Spuren auf den Lebenswegen

Mon, 31 Aug 2015 12:28:18 +0000 von Ralf Neite

Gottesdienst in Lamspringe zum Abschied von Pastor Drösemeyer

Lamspringe. Vor drei Jahren hat Pastor Christoph Drösemeyer im Kirchspiel Lamspringe, Graste-Netze und Neuhof seine erste Pfarrstelle angetreten, nun hat er sich in der Lamspringer Sophienkirche von seiner Gemeinde verabschiedet – nach „einer guten und gesegneten Zeit“, wie Pastor Drösemeyer betonte. Er wünschte der Kirchengemeinde, dass die freie Pfarrstelle schnell wieder besetzt würde und warb auch gleich um einen Nachfolger: „Das ist eine hochattraktive Pfarrstelle“, sagte er, „ein wahrer Schatz“.

Um die oft schwierige Besetzung von Pfarrstellen in ländlichen Gebieten zu erleichtern, regte Christoph Drösemeyer an, nicht immer auf der Residenzpflicht vor Ort zu bestehen, sondern offen für neue Wege zu sein. Der scheidende Pastor dankte für die Unterstützung der Gemeindemitglieder sowie der Superintendentin Katharina Henking gerade in den ersten Wochen seiner Amtszeit: „Ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt.“

Pastor Christoph Drösemeyer wird mit Beginn des neuen Schuljahres die Stelle eines Schulpastors am Gymnasium Andreanum und an der Berufsbildenden Werner-von-Siemens-Schule in Hildesheim antreten. Die Familie Drösemeyer zieht nach Göttingen um, damit Ehefrau Fernanda Ramos Gomes nicht mehr einen so langen Weg zur Arbeit hat. Das Ehepaar hatte sich in Göttingen kennengelernt, wo Christoph Drösemeyer studiert hat. Die gemeinsame Tochter Luisa kam in Lamspringe zur Welt.

Zuerst nur auf Probe habe der junge Pastor sein Amt im Kirchspiel angetreten und diese Probe „mit Bravour bestanden“, sagte Superintendentin Henking im Gottesdienst. Manchmal still aus dem Hintergrund, manchmal lautstark mit der Gitarre in der Hand habe er die Geschicke der Gemeinde gelenkt. „Ich muss gestehen, Sie werden mir fehlen“, sagte die Superintendentin bei der Entpflichtung des Pastors.

Pastor Drösemeyer hat unter anderem wesentlich am Aufbau eines sehr aktiven ehrenamtlichen Helferkreises für Flüchtlinge in Lamspringe mitgewirkt. Im Gottesdienst verlas er einen Brief des Landesbischofs Ralf Meister an die Kirchengemeinden. Der Bischof dankt darin allen, die in Initiativen und Projekten für Flüchtlinge mitwirken. Er fordert Christinnen und Christen auf, zu Angriffen nicht zu schweigen, sondern sich auf die Seite derer zu stellen, die fliehen und eine neue Heimat suchen: „Widersprechen Sie Stammtischparolen“. Die Bitte um Hilfe für Flüchtlinge und um Einsicht für deren Gegner fand auch Eingang in die Fürbitten im Gottesdienst.

Zum Abschied gab es für den Pastor vom Kirchenvorstand schon mal einen Stuhl für das neue Zuhause in Göttingen. Ihr Sohn Oskar sei das erste Kind gewesen, das Pastor Drösemeyer in der Gemeinde taufte, erzählte Maren Vogl vom Kirchenvorstand: Ein Beispiel für die Spuren, die er auf den Lebenswegen der Menschen im Kirchspiel hinterlassen habe. Diakon Lothar Tietz dankte für eine harmonische Zusammenarbeit mit kurzen Dienstwegen. Mit Pastor Drösemeyer habe es zwar Besprechungen gegeben, „aber nicht stundenlang“, erklärte er unter dem Beifall der Gemeinde.

Zur Erinnerung an seine dreijährige Amtszeit wird Christoph Drösemeyer unter anderem einen Stich des Flecken Lamspringe mitnehmen, den Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Pletz überreichte, sowie ein Fotobuch, angefertigt vom Lamspringer Chronisten Axel Kronenberg.

Nach dem Gottesdienst, an dem auch der Posaunenchor der Gemeinde sowie die Gitarrengruppe Neuhof mitwirkten, saßen Kirchengemeinde und Gäste noch im Pfarrgarten zusammen. Wiebke Barth

Bilder:

Die kleine Luisa hat schon mal Platz genommen auf dem ersten Stuhl für das neue Zuhause der Familie von Pastor Christoph Drösemeyer und seiner Frau Fernanda Ramos Gomes. Superintendentin Katharina Henking (links) hat den Pastor von seinem Amt in Lamspringe, Graste-Netze und Neuhof entpflichtet.
Quelle: Barth
Bestätigen

Bist du sicher?