Das Ferienprojekt „Szenenwechsel“ will soziales Lernen stärken
Gronau. Vor Andrea Gärtner, Kreisjugendwartin im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld, liegt ein DIN-A3-Blatt mit einer großen Tabelle. Darin sind Informationen zu Praktikumsplätzen vermerkt. Anschrift, Ansprechperson, Besonderheiten. Es sieht aus, als hätte Andrea Gärtner ihr Büro kurzerhand ins Gemeindehaus der St. Matthäi-Gemeinde in Gronau verlegt. Das Ferienprojekt „Szenenwechsel“ braucht offenbar viel Platz. Nicht nur auf Gärtners Zettel, sondern auch in ihrem Terminkalender.
Zusammen mit Melanie Voß, Diakonin der Region Ith, und Elske Sibbens, Diakonin der Gemeinde Gronau, betreut sie das Projekt, bei dem SchülerInnen vier Tage lang in sozialen Einrichtungen arbeiten können. Wenn sie wollen, denn das Praktikum ist freiwillig. Sie arbeiten, wenn ihre MitschülerInnen frei haben, in den Osterferien. Dafür muss niemand eine lästige Bewerbung schreiben. Die Praktikumsplätze werden zugeteilt, die SchülerInnen können vorher angeben, in welcher Einrichtung sie am liebsten arbeiten möchten: Kindergarten oder Altenheim? Tagesförderung oder Bahnhofsmission?
„Das Projekt ist eine Chance, sich selbst zu testen“, erklärt Andrea Gärtner, „außerdem stärkt es die sozialen Kompetenzen.“ Soziale Einrichtungen seien dafür wie gemacht. Selbst, wenn sich die Teilnehmenden später für andere Berufswege entscheiden sollten. Dort erhalten sie wichtige soziale Kompetenzen.
Andrea Gärtner hält aber auch die gemeinsame Arbeit mit Menschen unterschiedlichen Alters für wichtig: „Früher war es selbstverständlich, dass mehrere Generationen zusammenlebten. Heute ist das nicht mehr der Fall.“ Der „Szenenwechsel“ sei daher eine Möglichkeit, generationsübergreifend zu arbeiten. Das Projekt der Landeskirche Hannover feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld ist zum dritten Mal dabei.
Langsam, aber sicher treffen die Teilnehmenden im Matthäi-Gemeidesaal ein. Neun haben sich angemeldet, darunter eine Jugendliche mit Down-Syndrom. Sie wird, von ihrer Mutter begleitet, vier Tage im Johanniter-Stift in Gronau arbeiten. Die drei Diakoninnen haben in mehreren Schulen Werbung gemacht. Die SchülerInnen sind zwischen 14 und 16 Jahre alt und kommen aus verschiedenen Städten und Gemeinden: aus Alfeld, Elze, Coppenbrügge, Salzhemmendorf. Alle sind motiviert.
Einige haben Sorgen, dass das Praktikum nicht gut werden könnte. Dass sie Erwartungen nicht erfüllen könnten. Doch die Diakoninnen geben praktische Tipps und werden die Teilnehmenden auch während des Praktikums betreuen. Die Jugendlichen werden ernst genommen und nicht orientierungslos ins kalte Wasser des Berufslebens geworfen. Das ist es auch, was das Praktikum von einem Schulpraktikum unterscheidet. „Der Szenenwechsel ist wertfrei“, erklärt Andrea Gärtner, „der Blick ist nicht auf die Leistung gerichtet, sondern auf soziales Lernen. Es geht nicht darum, eine gute Bewertung zu bekommen.“ Christoph Möller
Bilder
Die Teilnehmenden von „Szenenwechsel“ 2016 mit Melanie Voß, Elske Sibberns und Andrea Gärtner. Foto: Möller
Für Andrea Gärtner steht das soziale Lernen im Vordergrund. Beim Vortreffen erklärt sie, was die Jugendlichen beim Praktikum wissen müssen. Foto: Möller
Gronau. Vor Andrea Gärtner, Kreisjugendwartin im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld, liegt ein DIN-A3-Blatt mit einer großen Tabelle. Darin sind Informationen zu Praktikumsplätzen vermerkt. Anschrift, Ansprechperson, Besonderheiten. Es sieht aus, als hätte Andrea Gärtner ihr Büro kurzerhand ins Gemeindehaus der St. Matthäi-Gemeinde in Gronau verlegt. Das Ferienprojekt „Szenenwechsel“ braucht offenbar viel Platz. Nicht nur auf Gärtners Zettel, sondern auch in ihrem Terminkalender.
