so viele Emotionen sehen.“ Erika Baxmann sitzt auf einer Bierbank im Garten des Hauses und bekommt beim Erzählen selbst ganz leuchtende Augen. Sie ist „Matrosin“ auf der Arche. Regelmäßig kommen sie und andere Ehrenamtliche hierher und verbringen Zeit mit Bewohnern und Bewohnerinnen des Hauses, in einer Art Patenschaft. Dadurch sind Erika Baxmann und die übrigen MatrosInnen bald zu wichtigen Bezugspersonen für die Menschen mit Beeinträchtigung geworden. Und lernen dabei selber jedes Mal Neues, entwickeln ein Gespür dafür, auch ohne Worte mit Menschen zu kommunizieren – wenn man gut aufeinander achtet und aufmerksam ist, kann man mit einem Blick in die Augen oft mehr verstehen, als durch ein langes Gespräch. Die meisten BewohnerInnen des Hauses sind nicht zu verbaler Kommunikation in der Lage, sind deshalb aber nicht unbedingt weniger mitteilsam.
Während einer Führung durch die Räumlichkeiten erzählt Pflegedienstleitung Stefanie Grube von den vielen verschiedenen Herausforderungen, vor denen das Pflegeteam im Haus Arche jeden Tag aufs Neue steht: „Wir wissen nicht, was der morgige Tag bringt. Manchmal können wir nur Stunde für Stunde planen.“ Bei dieser Arbeit kommt es auf so viel mehr an, als auf die reine Versorgung. Genau so wichtig ist es, ein Gespür für diese besonderen Personen und deren Bedürfnisse zu entwickeln, die über Behandlung und Pflege hinaus gehen. Täglich kommen PhysiotherapeutInnen ins Haus, dazu häufig LogopädInnen und eine Musiktherapeutin. Heute treibt eine Klinik-Clownin im Haus ihre Späße.
Auch das Team kommt bei der Arbeit hier manchmal an seine Grenzen. Trotzdem herrscht gute Laune, viele sind schon seit vielen Jahren hier tätig. „Es freut uns natürlich, wenn wir trotz Pflegenotstand viele Anfragen von Menschen bekommen, die ausdrücklich hier bei uns arbeiten möchten“, sagt Heimleiterin Andrea Zimmermann. Was das Haus Arche nämlich besonders auszeichnet sind nicht die Einrichtung oder Ausstattung. Sondern das enorme Maß an Hingabe, mit der das Team das Leben und die Arbeit hier gestaltet. In manchen Situationen hilft nun einmal nicht Fachwissen allein, sondern es braucht auch Feingefühl und Ideenreichtum. Wanja Neite