Anne Schraders Fazit nach 100 Tagen als Jugendpastorin in Einbeck
Anne Gerda Schrader sitzt in ihrem Besprechungsraum neben dem Amtszimmer. Die 120 Quadratmeterwohnung in einer alten Einbecker Stadtvilla ist halb Amtssitz, halb Privatwohnung. Dalmatiner Toni, der fest zu ihrem Leben gehört, ist ausnahmsweise in der Hundekita. Anne Schrader erzählt, dass sie gerne Linkin Park hört und spricht über moderne Formen der Gottesdienstgestaltung. Denn sie ist seit September die erste Jugendkirchenpastorin in Einbeck. Ihr Fazit nach 100 Tagen im Amt? „Sie sind vergangen wie im Fluge“, erklärt die 36-Jährige lächelnd.
Gerade kommt sie von einem Konficamp im Harz zurück, an dem 100 Jugendliche teilnahmen. „Selbstbestimmtes Gestalten steht im Vordergrund – das macht wirklich Spaß“, fügt die Pastorin lächelnd hinzu. „Mit den Jugendlichen gemeinsam ihren Glauben zu entdecken und sprachfähig zu machen, ist für mich das Schönste.“ Und dass Anne Schrader dies auf eine sympathische Art und Weise schafft, diese Rückmeldung geben ihr die Jugendlichen immer wieder. „Sie lassen sich auf mich ein und ich spüre Wertschätzung. Die Jugendlichen haben sich sehr für diese Stelle eingesetzt. Und auch gefreut, als ich ihnen sagte, dass ich mich darauf beworben habe“, ergänzt Anne Schrader grinsend, die bereits seit mehr als drei Jahren Pastorin in Einbeck ist und neben der Jugendkirche Marie auch für den Bezirk West in Einbeck und die Kirchengemeinde Hullersen zuständig.
In die Jugendarbeit habe sie sich „von Anfang an ein bisschen eingeschlichen.“ Denn sie hat sich gleich an der KUF, der Konfirmandenunterrichtsfreizeit, beteiligt, die jährlich im Frühjahr mit etwa 170 Konfirmanden aus dem kompletten Leinekreis stattfindet. „Wir begleiten und reflektieren. Denn Jugendkirche wird immer mit der Jugend gemacht und nicht nur für sie. Und das macht richtig, richtig Spaß!“
Im Grundschulalter wollte Anne Schrader nie den Beruf ihres Vaters ergreifen: Pastor. „Ich fand es blöd, dass mein Vater ständig unterwegs war. Gut, wir konnten immer alle zusammen zu Mittag essen – es hatte also auch Vorteile. Aber früher habe ich sehr mit meinem Glauben gehadert und angezweifelt, warum es so viel Leid auf der Welt gibt, wenn da doch ein liebender Gott sein soll.“ Als sie in Berlin Lehramt studierte, hat Anne Schrader gemerkt, dass Gott sie nie losgelassen hat. „Aus dem kindlichen Glauben wurde ein erwachsener Glaube. Ich bin mit vollem Herzen Pastorin“, ergänzt die Einbeckerin.
Doch was machen die Jugendlichen in Einbeck nun mit ihrer eigenen Pastorin? „Das ist nun die Frage und wir sind noch immer etwas in der Findungsphase“, resümiert Anne Schrader. Geplant sind künftig ein regelmäßiger Treff, Filmabende unter einem bestimmten Motto und verschiedene Aktionen mit Bildungsangebot. „Die Jugendlichen sind super wissbegierig, möchten immer dazulernen und investieren viel in ihre ehrenamtliche Arbeit“, lobt sie. Langeweile kommt jedenfalls nie auf, denn in der Jugendkirche ist immer etwas los. Direkt nach den Sommerferien die Vorbereitung zur Mitarbeiterschulung, kurz Masch, bei der im Oktober in Fürstenberg 54 Jugendliche teilnahmen. Und natürlich die KUF, deren Vorbereitungszeit bereits angelaufen ist. Aktuell steht wieder das jährliche Wintermärchen an, diesmal Dornröschen. Drei öffentliche Vorstellungen, sechs unter der Woche in den Schulen. „Und das alles in der Freizeit der Jugendlichen – Hut ab!“, findet die Pastorin.
Im Laufe der Zeit möchte noch mehr kirchliche Anknüpfungspunkte für junge Leute anbieten. „Kirche muss sich öffnen: Wie sieht junge Kirche aus? Wen haben wir da und was braucht dieser Mensch – besonders die Zielgruppe Mitte 20 bis Mitte 40, die in Arbeit ist und wenig Zeit hat. Um sich einzubringen ist ganz wenig Zeit, deshalb sollten wir anfangen, projektbezogener zu denken“, findet Anne Schrader. Und sie möchte in Kooperation mit der Theologischen Fakultät in Göttingen untersuchen lassen, warum die Jugendkirche in Einbeck von den Jugendlichen so gut angenommen wird. „Wieso funktioniert es hier und was genau ist es, das diese Kirche von anderen Angeboten unterscheidet? Wir möchten das Konzept und die Inhalte durchleuchten und die Erfolge auf andere Kirchengemeinden übertragbar machen“, wünscht sich Anne Schrader. Ihre Begeisterungsfähigkeit steckt an – der Meinung sind auch ihre Jugendlichen. Es wird spannend, was sie gemeinsam bewegen können. Denn Jugendkirche ist bekanntlich eine Kirche von Jugendlichen für Jugendliche.