Zusammen mit Melanie Voß, Diakonin der Region Ith, und Elske Sibbens, Diakonin der Gemeinde Gronau, betreut sie das Projekt, bei dem SchülerInnen vier Tage lang in sozialen Einrichtungen arbeiten können. Wenn sie wollen, denn das Praktikum ist freiwillig. Sie arbeiten, wenn ihre MitschülerInnen frei haben, in den Osterferien. Dafür muss niemand eine lästige Bewerbung schreiben. Die Praktikumsplätze werden zugeteilt, die SchülerInnen können vorher angeben, in welcher Einrichtung sie am liebsten arbeiten möchten: Kindergarten oder Altenheim? Tagesförderung oder Bahnhofsmission?
„Das Projekt ist eine Chance, sich selbst zu testen“, erklärt Andrea Gärtner, „außerdem stärkt es die sozialen Kompetenzen.“ Soziale Einrichtungen seien dafür wie gemacht. Selbst, wenn sich die Teilnehmenden später für andere Berufswege entscheiden sollten. Dort erhalten sie wichtige soziale Kompetenzen.
Andrea Gärtner hält aber auch die gemeinsame Arbeit mit Menschen unterschiedlichen Alters für wichtig: „Früher war es selbstverständlich, dass mehrere Generationen zusammenlebten. Heute ist das nicht mehr der Fall.“ Der „Szenenwechsel“ sei daher eine Möglichkeit, generationsübergreifend zu arbeiten. Das Projekt der Landeskirche Hannover feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld ist zum dritten Mal dabei.
Langsam, aber sicher treffen die Teilnehmenden im Matthäi-Gemeidesaal ein. Neun haben sich angemeldet, darunter eine Jugendliche mit Down-Syndrom. Sie wird, von ihrer Mutter begleitet, vier Tage im Johanniter-Stift in Gronau arbeiten. Die drei Diakoninnen haben in mehreren Schulen Werbung gemacht. Die SchülerInnen sind zwischen 14 und 16 Jahre alt und kommen aus verschiedenen Städten und Gemeinden: aus Alfeld, Elze, Coppenbrügge, Salzhemmendorf. Alle sind motiviert.
Einige haben Sorgen, dass das Praktikum nicht gut werden könnte. Dass sie Erwartungen nicht erfüllen könnten. Doch die Diakoninnen geben praktische Tipps und werden die Teilnehmenden auch während des Praktikums betreuen. Die Jugendlichen werden ernst genommen und nicht orientierungslos ins kalte Wasser des Berufslebens geworfen. Das ist es auch, was das Praktikum von einem Schulpraktikum unterscheidet. „Der Szenenwechsel ist wertfrei“, erklärt Andrea Gärtner, „der Blick ist nicht auf die Leistung gerichtet, sondern auf soziales Lernen. Es geht nicht darum, eine gute Bewertung zu bekommen.“ Christoph Möller
Bilder
Die Teilnehmenden von „Szenenwechsel“ 2016 mit Melanie Voß, Elske Sibberns und Andrea Gärtner. Foto: Möller
Für Andrea Gärtner steht das soziale Lernen im Vordergrund. Beim Vortreffen erklärt sie, was die Jugendlichen beim Praktikum wissen müssen. Foto: Möller
Quelle: Möller