„Kirche mit mir – und ich hoffe, auch mit Ihnen!“

Sun, 10 Sep 2017 08:18:33 +0000 von Helge Meyn-Hellberg

Landessuperintendent Eckhard Gorka hebt Bedeutung der Kirchenvorstandswahlen im März 2018 hervor

Demokratie lebt vom Mitmachen! Dazu muss man von seinem Stimmrecht Gebrauch machen. Gerade rufen überall Plakate auf, bei den Bundestagswahlen im September abzustimmen, gefolgt von den Wahlen zum Niedersächsischen Landtag im Oktober.

Auch in der evangelischen Kirche stehen bald Wahlen an. Ähnlich wie im Dorf oder in der Stadt in den Kommunalwahlen der Rat gewählt wird, wird auch in den evangelischen Kirchengemeinden alle sechs Jahre der Kirchenvorstand gewählt. Er besteht aus Ehrenamtlichen. Die Aufgaben sind vergleichbar. Es geht um das, was die Menschen in ihrer Kirchengemeinde vor der Haustür betrifft. Gottesdienste, Gebäude, Einrichtungen und Haushalt, über alles beraten und entscheiden die Mitglieder des Kirchenvorstands. Wie der Gottesdienst gefeiert werden soll, ob es mehr Angebote für junge Leute geben soll, wie die Kindertagesstätte gefördert werden kann, darüber entscheiden die gewählten Vertreterinnen und Vertreter.

2017 ist das Jahr des Reformationsjubiläums. 2018 stehen in allen fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen die Wahlen zu den gemeindeleitenden Gremien an. Eckhard Gorka, Landessuperintendent des Sprengels Hildesheim-Göttingen der hannoverschen Landeskirche, unterstreicht ein gutes halbes Jahr vor dem Wahltermin am Sonntag, 11. März, die Bedeutung des Wahltags in seiner Kirche.

„Es ist ein besonderes Kennzeichen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, dass die Leitung der Kirchengemeinden gemeinsam von Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen wahrgenommen wird“, so Gorka. „Evangelische Kirche lebt davon, dass Menschen Verantwortung übernehmen und ihre Kirche mitgestalten. Mit dem Mitdenken und Entscheiden, mit ihrem Glauben, ihrer Persönlichkeit und ihrem Sachverstand prägen die Ehrenamtlichen im Leitungsgremium der Kirchengemeinde ihre Kirche und die Gesellschaft in ihrem Dorf oder Stadtteil“, sagt der Theologe.

Durch Wahl oder Berufung sind die Ehrenamtlichen mit einem großen Vertrauen der Gemeinde ausgestattet. Doch um einen Kirchenvorstand überhaupt wählen zu können, braucht es Menschen, die sich engagieren und sich als Kandidatinnen und Kandidaten aufstellen. Gorka sieht die ehrenamtliche Übernahme von Verantwortung im Kirchenvorstand weit aufgestellt: „Die Mitarbeit im Kirchenvorstand eröffnet Raum für neue Möglichkeiten, für Engagement, für Ungewöhnliches und für Begeisterung. Die ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeindeleitung einer Kirchengemeinde ist Teamwork. Aufgaben gemeinsam anzugehen und zu bewältigen, macht – bei aller Arbeit – auch viel Freude.“

Der Kirchenvorstand trägt mit dem Pfarramt die gemeinsame Verantwortung für die Kirchengemeinde, er leitet und prägt sie. Er ist Impulsgeber und trifft Entscheidungen für die Gemeindearbeit. Auch hat er die Verantwortung für die Mitarbeitenden im Haupt- Ehren-, oder Nebenamt. In der Hauptsache jedoch gelte es, Menschen zum Glauben einzuladen und in die Gesellschaft hineinzuwirken.

Gorka, leitender Geistlicher des südlichsten Sprengels der hannoverschen Landeskirche, umreißt den Zeitaufwand: „Wie viel Zeit man als Mitglied des Kirchenvorstands einplanen muss, kann sehr unterschiedlich sein. Im Allgemeinen sieht es so aus: Es gibt etwa zwölf Sitzungen im Jahr, dazu kommt vielerorts eine Klausurtagung an einem Wochenende.“ Über die Teilnahme an Gemeindeveranstaltungen und an den Gottesdiensten freuen sich die Kirchengemeinde, die Pastorin und der Pastor. Auch variiere der Zeitumfang von Aufgabe zu Aufgabe. So sei der Vorsitz des Kirchenvorstands oder die Leitung eines Ausschusses, beispielweise für Bauangelegenheiten, meist mit einem größeren zeitlichen Einsatz verbunden.

Allen, die Interesse haben, sich in ihrem direkten Umfeld in und für die evangelische Kirchengemeinde zu engagieren, macht Gorka Mut: „Wenn Ihr Interesse geweckt ist, bietet es sich an, erfahrene Personen nach einer Einschätzung des Zeitaufwands und der Möglichkeiten zu befragen. Besprechen Sie mit ihnen und mit Ihrem Pastor, wie viel Einsatz erwartet wird und überlegen Sie, wie viel Sie einsetzen wollen und können.“ Am allerwichtigsten ist laut Gorka aber Folgendes: „Ihre Kirche freut sich auf Sie! Es gilt: Kirche lebt vom Mitmachen! Deswegen hoffe ich auf Sie. Und am 11. März 2018 heißt es dann – Kirche mit mir!“
Quelle: hmh
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