Gehörlosen-Seniorenkreis Hildesheim feiert 40jähriges Jubiläum
Hildesheim. Im gut gefüllten großen Saal der Martin-Luther-Gemeinde richten sich die Blicke gespannt nach vorne. Dort steht Heinz Schröder und hält die Festrede. Ein großes Schild hinter ihm hat die Aufschrift: "40 Jahre Gehörlosen Seniorenkreis Hildesheim von 1978". Schröder, Organisator und wichtige helfende Hand beim Seniorenkreis Hildesheim, spricht in Gebärden- und Lautsprache zu den rund 70 Gästen. Er freut sich über viele aus den befreundeten Seniorenkreisen, die aus Celle, Goslar, Braunschweig und sogar Minden angereist sind. Alle Hände gehen in die Luft und winken oder klatschen, als er zum Fazit des 40jährigen Jubiläum kommt: "Ganz wichtig bei uns ist immer der Satz: Einigkeit und Kameradschaft machen stark."
Gegründet wurde der Kreis vor fast genau 40 Jahren unter der Leitung von Ernst Fries mit zwölf Mitgliedern. Heute treffen sich regelmässig jeden Monat dreimal so viel Senioren im Martin-Luther-Gemeindehaus in der Nordstadt. Eine besondere Ehrung lässt er einer Gründerin der ersten Stunde zuteil werden: Hildegard Engelbrecht, 96 Jahre alt, 40 Jahre dabei. Sieben Jahre hatte sie unter anderem den Kreis geleitet und auch weitere Ämter innegehabt.
Seit einigen Jahren trifft sich die gesellige Runde im Martin-Luther-Gemeindesaal in der Nordstadt. Der liege sehr praktisch in der Nähe des Bahnhofs, da viele mit dem Zug anreisen, erklärt Pastor Hans Christoph Hermes, der sich über die sehr selbständige und wiederkehrende Gruppe freut.
"Die schönste Aktivität ist nach wie vor die gelebte Gemeinschaft, der Austausch zusammen und die Möglichkeit, in Gebärdensprache miteinander zu sprechen," fasst Schröder zusammen. Dieser Kontakt im Seniorenkreis sei ganz wichtig, betonen Andrea Haase, Pastorin und gebärdensprachliche Seelsorgerin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover und Pastorin Christiane Neukirch, landeskirchliche Beauftragte für gebärdensprachliche Seelsorge. Viele der älteren Gehörlosen hätten es meist schwerer als die Hörenden, wegen der seltenen Kommunikationsgelegenheiten würden sie oft vereinzeln und vereinsamen. Beide Pastorinnen kennen den Seniorenkreis seit langer Zeit, betreuen und unterstützen die Mitglieder, in auch oft nicht einfachen Zeiten. Dafür bedankt sich der Seniorenkreis mit viel Applaus. Schröder erinnert auch an den schon verstorbenen Landeskirchenseelsorger Pastor Peter Boes, und die große Unterstützung durch ihn und seine Frau Renate Boes, die unter den Ehrengästen sitzt.
Die Mitgliederzahl der Gehörlosenvereine gehe leider zurück, sagt Heinz Schröder zum Schluss. Heute würden Gehörlosensenioren von den Hörenden mit anderen Augen gesehen, hätten auch mehr Verständnis für ihre Alltagsschwierigkeiten. "Wir Gehörlosensenioren treten selbstbewusster auf als früher", resümiert Schröder, das sei gut und richtig für die Zukunft. Dennoch müssten sie immer aufmerksam und für Veränderungen gewappnet sein. Florian Aue
Hildesheim. Im gut gefüllten großen Saal der Martin-Luther-Gemeinde richten sich die Blicke gespannt nach vorne. Dort steht Heinz Schröder und hält die Festrede. Ein großes Schild hinter ihm hat die Aufschrift: "40 Jahre Gehörlosen Seniorenkreis Hildesheim von 1978". Schröder, Organisator und wichtige helfende Hand beim Seniorenkreis Hildesheim, spricht in Gebärden- und Lautsprache zu den rund 70 Gästen. Er freut sich über viele aus den befreundeten Seniorenkreisen, die aus Celle, Goslar, Braunschweig und sogar Minden angereist sind. Alle Hände gehen in die Luft und winken oder klatschen, als er zum Fazit des 40jährigen Jubiläum kommt: "Ganz wichtig bei uns ist immer der Satz: Einigkeit und Kameradschaft machen stark."
Gegründet wurde der Kreis vor fast genau 40 Jahren unter der Leitung von Ernst Fries mit zwölf Mitgliedern. Heute treffen sich regelmässig jeden Monat dreimal so viel Senioren im Martin-Luther-Gemeindehaus in der Nordstadt. Eine besondere Ehrung lässt er einer Gründerin der ersten Stunde zuteil werden: Hildegard Engelbrecht, 96 Jahre alt, 40 Jahre dabei. Sieben Jahre hatte sie unter anderem den Kreis geleitet und auch weitere Ämter innegehabt.
Seit einigen Jahren trifft sich die gesellige Runde im Martin-Luther-Gemeindesaal in der Nordstadt. Der liege sehr praktisch in der Nähe des Bahnhofs, da viele mit dem Zug anreisen, erklärt Pastor Hans Christoph Hermes, der sich über die sehr selbständige und wiederkehrende Gruppe freut.
"Die schönste Aktivität ist nach wie vor die gelebte Gemeinschaft, der Austausch zusammen und die Möglichkeit, in Gebärdensprache miteinander zu sprechen," fasst Schröder zusammen. Dieser Kontakt im Seniorenkreis sei ganz wichtig, betonen Andrea Haase, Pastorin und gebärdensprachliche Seelsorgerin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover und Pastorin Christiane Neukirch, landeskirchliche Beauftragte für gebärdensprachliche Seelsorge. Viele der älteren Gehörlosen hätten es meist schwerer als die Hörenden, wegen der seltenen Kommunikationsgelegenheiten würden sie oft vereinzeln und vereinsamen. Beide Pastorinnen kennen den Seniorenkreis seit langer Zeit, betreuen und unterstützen die Mitglieder, in auch oft nicht einfachen Zeiten. Dafür bedankt sich der Seniorenkreis mit viel Applaus. Schröder erinnert auch an den schon verstorbenen Landeskirchenseelsorger Pastor Peter Boes, und die große Unterstützung durch ihn und seine Frau Renate Boes, die unter den Ehrengästen sitzt.
Die Mitgliederzahl der Gehörlosenvereine gehe leider zurück, sagt Heinz Schröder zum Schluss. Heute würden Gehörlosensenioren von den Hörenden mit anderen Augen gesehen, hätten auch mehr Verständnis für ihre Alltagsschwierigkeiten. "Wir Gehörlosensenioren treten selbstbewusster auf als früher", resümiert Schröder, das sei gut und richtig für die Zukunft. Dennoch müssten sie immer aufmerksam und für Veränderungen gewappnet sein. Florian Aue