Anne Gerda Schrader sitzt in ihrem Besprechungsraum neben dem Amtszimmer. Die 120 Quadratmeterwohnung in einer alten Einbecker Stadtvilla ist halb Amtssitz, halb Privatwohnung. Dalmatiner Toni, der fest zu ihrem Leben gehört, ist ausnahmsweise in der Hundekita. Anne Schrader erzählt, dass sie gerne Linkin Park hört und spricht über moderne Formen der Gottesdienstgestaltung. Denn sie ist seit September die erste Jugendkirchenpastorin in Einbeck. Ihr Fazit nach 100 Tagen im Amt? „Sie sind vergangen wie im Fluge“, erklärt die 36-Jährige lächelnd.
Gerade kommt sie von einem Konficamp im Harz zurück, an dem 100 Jugendliche teilnahmen. „Selbstbestimmtes Gestalten steht im Vordergrund – das macht wirklich Spaß“, fügt die Pastorin lächelnd hinzu. „Mit den Jugendlichen gemeinsam ihren Glauben zu entdecken und sprachfähig zu machen, ist für mich das Schönste.“ Und dass Anne Schrader dies auf eine sympathische Art und Weise schafft, diese Rückmeldung geben ihr die Jugendlichen immer wieder. „Sie lassen sich auf mich ein und ich spüre Wertschätzung. Die Jugendlichen haben sich sehr für diese Stelle eingesetzt. Und auch gefreut, als ich ihnen sagte, dass ich mich darauf beworben habe“, ergänzt Anne Schrader grinsend, die bereits seit mehr als drei Jahren Pastorin in Einbeck ist und neben der Jugendkirche Marie auch für den Bezirk West in Einbeck und die Kirchengemeinde Hullersen zuständig.
In die Jugendarbeit habe sie sich „von Anfang an ein bisschen eingeschlichen.“ Denn sie hat sich gleich an der KUF, der Konfirmandenunterrichtsfreizeit, beteiligt, die jährlich im Frühjahr mit etwa 170 Konfirmanden aus dem kompletten Leinekreis stattfindet. „Wir begleiten und reflektieren. Denn Jugendkirche wird immer mit der Jugend gemacht und nicht nur für sie. Und das macht richtig, richtig Spaß!“
Im Grundschulalter wollte Anne Schrader nie den Beruf ihres Vaters ergreifen: Pastor. „Ich fand es blöd, dass mein Vater ständig unterwegs war. Gut, wir konnten immer alle zusammen zu Mittag essen – es hatte also auch Vorteile. Aber früher habe ich sehr mit meinem Glauben gehadert und angezweifelt, warum es so viel Leid auf der Welt gibt, wenn da doch ein liebender Gott sein soll.“ Als sie in Berlin Lehramt studierte, hat Anne Schrader gemerkt, dass Gott sie nie losgelassen hat. „Aus dem kindlichen Glauben wurde ein erwachsener Glaube. Ich bin mit vollem Herzen Pastorin“, ergänzt die Einbeckerin.
Doch was machen die Jugendlichen in Einbeck nun mit ihrer eigenen Pastorin? „Das ist nun die Frage und wir sind noch immer etwas in der Findungsphase“, resümiert Anne Schrader. Geplant sind künftig ein regelmäßiger Treff, Filmabende unter einem bestimmten Motto und verschiedene Aktionen mit Bildungsangebot. „Die Jugendlichen sind super wissbegierig, möchten immer dazulernen und investieren viel in ihre ehrenamtliche Arbeit“, lobt sie. Langeweile kommt jedenfalls nie auf, denn in der Jugendkirche ist immer etwas los. Direkt nach den Sommerferien die Vorbereitung zur Mitarbeiterschulung, kurz Masch, bei der im Oktober in Fürstenberg 54 Jugendliche teilnahmen. Und natürlich die KUF, deren Vorbereitungszeit bereits angelaufen ist. Aktuell steht wieder das jährliche Wintermärchen an, diesmal Dornröschen. Drei öffentliche Vorstellungen, sechs unter der Woche in den Schulen. „Und das alles in der Freizeit der Jugendlichen – Hut ab!“, findet die Pastorin.
Im Laufe der Zeit möchte noch mehr kirchliche Anknüpfungspunkte für junge Leute anbieten. „Kirche muss sich öffnen: Wie sieht junge Kirche aus? Wen haben wir da und was braucht dieser Mensch – besonders die Zielgruppe Mitte 20 bis Mitte 40, die in Arbeit ist und wenig Zeit hat. Um sich einzubringen ist ganz wenig Zeit, deshalb sollten wir anfangen, projektbezogener zu denken“, findet Anne Schrader. Und sie möchte in Kooperation mit der Theologischen Fakultät in Göttingen untersuchen lassen, warum die Jugendkirche in Einbeck von den Jugendlichen so gut angenommen wird. „Wieso funktioniert es hier und was genau ist es, das diese Kirche von anderen Angeboten unterscheidet? Wir möchten das Konzept und die Inhalte durchleuchten und die Erfolge auf andere Kirchengemeinden übertragbar machen“, wünscht sich Anne Schrader. Ihre Begeisterungsfähigkeit steckt an – der Meinung sind auch ihre Jugendlichen. Es wird spannend, was sie gemeinsam bewegen können. Denn Jugendkirche ist bekanntlich eine Kirche von Jugendlichen für Jugendliche.